Frieden in Kolumbien Vorbild für Nahost?

Nahezu unbemerkt von der Welt ist einer der längsten Konflikte zu Ende gegangen. 220.000 Tote und 6 Millionen Vertriebene waren die Bilanz. Die Rede ist von Kolumbien. Dieser Konflikt war regional begrenzt und daher haben wir ihn in Europa nicht so wahr genommen. Auch wenn es im ersten Anlauf nicht ganz geklappt, wird diese Welt wohl um einen Konflikt ärmer sein.

Da sollte man sich fragen, ob dieses Land nicht auch Vorbild für die Konflikte im Nahen Osten sein? Ich denke hier weniger an die Konflikte in Syrien und dem Irak sondern eher an Israel und seine Nachbarstaaten. Können diese Staaten etwas von Kolumbien lernen?

Offiziell ist der ewige Bürgerkrieg beendet. Es wäre zu schön, wenn das wirklich ein Zeichen für Frieden wäre. Aber ich habe das Gefühl, dass du selbst auch nicht daran glaubst, dass dieser Frieden es verdient, so genannt zu werden. Der Friedensnobelpreisträger Santos hat es geschafft, einen sehr unsicheren Frieden zu schaffen, sich dafür aber mächtige Feinde geschaffen in der Elite des Landes.

Die Menschen des Landes haben mehr ertragen müssen, als man sich vorstellen kann, davon zeugen die unzähligen Massengräber. Der Krieg und die Gräueltaten dauerten schon über ein Menschenleben lang an. Das kann sich niemand vorstellen. Weder die Guerillas wollten Frieden, noch die Elite des Landes. Und nun braucht es nur einen kleinen Funken und der Krieg flammt wieder auf.

Als Vorbild für andere ist Kolumbien denkbar ungeeignet, da seine Probleme andere sind, als die im Nahen Osten und auch die Menschen anders denken. Das passt alles nicht. Die Menschen in Israel und Palästina und weiteren Staaten würden niemals Kolumbien als Vorbild akzeptieren, was es ja auch nicht wäre. Lernen können sie nichts von Kolumbien, höchstens, wie man Menschen im Dschungel grundlos abschlachtet.