Mit Partner geplant wie in WG zusammenziehen?

vom 06.03.2015, 09:59 Uhr

Als mein Freund und ich vor kurzem über unsere Zukunft geredet hatten, kamen wir dabei natürlich auch auf das Thema Zusammenziehen zu sprechen, wobei ich ehrlich gesagt noch ein wenig skeptisch dem Gegenüber bin. Wir wohnen jetzt zwar mehr oder weniger zusammen, da ich die meiste Zeit bei meinem Freund bin, wobei ich dennoch meine eigene Wohnung habe, in die ich auch immer wieder gehe und in die ich mich jederzeit zurückziehen kann.

Mein Freund würde gerne in Zukunft komplett mit mir zusammenziehen, da wir dann auch vorhaben, in der gleichen Stadt zu wohnen und es natürlich sehr viel günstiger ist, eine gemeinsame Wohnung zu haben, anstatt zwei einzelne. Und da ich dann mit Studium und Nebenjob auch sehr eingespannt sein werde und mein Freund dann auch arbeiten wird, wird es vielleicht auch nicht so einfach werden, sich regelmäßig zu sehen, weshalb mein Freund eben vorgeschlagen hatte, dass wir ganz zusammen ziehen.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich gar nicht richtig weiß, was ich davon halten soll. Auf jeden Fall hätte das sehr viele Vorteile und momentan läuft es auch sehr gut mit dem zusammen wohnen, auch wenn wir auf sehr kleinem Raum wohnen, wobei ich einfach nicht weiß, ob ich ab jetzt schon mein Leben lang ständig meinen Partner um mich rum haben möchte.

Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt schon bereit dazu fühle, da ich es auch sehr genieße, ab und zu mein Bett ganz für mich alleine zu haben und das zu kochen, was ich allein möchte oder Freunde einzuladen, ohne das vorher absprechen zu müssen. Von daher hatte ich vorgeschlagen, dass wir quasi erst einmal wie in einer WG zusammen wohnen könnten - also dass jeder sein eigenes Zimmer hat und dass wir vielleicht noch ein gemeinsames Wohnzimmer haben.

Auf diese Weise könnten wir trotzdem beieinander schlafen und uns in einem Zimmer aufhalten, wenn wir wollen würden, wobei ich trotzdem mein eigenes Reich hätte, in dem ich lernen könnte und in dem ich auch ohne Absprache Freunde einladen könnte. Ich könnte auch alleine schlafen, wenn mir danach wäre und ich hätte jederzeit meinen eigenen Rückzugsort, den ich komplett nach meinen eigenen Vorstellungen einrichten könnte. Diese Idee fände ich ehrlich gesagt ziemlich gut.

Wenn man merkt, dass man doch lieber immer beieinander schlafen will, dann kann man die Wohnung ja nach einiger Zeit tatsächlich in "klassische" Partnerverhältnisse umstrukturieren. Allerdings ist mein Freund gar nicht so begeistert von der Idee, da er es schade fände, gemeinsam zu wohnen, als Paar dann aber doch immer wieder getrennt zu schlafen und von daher kann er sich nicht so recht damit anfreunden und möchte eher das klassische Wohnungsmodell für Paare.

Fändet ihr es merkwürdig, wenn man als Paar erst einmal geplant wie in einer WG wohnen möchte, um mit dem Partner gemeinsam wohnen und dennoch jederzeit seinen eigenen Rückzugsort haben zu können? Würdet ihr so einer Idee zustimmen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde diese Art des Zusammenziehens eigentlich sehr gut und das wäre auch das, was mir mal vorschwebt. Ich denke, dass es einfach nicht gut ist, wenn keiner mehr einen Rückzugsraum hat. Es hat doch jeder ein wenig seinen eigenen Einrichtungsstil und jeder hat vielleicht gewisse Dinge, die er irgendwo aufbewahren will, der eine ist ordentlich, der andere nicht usw. Man sollte meiner Ansicht nach nicht alles komplett vermischen, dann fallen diese Gegensätze so richtig auf und das birgt Konfliktpotential.

