Lebensmittel vor dem Frosten mit Wasser angereichert?

vom 08.02.2017, 13:44 Uhr

Wenn möglich, kaufe ich frischen Fisch, was aber auch nicht immer möglich ist. Deswegen greife ich auch schon mal zu Fisch aus der Tiefkühltruhe. Wer diesen Fisch, egal, ob Fischfilet oder Tintenfischtuben oder auch andere Meeresfrüchte aus der Tiefkühltruhe schon zubereitet hat, dem ist klar, dass da was nicht stimmt. Aus einem großen Fischfilet-Stück wird ein Ministück und wenn man die Packung mal genauer studiert, der sieht, dass Wasser manchmal sogar an erster Stelle in der Zutatenliste steht. Selbst, wenn es ein nacktes Filet ist ohne Panade. Klein steht dann auch darauf, dass der Fisch vor dem Einfrosten mit Wasser angereichert wurde.

Hat das einen bestimmten Grund um den Fisch haltbarer zu machen oder ist es einfach eine "Mogelpackung", die vorgaukelt ein großes Stück zu kaufen, obwohl es eigentlich viel weniger ist. Wenn ich den Fisch vor der Zubereitung auftaue, dann ist es schon enorm, was da an Wasser heraus kommt.

Warum macht man das bei Fisch? Macht man das auch bei anderen Lebensmitteln? Welchen Grund seht ihr darin, dass es gemacht wird und ist euch das schon aufgefallen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das kommt jetzt ganz auf den Hersteller an, was hinter viel Wasser im oder am Fisch steckt. Fangen wir einmal mit Fischfilet einer fettarmen Sorte ohne Behandlung an. So ein Filet besteht zu gut 80 Prozent aus Wasser. Beim frischen Produkt ist das in den Zellen gebunden.

Beim Einfrieren platzen die Zellen und beim Auftauen läuft der Fisch geradezu aus. Wenn man Pech hat, ist die Hälfte des Gewichts weg und der gegarte Fisch schmeckt strohig. Das ist ein normaler Vorgang, der nichts mit Mogelei zu tun hat. Dagegen hilft, den Fisch nur anzutauen und noch großteils gefroren zu garen. Dann bindet das stockende Protein sehr viel Wasser, das sonst austreten würde.

Dann gibt es die glasierten Produkte. Dort soll eine mehr oder weniger dicke Schicht Eis Gefrierbrand verhindern. Das ist in Maßen in Ordnung, man erreicht bereits mit 4 Prozent Wasser gute Ergebnisse. Allerdings bringt mancher Fisch insbesondere aus Vietnam bis zu 20 oder gar 30 Prozent Eishülle mit. Das ist natürlich sehr teures Wasser. Leider gibt es nur Empfehlungen und keine gesetzlichen Grenzwerte. Da hilft nur ausprobieren.

Dann kann man noch Wasser und Phosphate in den Fisch einbringen. Das soll den Wasserverlust beim Auftauen verhindern. Das ist aber wirklich unnötig, weil man den Fisch eben einfach nicht komplett auftauen muss. Die Industrie behauptet, dass so Wasserverluste während der Verarbeitung minimiert werden sollen. Aber das ist echt Unsinn.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Das wird auch bei Fleisch jeder anderen Sorte gerne gemacht, dann sieht das Stück im ersten Moment riesig aus und wenn man es dann zubereitet hat und das Wasser aus der Pfanne abgegossen, dann bleibt ein trauriger Rest übrig. Das Wasser wiegt ebenfalls etwas und somit kann man das teurere Produkt Fisch einsparen und gegen das billige Wasser ersetzen, was der Kunde ebenfalls mit bezahlt.

Weitere Dinge warum man sich darauf beruft hat cooper bereits genannt, aber vieles davon ist einfach nicht notwendig und kommt nur daher, dass man wirklich billig produzieren möchte, dafür auch teuer verkaufen um eine entsprechend größere Gewinnspanne zu haben. Und die Hersteller haben damit Erfolg da die Kunden es nach wie vor kaufen und mit sich machen lassen, anstatt diese Dinge zu boykottieren und eben nicht mehr zu kaufen und somit zu einem Umdenken zu bewegen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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