Partner bei eigenem Gesundheitszustand belügen?
Meine Freundin regt sich gerade total über ihren Partner auf. Er hat wohl öfter mal gesundheitliche Probleme und leidet wohl unter Reizdarm. Nun ist es schon öfter vorgekommen, dass sie ihn gefragt hat, wie es ihm denn geht. Meist war da wohl offensichtlich, dass irgendwas nicht so stimmt. Allerdings meint er dann, dass alles Ok wäre. Gerade auch nachts, wenn er dann mal aufstehen muss, meint er, dass er sie ja nicht beunruhigen wollen würde und sie doch auch weiter schlafen sollte. Außerdem wäre ja nichts schlimmes.
Meine Freundin regt es aber total auf, dass sie dann angelogen wird, wenn sie eben nach seinem Befinden fragt. Sie möchte da schon die Wahrheit hören. Immerhin fragt sie nicht aus Höflichkeit, sondern weil ihr etwas an ihrem Partner liegt. Ich hatte nun schon die Theorie, dass ihr Partner sie vielleicht etwas schonen möchte, da sie doch schnell nervös wird und sich auch oft sorgt, wenn es dafür eben noch keinen Grund gibt.
Ich denke, dass sicher jeder schon mal seinen Partner etwas angelogen hat, wenn dieser gefragt hat, wie es einem denn geht. Vielleicht hat der ein oder andere ja auch Bedenken, dass es den Partner irgendwann nervt, wenn man eben häufiger sagt, dass dieses und jenes nicht so in Ordnung ist oder man sich ganz einfach schlecht fühlt.
Würdet ihr euren Partner belügen, was euren Gesundheitszustand angeht? Macht ihr das von der Erkrankung abhängig? Also ob es vielleicht eine schlimme Krankheit ist oder eher etwas harmloses? Würdet ihr das als eine Art Notlüge betrachten und dies noch unter Umständen so akzeptieren? Meint ihr, dass meine Freundin da übertreibt, wenn sie eben sagt, dass sie nicht belogen werden möchte?
Das klingt wirklich sehr danach, dass er sie anlügt, damit sie sich nicht zu sehr sorgt. Womöglich auch, weil er mit seinem Problem lieber alleine im Bad ist und es nicht gebrauchen kann, dass sie dann an die Tür klopft und ständig fragt, wie es ihm geht und ob sie ihm was bringen kann oder so.
Es klingt auch nicht danach, dass er ihr einfach sagen kann, dass er dabei gerne alleine ist. Sie würde ihn trotzdem nerven. Allein, wenn sie fragt wie es ihm geht, wenn er dann zurück ins Bett kommt. Das würde mich schon nerven.
Immerhin hat er ein dauerhaftes Problem. Ich finde, da kann man sich ruhig weniger Sorgen machen als bei einem plötzlichen, unbekanntem Virus mit unbekanntem Krankheitsverlauf. Und Reizdarm ist auch wirklich nichts, was man ständig besprechen möchte. Korrekte Antworten auf die Frage, wie es ihm geht, wären Sachen wie "Muss dringend schei..." oder "Wieder besser. Bin auf dem Klo alles losgeworden."
Kurzum: die beiden sollten mal darüber reden. Er sollte ihr sagen, dass er es nicht mag, wenn sie jedes Mal ein bisschen ausflippt, wenn er sich halt um sein altbekanntes Problem kümmern muss. Ich denke mal, sie kann gerne ab und zu fragen, wie es ihm geht, wenn sie sich danach umdreht und weiterschläft.
Ich habe ab und zu mal leichte Regelschmerzen. Meinem Mann fällt das auch auf, das etwas nicht stimmt und er fragt nach. Ich sage ihm dann auch nicht die volle Wahrheit im Sinne von einem ausführlichen Bericht. Ich spiele es auch etwas runter. Nicht wegen ihm, sondern weil ich mich selbst nicht so bemitleiden will. Es ist halt ab und zu so. Deswegen muss ich mich nicht ins Bett verkrümeln und bemuttert werden. Daher mache ich einfach weiter wie gehabt und will auch, dass mein Mann nicht weiter darauf eingeht.
Ich finde, dass man bei einem Problem was immer wieder auftritt nicht immer fragen sollte. Das nervt dann sicherlich auch und gerade bei solchen Sachen ist man auch vielleicht gerne mal alleine mit seinem Problem im Bad. Ich würde es auch eher nervig finden, wenn dann ständig jemand fragt oder auch vor der Tür wartet, mir etwas anbietet und so weiter. Das ist sicherlich nett gemeint, aber es scheint bei ihm ja auch nicht gut anzukommen.