Wenn jeder seinen eigenen Raum hat, dann kann da auch jeder so einrichten, wie er will und machen, was er will. Das ist doch ideal - so vermeidet man Konflikte und man geht sich nicht gegenseitig auf die Nerven, weil man sich nicht andauernd auf der Pelle hockt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich verstehe es, dass man nach dem Zusammenziehen nicht ständig beieinander hocken möchte und auch mal das Bedürfnis hat, sich auch mal zurückziehen zu können. Man ist ja schließlich trotz gemeinsamer Wohnung nicht zusammengewachsen und braucht hin und wieder Zeit für sich alleine.

Allerdings muss ich sagen, dass ich dafür nicht extra ein eigenes Zimmer bräuchte. Mein Freund und ich renovieren gerade ein Haus und hätten da eigentlich auch genügend Platz, dass sich jeder ein eigenes Zimmer einrichten könnte, aber bisher sind wir nie auf diese Idee gekommen. Ich glaube, wenn er das vorschlagen würde, wäre ich auch sehr irritiert.

Ich finde, man hat im Regelfall auch in einer gemeinsamen Wohnung genügend Freiraum oder kann sich welches schaffen. Jeder hat ja noch seinen eigenen geregelten Alltag, was arbeiten gehen und was mit Freunden unternehmen betrifft. Ich will damit sagen, dass man dann auch mal genügend Zeiten hat, in denen man auch mal alleine in der Wohnung ist, weil der andere vielleicht noch nicht von der Arbeit ist oder beim Sport machen oder sonstwie mal unterwegs ist.

Und selbst wenn beide Zuhause sind, muss man ja nicht immer was gemeinsam machen. In meiner damaligen Beziehung, in der ich auch schon eine gemeinsame Wohnung hatte, war das zum Beispiel auch mal so dass er im Wohnzimmer mit der Playstation vor dem Fernseher saß und ich mich dann mit einem Buch oder dem Laptop ins Schlafzimmer verzogen habe. Das hat ganz gut geklappt und ich hatte nicht das Bedürfnis, zusätzlich noch einen eigenen Rückzugsort zu brauchen. Er soweit ich weiß auch nicht.

Wenn das Haus mal fertig wird, wird das übrige Zimmer erstmal ein Arbeits- oder Gästezimmer werden, bevor es dann in ein Kinderzimmer umfunktioniert wird. Um die Zeit für sich alleine, mache ich mir da wenig Sorgen, da wir es wie oben beschrieben handhaben werden.

Ich sehe es also mehr wie dein Freund, verstehe aber auch deinen Gedankengang, wenn man bisher noch nicht mit jemandem zusammengewohnt hat. Für mich wäre das "WG-Konzept" in einer Beziehung zwar schon irgendwie ungewöhnlich, aber ich halte es für eine gute Zwischenlösung wenn man sich noch unsicher ist.

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» Peanut » Beiträge: 444 » Talkpoints: 57,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Partner und ich haben es selbst so gemacht, dass, als wir zusammen gezogen sind, erst einmal jeder sein eigenes Zimmer hatte. Ich war in etwa in deiner Situation, also fühlte mich noch nicht bereit, "wirklich" mit meinem Partner zusammen zu ziehen, weil es ja schon irgendwie eine Umstellung ist.

Mein Partner war auch erst etwas skeptisch, als ich ihm vorgeschlagen habe, in eine Art WG zu ziehen, aber wir haben es einfach mal ausprobiert. Und es hat gut funktioniert

Ich kann es nur empfehlen. Als es dann beispielsweise Konflikte gab, zog sich jeder in seine vier Wände zurück und hat erst einmal in Ruhe die eigenen Gedanken sortieren können.

