Durch Gedankenveränderung Heißhunger-Attacken vermeiden?

vom 22.03.2017, 14:50 Uhr

Ich habe einen Artikel gelesen, dass man angeblich durch mehr Achtsamkeit die Lust auf Schokolade verringern kann.

So wurde in zwei Gruppen getestet, ob das wirklich funktionieren kann. Die eine Gruppe sollte beim Gedanken an Schokolade an etwas anderes denken und den Gedanken an die Nascherei so besiegen und die Gedanken eben in eine andere Richtung lenken.

Bei der zweiten Gruppe, sollte man dann Bild von der Schokolade, dass die Testerinnen dann im Kopf hatten, durch ein anderes Bild ersetzen. Sie sollten dann an einen Wald oder Strand denken und sich eben ein anderes Bild schaffen. Bei beiden Gruppen soll diese Methode durchaus funktioniert haben und gerade bei der zweiten Gruppe, soll es sehr gut geklappt haben, dass Bild der Schokolade durch ein anderes Bild zu ersetzen.

Meint ihr, dass diese Änderung der Gedanken wirklich dazu führen kann, weniger Schokolade zu essen? Würdet ihr diese Methoden ausprobieren oder habt ihr das vielleicht schon so gemacht? Findet ihr es logisch, dass diese Methoden bei vielen Studienteilnehmerinnen so gut funktioniert hat?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Witzigerweise habe ich denselben Artikel heute morgen auch gelesen. Mir kam die Thematik gleich so bekannt vor, als ich deinen Beitrag gelesen habe. Was die Studie angeht: mir erscheinen Teilnehmerinnen von 191 Frauen nicht gerade repräsentativ und außerdem fehlt mir persönlich so ein bisschen die Information, warum die Schokoholics überhaupt auf Schokolade verzichten wollten. Vermutlich wollten diese eben abnehmen, eine andere Begründung würde mir spontan gar nicht einfallen. Warum sollte man sonst auf etwas verzichten, was einem sehr gut schmeckt, wenn man kein Gewichtsproblem hat? Alles andere klingt für mich nicht logisch.

Also wenn man eh vor hat abzunehmen und deswegen weniger Schokolade isst, dann weiß man ja nicht, was die Frauen sonst noch so für Methoden hatten. Nachher haben die mit einer App die Kalorien gezählt und konnten sich dadurch eben bremsen und waren eben disziplinierter. Diese Informationen fehlen eben finde ich.

Ich hatte das noch nicht, dass ich unbedingt Schokolade essen wollte und es mir aber verbieten wollte und versucht habe mich davon abzulenken. Ich kenne das eher von anderen Dingen. Wenn ich Appetit habe auf Fisch oder Fleisch oder irgendetwas anderes, dann bin ich nur schwer abgelenkt und wenn dann eher für den Moment aber nie langfristig.

Wenn ich also gerade Fisch essen will, aber es geht gerade nicht, weil ich vor Stress der Bahn hinterher rennen muss, ist der Appetit für einen Moment vergessen, aber erst dann so wirklich, wenn dem Appetit nachgegeben worden ist. Dabei kann es aber teilweise so sein, dass es mehrere Tage dauert, bis ich das Essen kann, was ich möchte, weil vorher Zeit oder Gelegenheit fehlt. Warum sollte das dann also bei Schokolade funktionieren?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann mich erinnern, dass ich Zeitzeugenberichte aus dem letzten Krieg gelesen habe und es im Prinzip genau darum ging. Zwar nicht um den Verzicht auf Süßkram, sondern darum wie man damit umgehen kann, wenn man Heißhunger oder echten Hunger hat, aber nichts zu Essen da ist. Da sollen wohl die Gedanken auch eine ganz große Rolle spielen. Das schlimmste soll wohl sein, dass man bei Hunger ständig ans Essen denkt, weil dann der Körper mit dem Hunger wohl noch schlechter klar kommt und man dann letztlich noch mehr Folgen der Unterernährung spüren soll, als wenn man sich erfolgreich ablenkt.

Das hängt wohl damit zusammen, dass der Körper schon Speichel absondert, wenn man bei Hunger an Essen denkt und der Körper dann in fröhlicher Erwartung auf das kommende Essen, weil der Mensch sabbert ja, schon die Verdauung vorsorglich ankurbelt, was den Hunger wohl noch verschlimmert. Zumindest hatten das Zeitzeugen von damals so erklärt. Ob das medizinisch und wissenschaftlich so korrekt ist, kann ich nicht sagen. Eigene Erfahrungen habe ich damit auch nicht, weil ich zum Glück noch keine Hungersnot erleben musste.

Ich gehe mal davon ab, dass diese Schilderung stimmt. Und wenn das im Großen stimmt, also bei Essen generell, sollte es genauso auch auf Süßigkeiten übertragbar sein, dass man da mit der Macht der Gedanken sehr viel beeinflussen kann und Heißhunger vorbeugen kann, wenn man die Technik beherrscht und diszipliniert einsetzt.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^