Generell finde ich nicht, dass man immer alles sagen muss. Wenn man beispielsweise mal Kopfschmerzen hat muss man das nicht sofort erwähnen. Gerade aber auch, wenn man ein Problem immer wieder hat, bei dem einen auch keiner helfen kann und es letztendlich nur im nervigen Gefrage endet, würde ich auch nichts sagen wollen.
Bei wichtigen Dingen, wie zum Beispiel einer Krebserkrankung sollte man aber sagen, was man hat und dann auch als Paar darüber reden. Sofort muss man es auch da nicht sagen, aber man muss es irgendwann ansprechen. Der Mann in dem Beispiel finde ich also nicht schlimm, auch wenn es der Freundin sicherlich missfällt angelogen zu werden. Vielleicht sollten die beiden mal ohne dass das Problem gerade akut ist reden.
Ich hasse Lügen wirklich sehr. Ich mag auch keine kleinen Lügen oder große Lügen. Ich kann es einfach zum verrecken nicht leiden und habe dann das Problem, dass ich wahrheitsgemäße Dinge irgendwann nicht mehr glaube. Das kann auch bei regelmäßigen Lügen über einen Gesundheitszustand sein, wobei ich auch nachvollziehen kann, dass jemand eher verheimlicht, um Partnerinnen oder dem Partner keine Angst zu machen.
Doch ich finde einfach, dass man auch nicht immer wieder fragen muss, wenn man gewisse Probleme des Partners kennt, die immer wieder auftreten. Dann gibt es für mich auch nicht ständig einen Grund, den Partner nach seinem Gesundheitszustand zu fragen, um ihn dann dazu zu bewegen, wieder eine Notlüge zu tätigen. Eben weil er nicht möchte, dass XY sich ständig um ihn sorgt, sich fragt, ob alles Okay ist usw. Das dies Lügen ist, sieht Mann manchmal nicht ein.
Trotzdem lügt man einfach im Allgemeinen nicht. Da wäre in diesem Fall vielleicht einfach mal ein klärendes Kurzgespräch nötig und fertig. Wenn es um ernste Themen geht, würde ich sogar richtig ausrasten. Tumor im Kopf, Krebs usw. Wie viele Männer und Frauen vermeiden es dem Partner zu sagen, bis nichts mehr geht, um ihm Angst und Sorgen zu nehmen? Das kann ich leider nicht verstehen, auch wenn der Gedanke dahinter, verständlich ist. Ich sage immer, immer die Wahrheit raushauen, weil für mich gibt es nichts Schlimmeres, als Lügen.
Als Mann sehe ich oft, dass Frauen eben doch nicht so belastbar sind zu Depressionen neigen. Da würde ich als Mann schon doppelt überlegen, ob ich meiner Partnerin sage, was los ist. Mir wäre es auf jeden Fall zu nervig, dauernd nur die Sorgen über meine Gesundheit anzuhören. Dies bringt mich auch nicht weiter.
Wieso sollten nur Frauen zu Depressionen neigen? Nur weil der Partner krank ist, bekommt eine Frau doch nicht gleich Depressionen. Das halte ich doch für unwahrscheinlich und ich denke, dass Frauen belastbarer sind, als du meinst. Da gibt es sicherlich solche und solche, wie bei Männern eben auch.
Ich kann schon verstehen, dass man nicht ständig über seine Krankheit reden möchte. Aber wenn man gefragt wird, kann man doch sicher Auskunft geben und muss niemanden belügen erst recht nicht seinen Partner.
Ich finde, dass es immer darauf ankommt, um was genau es denn geht und weshalb man lügt. Ich selbst leide auch unter einem Reizdarm, wobei ich aber mittlerweile ganz gut damit zurechtkomme. Wenn es mir schlecht geht, dann sage ich es meinem Partner, ansonsten eben nicht.
Mein Freund ist da auch nicht so, dass er da dauernd von selbst nachfragt. Das fände ich ehrlich gesagt nervig und auch belastend, da man da ja natürlich auch wieder daran erinnert wird. Und Reizdarm ist unter anderem eben auch Kopfsache und wenn man dauernd darauf angesprochen wird, wird es natürlich auch nicht besser - im Gegenteil. Von daher ist es nur logisch, dass man da etwas flunkert, um das Ganze nicht wieder ins Rollen zu bringen.
