Wie gut oder schlecht ist der Verhütungscomputer Lady Comp

vom 14.07.2014, 21:59 Uhr

Ich bin auf der such nach einer Alternative zu meiner jetzigen Pille. Da ich schon seid acht Jahren mit Hormonen verhüte, möchte ich jetzt gerne auf etwas weniger schädliches umsteigen. Meine Kollegin hat mir heute den Lady Comp empfohlen, sie verhütet schon einige Jahre zuverlässig damit. Und hat sich jetzt auch ihren Kinderwunsch damit erfüllt.

Der Lady Comp ist ein Verhütungscomputer, der auf Grund von täglicher Temperaturmessung eine Fruchtbarkeitskurve errechnet. Und anhand eines Ampelsystems die Fruchtbaren und die Unfruchtbaren tage anzeigt. Der Computer greift intern auf über 700000 Datensätzen von verschiedenen Frauen zurück, und wird dann mit den persönlichen Daten in einer Vorlaufzeit von mehreren Monaten komplettiert.

Ich müsste im Vorfeld natürlich die Pille absetzen und bis zur Regel warten. Bei diesem System gefällt mir gut das ich keine Folgekosten in Form von Messstäbchen oder ähnlichem habe, was bei Persona der Fall ist. Zwar ist das Gerät mit knapp 400 Euro sehr teuer, aber es hält laut Hersteller auch gute 35-40 Jahre. Und bei einem Kinderwunsch lässt sich das Gerät auf die Variante Baby Comp aufrüsten, damit wird dann eine Schwangerschaft und sogar eine genaue Geschlechterbestimmung realisieren. Den Baby Comp gibt es auch schon direkt zu kaufen, wenn ein Kinderwunsch in nächster Zeit anliegt, dieser kostet dann aber auch schon stolze 600 Euro.

Kennt ihr diese Geräte und könnte mir da mit euren Erfahrungen helfen? Ich meine 400 Euro sind nicht wenig, aber das Gerät hält ein Leben lang ohne Folgekosten zu erzeugen. Oder würdet ihr einer reinen Temperaturmethode nicht vertrauen?

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hier werden praktisch 400 Euro für ein Thermometer und einen Zettel ausgegeben. Dieser "Computer" wertet nur die Daten aus, die auch jede Frau (und ja auch der Mann) mit einem Blatt Papier auswerten könnte. Die Temperaturmessmethode ist ja weder neu noch wirklich problematisch (wenn Disziplin vorausgesetzt werden kann!). Denn das "Problem" der sicheren Methode - so kam es mit als Mann vor - ist einfach, dass der "fruchtbare Zeitraum" (zu dem es keinen wirklichen Geschlechtsverkehr gab, weil die Schwangerschaft verhindert werden sollte) einfach "länger" ist, als biologisch vermutlich notwendig. Aber auch als Mann kann man sich damit arrangieren (gibt ja auch andere Möglichkeiten der Verhütung).

Ansonsten kann ich sagen, dass diese Methode bei einer Freundin von mir sowohl vor meiner Zeit, während meiner Zeit und nach meiner Zeit in beiden Richtungen funktioniert hat (irgendwann wollte sie Kinder und hat diese auch bekommen). Sie hat bis heute eigentlich (mit einer kurzen Ausnahme in der Jugend) eigentlich ausschließlich durch diese Methode verhütet (zusätzlich Kondome, wenn es sich um ein Kennenlernen handelt oder keine Beziehung vorhanden war und nicht geplant war - was aber auch mit der Pille aus anderen Gründen zu empfehlen ist!).

Dafür aber jetzt so viel Geld auszugeben, würde mir nicht in den Sinn kommen. Wenn unterstellt werden kann, dass praktisch täglich (zur gleichen Zeit) gemessen werden kann (müsste mit dem Computer auch gemacht werden!), dann braucht es keiner weiteren technischen Hilfe. Und die zu erwartenden Schwankungen (z.B. bei Erkältungen, Fieber usw.) lassen sich durch die Frau ganz gut einschätzen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Zunächst mal: zur Entscheidung für einen hormonfreie Verhütung zu kommen kann ich nur gratulieren! Das war für mich eine der besten Schritte, die ich je getan habe.

Zyklusbeobachtung mit einem simplen Basalthermometer und eine Zyklusblatt habe ich auch mal gemacht. Die Methode ist wirklich gut und, korrekt angewandt, definitiv die sicherste Variante. Habe aber auch einen Zykluscomputer zur Hilfe genommen, quasi als Alltagsstütze. Habe mich nach einiger Recherche für den cyclotest 2 plus entschieden.

Einmal ist der deutlich (!) günstiger und zum anderen kann man hier noch ein zweites Merkmal eingeben. Empfohlen werden hier Ovulationstests oder Zervixschleim-Ergebnisse. Wenn man das macht, grenzt der die fruchtbaren Tage noch enger ein. Hab am Anfang Ovus gemacht und mir die ZS-Methode angeschaut. War jetzt nichts für mich aber man liest viel über Frauen, die die nutzen. Inzwischen nutze ich den als reinen Temperaturcomputer.

Wichtig ist, wie "derpunkt" auch schreibt, dass du immer etwa zur gleichen Zeit misst. Ob Computer oder "händische" Methode - natürliche Verhütung basiert darauf, dass du konsequent und selbstverantwortlich deine Körpersignale beobachtest. Ein Computer hilft dir und nimmt dir einige Arbeitsschritte ab (weshalb ich ihn nutze), die Regelmäßigkeit bleibt aber deine Aufgabe.

