Nur zu bestimmten Anlässen in die Kirche gehen?

Ich habe mal mitbekommen, wie sich ein Bekannter doch sehr aufgeregt hat. Er selbst ist gläubig und geht auch wirklich normal jeden Sonntag zur Kirche. Er meinte dann mal, dass er so geheuchelt findet, dass an Weihnachten die Kirchen meist voll sind, weil dann alle meinen, dass es ja schön sei in die Kirche zu gehen. Aber ansonsten würde man sie nie in der Kirche sehen.

Ich muss sagen, dass ich früher auch mit meiner Familie jeden Sonntag zur Kirche gegangen bin. Als ich älter wurde und dann auch irgendwann ausgezogen bin, hat das dann aufgehört. Ich finde, dass man nicht unbedingt eine Kirche braucht, um zu glauben. Manche gehen ja auch wirklich nur zu bestimmten Anlässen wie Weihnachten, Hochzeiten und Beerdigungen zur Kirche. Ich denke, dass muss jeder für sich entscheiden.

Findet ihr es geheuchelt, wenn jemand nur zu bestimmten Anlässen in die Kirche geht? Macht ihr das selbst auch so? Findet ihr das in Ordnung? Würdet ihr euch darüber ärgern?

Wie hier schon diskutiert, treten ja auch einige aus der Kirche aus und gehen dennoch zu bestimmten Anlässen in die Kirche Aus der Kirche ausgetreten - trotzdem zu Anlässen gehen?. Ich muss zugeben, dass ich das geheuchelt finde. Auch, wenn man kurz vor einer Eheschließung in die Kirche eintritt um dann die Hochzeit auch in der Kirche feiern zu können halte ich für geheuchelt.

Ich bin sehr streng katholisch aufgewachsen. Ich musste jeden Sonntag in die Kirche gehen und als ich ausgezogen bin habe ich es sein gelassen und bin nicht mehr in die Kirche gegangen. Ich gehe auch nicht zu bestimmten Anlässen in die Kirche, weil ich nichts mit der Kirche anfangen kann. Ich glaube irgendwie schon an Gott. Allerdings kann ich mit dem Bodenpersonal von dieser Gottheit nichts anfangen, weil auch das meines Erachtens alles geheuchelt ist. Gerade die katholische Kirche heuchelt meines Erachtens da sehr viel.

Mir ist es egal, ob und wann andere Leute in die Kirche gehen. Ich bin ja nicht der Allmächtige, und solange sie sich halbwegs gut benehmen, nicht angetrunken sind und laute Kommentare dazu abgeben, was der Typ in Frauenklamotten da vorne Albernes macht, kann es den Dauerkartenbesitzern eigentlich auch gleich sein, ob jemand jede Woche oder jedes Jahr zweimal in die Kirche geht.

Bei mir hat es in der Kindheit und (teilweise) Jugend tatsächlich noch dazu gehört, dass man jeden Sonntag in die Kirche geht. Da habe ich auch brav mitgemacht, da es mir so vorgelebt wurde, und ich finde bis heute auch nichts "Schlimmes" daran. Nervig finde ich es nur, wenn jemand glaubt, ein besserer und moralisch hochwertigerer Mensch zu sein, weil er (oder sie) auch an stinknormalen Sonntagen in die Kirche marschiert und nicht nur dann, wenn gesondert Action herrscht.

Deswegen habe ich weniger ein Problem mit den Leuten, die nur an Weihnachten um der Atmosphäre willen in die Kirche gehen als mit den selbstgerechten Zeitgenossen, die glauben, ihnen moralisch überlegen zu sein, weil sie sich auch ohne gesonderten Anlass Sonntagmorgen aus den Federn schälen. Dafür kenne ich zu viele Kirchgänger, die nicht gerade die christlichen Werte von Toleranz und Nächstenliebe beherzigen, und zu viele herzensgute Menschen, die mit dem ganzen religiösen Zirkus einfach nicht viel anfangen können.