Wenn man weiß, dass der Partner unter solchen chronischen, aber nicht lebensbedrohlichen Krankheiten leidet, muss man da ja auch nicht ständig darauf anspielen, wie ich finde. Wenn man reden will, dann tut man es von selbst, ansonsten will man vielleicht auch nicht darüber sprechen, was ich bei so einem Thema auch verstehen kann.
Wenn man in solchen Angelegenheiten lügt, dann meistens entweder, um den Partner nicht zu beunruhigen und um dafür zu sorgen, dass er sich keine Sorgen macht, oder, weil man einfach nicht darüber sprechen will. Beides kann ich offen gestanden nachvollziehen. Als richtige Lüge würde ich das daher auch gar nicht unbedingt ansehen. Natürlich ist Ehrlichkeit schöner, aber es gibt definitiv Schlimmeres.
Nelchen hat geschrieben:Wieso sollten nur Frauen zu Depressionen neigen? Nur weil der Partner krank ist, bekommt eine Frau doch nicht gleich Depressionen.
Natürlich haben Frauen öfters Depressionen. Männer sind eben eher gewalttätig. Dies zeigen auch die entsprechenden Statistiken. So etwas muss man eben von Fall zu Fall entscheiden.
Ja, bei Frauen werden öfters Depressionen diagnostiziert als bei Männern. Das liegt unter anderem an solchen Sachen wie postnatalen Depressionen, die Männer logischerweise nicht bekommen können und an der Tatsache, dass Frauen einfach eher bereit sind zum Arzt zu gehen und sich Hilfe zu holen als Männer. Was das mit dem Thema zu tun hat erschließt sich mir aber nicht wirklich. Es geht hier schließlich nicht um dumme Vorurteile und das nicht Verstehen von Statistiken.
Um zum Thema zurück zu kommen - mich nervt es ja auch eher, wenn ich ständig gefragt werde wie es mir geht. Vor allem wenn eigentlich offensichtlich sein sollte, dass es mir gerade nicht so gut geht. Auf Gespräche über die ganzen Details habe ich dann auch überhaupt keine Lust und ich sehe es nicht als Lüge, wenn ich so ein Gespräch von vorne herein abblocke und dann so etwas wie "geht schon" sage anstatt ins Detail zu gehen über die Farbe des Schleims, den ich gerade ausgehustet habe.
Bei schlimmen Erkrankungen, die die entsprechende Konsequenzen haben werden ist das natürlich eine andere Sache, darüber muss man sich natürlich unterhalten und ich war tatsächlich mal ziemlich schockiert als ich im Krankenhaus war und mir ein anderer Patient erzählt hat, dass er seiner Mutter nichts von seiner Operation erzählt hat und deshalb auf jeden Fall vor dem Wochenende entlassen werden muss. Das könnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, aber ein grippaler Infekt oder gereizter Darm sind doch relativ harmlose Geschichten.
Ich denke nicht, dass einen Partner der Gesundheitszustand etwas angeht und man auch nicht bei schlimmeren Dingen als Paar darüber sprechen muss. Warum denn? Daran kann der Partner auch nichts ändern, sorgt sich nur mehr oder kommt am Ende mit irgendwelche dubiosen Heilplänen vom Schamen an, nur damit die Partnerin an ihrer Unheilbaren Krankheit nicht in den kommenden Monaten verstirbt? Das würde mir doch sehr auf die Nerven gehen.
Die eigene Gesundheit geht nur einen selbst etwas an. Möchte man das mit seinem Partner besprechen oder auch mit anderen, dann kann man es machen wenn sich die anderen dafür interessieren. Wenn nicht, dann sollte man auch seinen Rand darüber halten, denn nicht für jeden ist ein Reizdarmsyndrom wirklich appetitlich und tolle Vorstellung die man haben muss und schon gar nicht bis ins kleinste Detail.
Wenn dauerhaft nachgefragt und damit genervt wird, dann kann ich schon verstehen wenn ein "Ok" kommt oder "alles gut" da man einfach seine Ruhe möchte und nicht darüber Reden. Die andere Person scheint das aber nicht begreifen zu können oder zu wollen und fängt dann an zu bohren, für Informationen die sie absolut nichts angehen. Belügen ist das nicht direkt, denn es wäre sicherlich viel schlimmer für die Dame wenn ihr Partner ihr ins Gesicht knallen würde "geht dich nichts an"´.
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