Habe mich das ein oder andere Mal mit Frauen unterhalten, die NFP gemacht haben und sehr unregelmäßige Tagesabläufe hatten. Unabhängig von welchem Gerät - hier kommt man nicht aus den fruchtbaren Phasen raus bzw. erhält nur ganz wenige "verhütungsfreie Tage" am Zyklusbeginn. Dafür braucht man dann auch keinen Computer ...

Ich kann dir auf jeden Fall empfehlen, dass du dir das Buch "Natürlich und Sicher" durchliest. Da werden die Regeln der NFP super erklärt.

» nettiBl » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,16 »



Auch ich wollte nach zehn Jahren Verhütung mit der Anti-Babypille kein hormonelles Präparat oder Ähnliches mehr verwenden. Meine Mutter hat mir einen gebrauchten Lady Comp geschenkt, der noch einwandfrei funktioniert hat. Somit musste sie auch keine 400 Euro ausgeben. Das gebrauchte Thermometer wurde zwar desinfiziert, ich habe dieses jedoch lieber beim Hersteller nachgekauft.

Ich habe über drei Jahre mit dem Lady Comp verhütet und er hat immer bestens funktioniert und die gewünschte Wirkung erzielt, ich bin nicht schwanger geworden. Allerdings ging mir das morgendliche Messen, das immer ungefähr zur gleichen Zeit erfolgen muss, relativ schnell auf die Nerven. Auch war die Anzahl der Tage, an denen man ungeschützten Verkehr haben durfte, relativ gering. Dies muss einem stets bewusst sein.

» TheGreenGoblin » Beiträge: 133 » Talkpoints: 39,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe einen gebrauchten BabyComp - auch wenn ich kein Baby will, aber den kann man ja auch einfach als LadyComp verwenden. Er hat 115 € gekostet, also absolut vertretbar. Aber es stimmt: ein Blatt Papier und ein Thermometer für 5 € reichen auch.

Ich habe mich dann einfach etwas mit Natürlicher Familienplanung beschäftigt. Das Buch "Natürlich und sicher" ist ja hier schon empfohlen worden. Die Internetseite mynfp.de gibt aber genau die gleichen und mehr Informationen.

Letztlich habe ich festgestellt, dass ich einen sehr regelmäßigen Zyklus habe und der LadyComp mit der NFP-Methode immer einer Meinung ist. Daher verwende ich jetzt einfach nur noch den Computer. Ich messe auch nicht den ganzen Monat. Sobald ich grün habe finde ich das nicht mehr nötig. Ich fange dann ein paar Tage nach der Periode wieder an.

Grundsätzlich kann ich den LadyComp also durchaus empfehlen. Ich finde auch das morgendliche Messen nicht nerviger als das abendliche Pillenschlucken von früher. Aber dass man genau gesagt bekommt, wann es gefährlich ist, macht diese Zeit im Monat nicht besser.

Bei diesem System gefällt mir gut das ich keine Folgekosten in Form von Messstäbchen oder ähnlichem habe, was bei Persona der Fall ist.

Es sollte vor allem gefallen, dass LadyComp wirklich ein Verhütungscomputer ist. Persona ist das nicht! Persona ist irgendwie nur dazu da, ein bisschen seinen Zyklus kennenzulernen und leichter ein Kind zu bekommen. Zum Verhüten ist es absolut ungeeignet.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Kommt doch ganz darauf an, alleine durch den Computer verhindert sich nichts. Zudem das ganze auch noch eine Frage der Disziplin ist, wie auch des kennen des eigenen Körpers und ob man auch einen regelmäßigen Zyklus hat. Hat man diesen nicht, dann sollte man auch die Finger davon lassen, da es schneller zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt als wenn man auf andere Methoden zurück greift.

Es ist auch immer nett, dass es alles in Computerform gibt und man dafür direkt mehrere hundert Euro abkassieren kann und es Leute gibt die das dann auch noch kaufen. Es reicht ein einfaches Thermometer mit einem Blatt Papier. Mehr macht das ganze auch nicht, denn auch das Blatt Papier kann man sich schenken und es mittels NFP auch am Rechner direkt in eine Tabelle eintragen der den Graphen dazu erstellt.

Bringt aber alles nichts wenn man es nett darstellen kann, Disziplin ist das oberste Gebot. Entsprechend hat das immer zur selben Uhrzeit stattzufinden, am besten direkt nach dem aufwachen und vor dem aufstehen. Messen kann man an unterschiedlichen Stellen, die dann mehr oder weniger genau sind, damit muss man sich dann anfreunden können oder eben nicht, dann ist diese Methode aber auch nichts wenn man es nur Halbherzig betreibt.

Ebenfalls sollte man beachten, dass schon kleine Dinge wie stressige Tage, leichter Schnupfen und solche Dinge direkt ein falsches Ergebnis liefern können. Dessen muss man sich ebenfalls bewusst sein und bei falscher Anwendung kann man auch direkt drauf verzichten und wenn man schon nichts hormonelles mehr nehmen möchte, dann gibt es auch noch genug andere Alternativen wie das gute Kondom, welches zusätzlich noch mehr Schutz bietet auch vor Krankheiten.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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