Von mir aus kann das jeder so machen, wie er mag, aber ich finde es lächerlich, wenn man sich das ganze Jahr nicht in der Kirche blicken lässt und dann beispielsweise zu Weihnachten die Stimmung in der Kirche genießen möchte und dann dorthin geht. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber ich finde das schon sehr heuchlerisch, wenn man so etwas macht.

Auch finde ich, was sicherlich auch eine extreme Meinung ist, dass Menschen, die nicht an Gott glauben, auch nichts in eine Kirche zu suchen haben, weswegen ich mir keine Kirchen ansehen möchte. Es ist ein Haus Gottes und ein Glaubenshaus, was ich nicht besuchen muss, wenn ich nicht an Gott glaube, deswegen mache ich das auch nicht zu bestimmten Anlässen, außer jemand heiratet und ich werde eingeladen.

Die meisten Weihnachtschristen werden wahrscheinlich noch brav Kirchensteuer bezahlen, von daher kann ich es ihnen nicht verdenken, wenn sie wenigstens einmal im Jahr etwas für ihr Geld bekommen wollen.

Natürlich wird das mit Religion nichts zu tun haben, die sehen den Besuch in der Kirche wahrscheinlich eher als Tradition sehen, die genauso zu Weihnachten gehört wie der Weihnachtsbaum und der Gänsebraten. Aber die Religiösen, die sich beschweren, sollten bedenken, dass die Weihnachtschristen mit ihren Beiträgen ihre Veranstaltung jeden Sonntag mit finanzieren.

Die meisten haben irgendwie das Gefühl, die Tradition des Kirchenbesuchs an Weihnachten oder so aufrecht zu erhalten. Persönlich müssen sie nicht einmal etwas mit der Kirche zu tun haben oder gar sehr gläubig sein. Sie empfinden es als familiäre Tradition gemeinsam vor Ort zu erscheinen, weil es sich für viele von früher noch zu Weihnachten so gehört.

Ich muss jedoch sagen, dem kann ich gar nichts abgewinnen. Ich höre dem Gelaber da sowieso nicht zu und finde es dann auch unhöflich, mich da als desinteressierte Frau hinzusetzen und mir gleichzeitig nur zu denken "bohr, laber fertig". Ich mache das auch nicht für den Teil meiner Familie, der das gerne tut und mich ständig dabei haben möchte. Davon halte ich gar nichts.

Es hat für mich eben keinerlei Tradition und ich bin eine weniger gute Kirchengängerin. Ich kann dieses Gelaber nicht ertragen, dieses Gott weiß was Sache ist, Gott der Schöpfer, Gott der Barmherzige, Gott hier und Gott da. Da wird ja letzten Endes nicht über das reine Fest der Liebe der Familie gesprochen, sondern eben alles als "Gott" Variante. Das brauch ich nicht.

Ich fröne keiner Institution, die in Afrika erzählt Kondome seien von Gott nicht vorgesehen und Kinder sind ein Geschenk Gottes, sodass HIV sich weiter ausbreiten kann und der Hunger der Kinder. Ich teile niemanden meinen Besuch mit oder zahle Kirchensteuer der so tut, als seien vor Gott alle Gleich, außer Homosexuelle, welche eben nicht gleich sind. Daran bin ich nicht interessiert.

Das ist alles jetzt noch sehr nett gesagt und deswegen sieht mich die Kirche nicht. Hochzeiten & Co? Gibt es bei uns nicht, weil wir alle Kirchengegner sind, außer die alten Generationen von Ur-Oma. Doch ansonsten meine Freunde & Co sind alles Kirchengegner. Gerade die Katholische Kirche ist das Hassobjekt hier. Wir sind allesamt aus der Kirche ausgetreten, bis auf wenige Verwandte.

Mich bekommen somit keine zehn Pferde, wie man so schön sagt, in die Kirche. Nicht für eine Hochzeit, eine Taufe oder sonst etwas. Für kein Geld der Welt springe ich da über meinen Schatten, weil ich das nicht einsehe und ich belüge mich da auch nicht selber.

