Witze machen, dass man wegen Krankheit sterben wird?

Nadja Abd El Farrag soll ja eine Leberzirrhose haben und im Interview selbst macht sie darüber eher Witze und lacht sich quasi darüber kaputt, dass sie eine tödliche Krankheit hat. Ich weiß jetzt nicht, inwiefern das gestellt ist oder ob die Kamera sie nervös gemacht hat. Ich finde so ein Verhalten aber nicht wirklich normal, wenn ich ehrlich bin.

Haltet ihr es für normal, dass man über die eigene tödliche Krankheit irgendwelche Witze macht und sich darüber lustig macht? Kann man davon ausgehen, dass die Betroffenen es in dem Fall nicht wirklich begriffen haben, was mit ihnen los ist? Oder ist das nur eine Art von Bewältigungs- und Verarbeitungsstrategie und ich bin zu blöd, das zu verstehen?

Natürlich ist das ein Kompensationsmechanismus. In anderen Gazetten kann man durchaus auch lesen, dass sie Angst hat, also würde ich dieses Lachen jetzt gar nicht so überbewerten. Und ob sie nun wirklich zeitnah an der Krankheit sterben wird, steht ja auch auf einem anderen Blatt. Wie ich eben bei Google las, soll sie noch im ersten Stadium sein, damit kann man theoretisch bei Abstinenz noch ewig leben.

So wie man sie aus dem Fernsehen kennt, ist sie nicht nur vorsichtig gesagt etwas weniger intelligent, sondern hat generell kaum Mechanismen mit Stress umzugehen und scheint mir insgesamt sehr unreflektiert. Ich glaube nicht, dass sie ihren Alkoholismus in den Griff bekommen wird, sie ist der Typ, der sich zu sehr als Opfer äußerer Umstände sieht und aus der ewigen Opfer-Rolle nicht mehr herauskommt. Bei so einem Charakter wundert mich dieser Umgang mit der Diagnose auch nicht. Ich muss aber sagen, dass sie mir schon echt leid tut.

Sie wird irgendwann an dieser Krankheit sterben. Das wird ihr aber gar nicht klar sein. Denn diese Frau verhält sich in meinen Augen in keiner Situation normal.

Aber nicht nur bei dieser Frau ist es so, dass man, wenn man eine tödliche Erkrankung hat auch irgendwann einsehen muss, dass man an dieser Krankheit sterben wird. Dass man dabei lächelt oder lacht, wenn man das sagt, ist bestimmt kein witzeln, sondern eher Angst und Unsicherheit. Es ist doch kein darüber lustig machen. Vielleicht versteht das nur jemand, der schon einige Leute an einer tödlichen Krankheit hat sterben sehen. Es ist nämlich gar nicht einfach mit dieser Diagnose umzugehen und da kompensiert man das mit lachen und lächeln.

Kann man sich als Promi in so einer Situation eigentlich irgendwie verhalten, ohne dass irgendwer im Publikum das jeweilige Verhalten schlecht findet und sie moralisch verurteilt? Ich glaube kaum.

Wenn sie jetzt total ruhig wäre, würden einige sagen, wie kann man in so einer Situation so saumäßig ruhig bleiben. Die soll sich bewegen und was dagegen tun. Fängt ein Promi an zu weinen, weil er gerne noch alt werden würde und Angst vor dem Tod hat, würde er von vielen als Memme und Heulsuse betitelt werden. Nutzt man Galgenhumor als Mittel mit so einer Situation umzugehen und sich in der fast ausweglosen Situation das Leben zu erleichtern, wird unterstellt, man nehme das ganze nicht ernst.

Ich bin irgendwo ganz froh, dass ich kein Promi bin und mich nicht für jeden Mist den ich tue oder nicht tue vor tausenden Menschen rechtfertigen muss.