Durch Sprachnachrichten Fehler und Angewohnheiten bemerken?

Mir ist beim abhören von eigenen Sprachnachrichten über Whats app aufgefallen, dass ich doch recht häufig "ähm" sage, wenn ich eine Pause mache und überlege, was ich sagen wollte. Ich finde das ziemlich nervig und achte dann beim abhören meiner Nachrichten immer wieder darauf. Ich denke, dass es dann dem Empfänger sicherlich auch auffällt.

Ich denke, dass einem sicherlich durch das abhören von den eigenen Sprachnachrichten durchaus auch der ein oder andere Sprachfehler oder eben sprachliche Angewohnheiten auffallen. Manche sagen häufig "ne" am Ende eines Satzes oder eben andere Wörter, die einem so beim reden nicht bewusst auffallen.

Habt ihr selbst durch das anhören von euren eigenen Sprachnachrichten schon festgestellt, dass ihr einen Sprachfehler habt oder eben die Angewohnheit habt, ein bestimmtes Wort oder einen Laut häufiger zu benutzen?

Ich verfasse solche Sprachnachrichten nicht, aber kenne durchaus meine Ausdrucksfehler, die ich so im Alltag mache. Natürlich kann man so etwas immer gut merken, wenn man es sich mal so anhört, was man sagt, aber eben auch wenn man sich einfach mal ein bisschen selber zuhört beim reden.

Sicherlich mache ich das auch. Vielleicht ist das sogar sehr verbreitet und nahezu jeder hat irgendwelche kleinen Besonderheiten in der Sprache, sei es nun, dass man ne oder ge am Ende des Satzes sagt oder ähm beim Überlegen. Aber ist das so schlimm? Im alltäglichen Gespräch würde man das je genauso machen wie bei einer Sprachnachricht und da stört es auch keinen.

Jeder hat seine bestimmten Lieblingsworte und auch Angewohnheiten. Das "Ähm" und "Ne" findet man dabei fast durchgängig in den jüngeren Generationen, wobei man dort auch unterscheiden muss zwischen den "coolen" und den "normalen". Dort kommen dann noch andere Begriffe vor, mit denen man sich persönlich aus der Masse abheben möchte. Nachdem das aber jeder verwendet, ist es zum Alltag geworden und wird entsprechend auch nicht mehr so wahrgenommen.

Ich selbst brauche keine Sprachnachrichten aufnehmen. Denn ich habe mich entsprechend während meinem Studiums selbst analysiert und bei mir festgestellt, welchen Sprachgebrauch ich habe und welchen ich eigentlich verwenden möchte. Danach war es einige Wochen Training sich bestimmte Wörter nicht mehr zu sagen und seither habe ich davon Ruhe. Im Gegenteil, inzwischen falle ich dadurch sogar auf das ich keine "Ne" und "Ähm" in meinen Sätzen verwende. Die Sprache wirkt dadurch reifer, erfahrener und seriöser was sich auch in mehreren Alltagssituationen und auch beruflich bereits ausgezahlt hat.

Ich finde einfach ein bestimmter Sprachschatz hat in bestimmten Situationen oder auch beruflich nichts verloren. Wenn jemand Zuhause sein Umwelt mit "Ne oder" terrorisiert, dann mag das ja noch gehen und ich toleriere das auch für einen Handwerker. Aber wenn ich einen Bankanstellten Frage und mich dort beraten lasse, dann hat das einfach nichts dort zu suchen.

Genauso wenig das "Ähm", das wirkt auf mich immer als wenn jemand keine Ahnung hat von dem was er dort gerade erzählt oder auch nur einen Teil wirklich weiß und den Rest sich gerade zusammenbastelt. Entsprechend wirkt das ganze unseriös auf mich und jemand in einer gehobenen Position oder auch einem Beruf mit Führungsverantwortung sollte seinen Sprachschatz entsprechend anpassen.

Ich finde nicht, dass es zwangsläufig Sprachnachrichten braucht, um eigene sprachliche Fehler und Angewohnheiten zu lokalisieren und zu analysieren. So mussten wir in der Schule und später im Studium sehr viele Vorträge halten und beim anschließenden Feedback wurde man eben auch auf die Sprache aufmerksam gemacht. Auf diese Weise wusste man seine Fehler und konnte bis zum nächsten Mal daran arbeiten und sich verbessern.