Upcycling Ideen für die Nähmaschine

Immer wieder lese ich, von solchen Upcycling Kleidungsstücken und anderen Gegenständen. So wird aus einem alten Pullover ein Kleid angefertigt und aus einer Kissenhülle vielleicht ein kleines Täschchen oder Körbchen. Ich finde es schon toll, was aus den Dingen genäht werden kann, die man eben nicht mehr braucht.

Auch habe ich gesehen, dass es Bücher über solche Upcycling Projekte gibt, die dann auch speziell mit der Nähmaschine umgesetzt werden können. Habt ihr schon solche Nähprojekte angefertigt? Welche Upcycling Ideen habt ihr schon mit der Nähmaschine genäht? Habt ihr da Tipps, welche kreativen Ideen auch für Anfänger geeignet sind?

Für absolute Anfänger ist es erst mal gut, wenn möglichst viele Nähte gerade sind. Auch sollte das neu entstehende Stück aus einer überschaubaren Anzahl an Einzelteilen bestehen, damit man nicht so leicht den Überblick verliert. Sinnvoll ist es auch, wenn die Anleitung klar formuliert ist, dass man auch als Anfänger weiß, was man tun soll und nicht erst Rätsel raten muss.

Was man für ein Projekt macht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich habe zum Beispiel schon viele gebrauchte Textilien zu Produkten für die Kinder umgearbeitet. Sei es Kleidung für die Kinder oder für die Puppen. Auch ein Kissenbezug war schon mal dabei. Auch für mich habe ich ungeliebte Kleidung umgearbeitet. Allerdings bin ich auch kein Anfänger und mache mir um den Schwierigkeitsgrad weniger Gedanken als ein Anfänger. Letztlich lasse ich mich davon leiten, ob ich das neu entstehende Werkstück brauchen kann. Entweder für mich, für die Kinder oder für Bekannte oder für Kinder in der Verwandtschaft. Upcycling, nur um es zu tun, würde ich nicht machen. Wenn das neue Produkt danach genauso sinnlos herum liegt, wie das alte, dann hat das ja gar nichts gebracht.

Ich liebe zwar generell Bücher. Aber bei Anleitung für Upcycling Projekte bin ich eher ein Fan vom Internet. Auf Blogs und auf Pinterest und anderen Seiten findet man eine ganze Reihe Inspirationen. Und da man beim Druck eines Buches auch auf Druckkosten achten muss und nicht unendlich viele Fotos aufnehmen kann, findet man auf einem schön gemachten Blog oft viel mehr Fotos, die das Vorgehen Schritt für Schritt erläutern. Natürlich gibt es auch oberflächlich gestaltete Blogs, die nicht gut erläutern. Dann sucht man einfach weiter. Und ein Blog hat auch den Vorteil, dass man bei Problemen dem Autor einen Kommentar hinterlassen kann und man mit etwas Glück Hilfe bekommt, um das eigene Problem zu lösen. Bei einem Buch ist das deutlich umständlicher.

Außerdem haben Bücher hier einen weiteren Nachteil: Der Inhalt ist recht statisch. Selten ist in so einem Buch genau die Anleitung drin, die zu dem Stück passt, das man zu Hause umarbeiten will. Wenn man Google benutzt und nach Projekten sucht findet man mit Suchworten über die normale Suche und die Bildersuche oft sehr viel. Von Vorteil ist es auch, wenn man Fremdsprachen gut beherrscht und nach dem gesuchten Projekt auch in anderen Sprachen sucht. Dann hat man viel mehr Auswahl. Allerdings wird das Verstehen der Anleitung dann unter Umständen auch schwieriger, wenn die Bilder nicht für sich alleine sprechen.

Ich nähe in den letzten Monaten viel. Das meiste mache ich mittlerweile aus Textilien aus dem Altkleidersack. Dabei ist es egal, ob es mal eine Bluse, ein Rock, Jeans, Bettwäsche oder Tischdecke war. Mir muss die Farbe und das Muster gefallen und dann fällt mir schon eine Verwendungsmöglichkeit ein. Beziehungsweise manche Sachen horte ich da leider auch.

Bettwäsche wird bei mir meistens zu Taschen. Entweder Einkaufsbeutel oder Utensilos. Ab und an nähe ich auch Jeanstaschen und füttere die meistens mit Bettwäsche. Wobei ich die letzten Jeanstaschen mit einem Vorhangstoff gefüttert habe. Der bot sich einfach an.

Reißverschlüsse werden bei mir auch geupcycelt. Ich habe in meinem Nähzimmer einen Beutel liegen, in den kommen alle Reißverschlüsse, die ich von Altkleidern abgeschnitten habe. Alle paar Monate, wenn mir mal langweilig ist, trenne ich die Reißverschlüsse dann beim Fernsehen raus. Das macht zwar Arbeit, aber Reißverschlüsse sind teuer.

Auch Kleidung habe ich aus Altkleidern schon genäht. So musste im letzten Sommer ein Bettbezug daran glauben, der wegen eines fehlenden Kopfkissen im Altkleidersack landen sollte. Daraus wurde ein schön luftiges Sommertop. Bei einer anderen Bettwäsche war der Reißverschluss kaputt. An sich wollte ich die reparieren, in dem ich eine Reihe Kam Snaps einsetzen wollte. Mir gefiel der Stoff aber so gut und ich nähte eine Sommerhose aus der Bettwäsche.

Mein größtes Projekt bisher ist ein großer Quilt aus alten Jeans. Dafür habe ich wirklich lange alte Jeans gesammelt, in gleich große Quadrate geschnitten und dann hatte ich mehrere Tage lang meinen Flur damit dekoriert bis ich mich für ein Muster entschieden hatte. Aber ich habe die Decke letztendlich wirklich fertig bekommen und sie ist jetzt jeden Sommer draußen im Garten im Einsatz.

Das klingt jetzt nicht unbedingt nach einem Projekt für Anfänger, aber Quilts sind wirklich nicht schwer zu nähen, man muss nur die erst Scheu überwinden, dann geht das. Und eine robuste Decke für den Einsatz im Garten macht für mich eben wesentlich mehr Sinn als irgendeine Jeanstasche, die man dann doch nicht benutzt, weil die Ledertasche viel schöner ist und auch eher zum eigene Alter passt wenn man ehrlich ist.