» Lapricia » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde mit einem Partner nicht zusammen in eine WG ziehen, weil ich das auch niemanden antun wollen würde. Ich meine eure Mitbewohner müssten euch dann die ganze Zeit im Liebestaumel erleben und bekommen dann aber auch jeden Streit mit, ich denke nicht, dass das viele Vorteile hat.

Man kann sich ja auch durchaus in einer Wohnung aus dem Weg gehen, auch getrennte Betten haben und so weiter. Man muss sich ja nicht immer auf die Nerven gehen und wenn du einen Mädelsabend machen willst, kann er ja auch am selben Tag mit seinen Freunden um die Häuser ziehen.

Meiner Meinung nach muss man in einer Beziehung auch irgendwann mal einen Schritt weiter gehen und ein Einzug in der WG finde ich nicht sinnvoll. Das kann ja auch jeder anders sehen, aber für mich wäre das nichts in einer WG mit meinem Partner. Ich würde davon ausgehen, dass man dann die Beziehung nicht vertiefen will, wenn mir das jemand vorschlagen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Ich würde mit einem Partner nicht zusammen in eine WG ziehen, weil ich das auch niemanden antun wollen würde. Ich meine eure Mitbewohner müssten euch dann die ganze Zeit im Liebestaumel erleben und bekommen dann aber auch jeden Streit mit, ich denke nicht, dass das viele Vorteile hat.

Selbstverständlich hätten wir dann keine anderen Mitbewohner, sondern würden nur zu zweit dort wohnen. Andere Mitbewohner zu haben, würde für mich auch absolut nicht in Frage kommen und das wäre dann in der Tat wirklich extrem merkwürdig und durchaus als Rückschritt in der Beziehung, da wir schon jetzt die meiste Zeit in einer Einzimmerwohnung gemeinsam leben und es einfach unglaublich gut läuft, obwohl wir eigentlich so wenig Platz haben.

So eine WG wäre durchaus ein Schritt weiter für uns beide, da wir im Moment ja noch getrennte Wohnungen haben. Obwohl wir uns die meiste Zeit sehen, kommt es dennoch immer wieder vor, dass wir einige Tage am Stück getrennt voneinander sind. Wenn wir zusammen wohnen würden, würden wir uns ja jeden Tag sehen und hätten einen richtigen Alltag zusammen, was ich schon als Fortschritt finde. Außerdem lade ich ja nun keine Freunde von mir ein, wenn ich bei meinem Freund in der Wohnung ist und von daher ist es eben doch noch kein richtiges Zusammenleben.

Die WG würden wir ja auch nur erst einmal für die ersten Monate machen wollen. So hätte dann jeder eben sein eigenes Zimmer mit seinem eigenen Bett und jeder hätte damit auch seinen eigenen Rückzugsraum. Natürlich könnte man ja dann trotzdem öfters beieinander schlafen und wenn man dann nach einiger Zeit merken würde, dass man doch immer nur in einem Bett schläft, dann könnte man ja auch tatsächlich daran denken, eben nur noch ein gemeinsames Schlafzimmer zu haben.

Momentan sehe ich aber komplett getrennte Zimmer als besser an, weil ich dann mit meinem Studium auch recht eingespannt sein werde. So habe ich dann auch meinen eigenen Raum zum Lernen. Da ich aber gerne bis tief in die Nacht und auch gerne im Bett lerne, wäre das jedoch ganz praktisch für uns beide.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wir haben das nicht gemacht und direkt nur ein Schlafzimmer. Allerdings kannten wir uns auch schon länger und hatten trotzdem auch noch Rückzugsmöglichkeiten. Wenn der eine Mal Ruhe haben wollte, konnte man sich immer noch im Schlafzimmer oder eben Wohnzimmer aufhalten. Da gab es auch immer eine Möglichkeit, ohne das jeder sein eigenes Zimmer hatte.