Ein wenig geheuchelt ist es sicher schon, wenn man nur zu bestimmten Anlässen in die Kirche geht. Ich muss sagen, dass ich es gar nicht so viel anders mache, wenn ich ehrlich bin. Ich gehe zwar auch an normalen Sonntagen schon mal in die Kirche, aber sicher nicht an jedem Sonntag. An Weihnachten oder Ostern gehe ich dann aber immer in die Kirche.

Ich merke es dann natürlich auch, dass die Kirche zu besonderen Anlässen deutlich voller ist und auch viele Menschen da sind, die ich an normalen Sonntagen noch nie gesehen habe. Das ist aber eben ganz normal und dann habe ich doch auch nichts davon, wenn ich mich darüber aufrege. Ich finde es in Ordnung, wenn sich die Menschen eben dafür entscheiden, nur noch zu besonderen Anlässen eine Kirche zu besuchen.

Ich weiß nicht was das eine mit dem anderen zu tun haben soll. Man kann gläubig sein, aber muss man deswegen jeden Sonntag in die Kirche rennen damit es die anderen auch sehen? Heuchlerisch finde ich daran nichts, denn es gibt auch Menschen die Sonntags arbeiten und gar keine Zeit haben in die Messe zu gehen, wie andere, selbst wenn sie es wollten. Weihnachten hat man frei und einmal Zeit dafür, warum dann also nicht dort in der Kirche blicken lassen?

Hier wird wieder einmal zu viel in einen Topf geworfen und pauschal über einen Kamm geschert. Heuchlerisch ist es dann, wenn man nicht glaubt und an Weihnachten auf den Gläubigsten macht und in die Kirche rennt um seinen Glauben auch zu zeigen für andere. Wer aber das ganze Jahr über glaubt, der muss nicht jeden Sonntag in die Kirche rennen, denn immerhin macht er das für sich und nicht damit ihn andere sehen. Ich finde es schon Heuchlerisch, dass manche meinen sie sind die perfekten Christen nur weil sie jeden Sonntag in die Kirche rennen und kaum ist die Messe aus, verhalten sie sich wie die letzten Holzfäller und leben ein komplett anderes Leben fernab von ihrer Religion mit Nächstenliebe.

Ich gehe nur zu bestimmten Anlässen in die Kirche, dass ist richtig. Ich bin nicht gläubig, gehöre keiner Religion an seit ich aus der Kirche ausgetreten bin aber darf ich deswegen kein Gotteshaus mehr besuchen? Das steht mir doch frei, diese Tür steht für alle offen, egal welchen Glaubens sie sind. Warum sollte ich nicht an einer kirchlichen Hochzeit teilnehmen dürfen, oder mir die Ostermesse ansehen oder die Weihnachtsmesse?

Das ist nichts weiter als ein Unterhaltungsprogramm, man muss nicht aus allem mehr machen als es eigentlich ist. Denn um zu Glauben, braucht man keine festen Termine an festen Tagen und um ein "guter" Christ zu sein, muss man auch nicht jeden Sonntag in der Messe sitzen. Genauso wenig sollte man es jemand anderen verwehren, der damit nichts anfangen kann und es als reine Unterhaltung sieht.

Ich bin Christ. Ich gehe 1x monatlich in die Kirche. Zu bestimmten Anlässen manchmal auch, wenn ich nicht beschäftigt bin. Bei uns ist die Kirche schon klein. Es gibt nicht genug Sitzplätze für alle Christen vom Dorf. Zu manchen besonderen Anlässen ist die Kirche schon sehr voll. Religion und Kirchenbesuch ist schon ein Teil meines Lebens. allerdings habe ich nicht viele Zeit. Ich merke, die Leute die regelmäßig Kirche besuchen sind meistens Rentner. Ich habe von Kinderbibel bis Bibel zu Hause. Ich kann jederzeit zugreifen wenn ich will. So bleibe ich immer an Glauben.