Allerdings habe ich eine Freundin, die auch in einer Art WG mit ihrem Partner zusammengewohnt hat. Dort hatte auch jeder sein eigenes Zimmer. Das ging auch lange sehr gut so. Die Beiden haben sich dann jedoch irgendwann getrennt, was aber nichts mit der Wohnsituation zu tun hatte. Da war es dann ganz gut, dass sie getrennte Zimmer hatten und sie eben in Ruhe nach einer neuen Wohnung suchen konnte.

Ich denke, dass jeder das so machen sollte, wie er eben möchte. Natürlich sollten da Beide mit einverstanden sein. Man kann sich ja vielleicht auch ein extra Zimmer einrichten, aber eben trotzdem ein gemeinsames Schlafzimmer nutzen. Zurückziehen kann man sich in das Extrazimmer ja trotzdem, wenn Bedarf besteht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde überhaupt nicht mit jemanden zusammen in eine Wohnung ziehen, wenn das solche Einschränkungen für mich bedeuten würde. Da wäre mir selbst die Variante WG zu eng. Denn einen Mann, der mein Leben so einschränken würde, das ich mir Abgrenzung über eigene Zimmer wünsche, möchte ich nicht in meinem Leben haben. Der wäre in getrennten Wohnungen maximal ein netter Zeitvertreib. :D

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wenn ich mir nicht sicher wäre, dann würde ich darauf ebenfalls verzichten, da es kaum einen Unterschied macht ob man dann getrennte Wohnungen hat oder jeder in seinem Zimmer sitzt. Das ganze bringt also doch kaum etwas und gerade wenn du schon so rechnest, dass jeder sein eigenes Zimmer haben soll und noch ein gemeinsames, dann brauchst du auch eine entsprechend große Wohnung die damit auch vom Preis her wohl kaum billiger wegkommt, als wenn man zwei einzelne kleinere Wohnungen hält.

Bei meinem Ex Partner und mir war von Anfang an klar, dass jeder sein eigenes Zimmer braucht. Aber nicht um darin zu schlafen und seine Ruhe zu haben, sondern für die Arbeit. Ich brauche ein Büro welches zum abschließen ist, damit ich auch die Unterlagen hier bearbeiten und liegen lassen darf. Bei meinem Ex Partner war es nicht anders und auch ein gemeinsames Büro mit getrennten Schränken ist durch die Vorgabe der Arbeitgeber damit flach gefallen. Somit hatte jeder sein eigenes Zimmer für das Büro und darin waren dann noch andere Dinge wie der Private Rechner oder auch meine Basteldinge mit denen ich mich in meiner Freizeit befasse. Bei ihm war das ähnlich gehalten.

Dennoch gab es ein gemeinsames Schlafzimmer, ein gemeinsames Wohnzimmer und auch ein gemeinsames Esszimmer mit Küche. Sprich es wurde zusammen gelebt, aber getrennt gearbeitet. Brauchte man Ruhe für sich, dann gab es immer noch genug Platz in der gemeinsamen Wohnung um sich aus dem Weg zu gehen und man musste sich nicht in "seinem" Zimmer bzw. in unserem Fall Büro verschanzen damit man diese auch bekommen hat. Das hat auch etwas mit Kommunikation zu tun und auf halbe Dinge wie das mit der WG der Fall ist, würde ich mich nicht einlassen.

Klappt es dann nicht mit euch, wie soll es dann weiter gehen? Kann einer alleine die Wohnung halten, oder müssen dann wieder zwei getrennte Wohnungen gesucht werden? Würdet ihr weiter als WG Mitbewohner zusammen wohnen oder kann man sich das Ex Paar dann nicht vorstellen? Da finde ich das wohnen auf Probe wie du es in einem anderen Thread beschrieben hast immer noch Sinnvoller, da man dann immer noch ausweichen kann wenn es nicht klappt. Hier bist du schon sehr festgelegt mit diesem Konzept.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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