Nicht zur eigenen Abschlussfeier gehen wollen?
Meine Abschlussfeier damals habe ich zuerst nicht besuchen wollen, ich war mir sicher das der ganze Abend sehr steif und getaktet ablaufen wird. Erst die Überredungskünste einiger meiner Freunde haben mich dann doch dazu gebracht hinzugehen. Ich hatte dennoch den ganzen Abend das Gefühl am liebsten nicht dort gewesen zu sein. Hattet ihr damals auch keine Lust zur Abschlussfeier gehen zu wollen weil alles so förmlich ist?
Ich war damals in einer schwierigen Situation, weil ich mich kurz vor meiner Abschlussfeier von allen Freunden abgekapselt hatte und depressiv geworden bin. Ich konnte mich dann entscheiden, entweder meinen damaligen Freund einzuladen und ein paar seiner Kollegen, oder aber die Eltern.
Da es sich bei uns so gehört, dass der Vater den Eröffnungstanz mit der Tochter tanzt, habe ich mich dann entschlossen, meine Eltern mitzunehmen. Ich war glaube ich die einzige, die dann alleine mit meinen Eltern am Tisch saß. Das war für mich ein schwarzer Tag, nicht zuletzt, weil mein Vater nicht mit mir getanzt hatte.
Und ja, ich wollte nicht zu meiner Abschlussfeier gehen, weil ich genau wusste, dass das ganze so abläuft, dass ich nachher ziemlich schlechte Erinnerungen daran haben werde. Und genau war es auch dann. Und ja, die Steifheit des Ganzen ging mir auch total gegen den Strich.
Ich habe damals auch mit dem Gedanken gespielt die Abschlussfeier ausfallen zu lassen. Allerdings hatte ich damals kurz zuvor die Trennung von meinem Freund und da er in die selbe Klasse ging wie ich, war es verständlich, dass er eben auch dort sein würde. Allerdings hat mich dann auch eine Freundin überzeugt hinzugehen und es war wirklich ein ganz schöner Abend.
Ich denke, dass man durchaus hingehen sollte. Wenn es dann wirklich so öde wird, wie man befürchtet hat, kann man sich ja auch schon früher wieder verabschieden und auf den Heimweg machen. Man muss sich dann aber auch keine Gedanken darum machen, dass man vielleicht etwas verpasst hat und irgendwann bereut nicht hingegangen zu sein.
Ich hatte noch nie Spaß an derlei Veranstaltungen und habe den ganzen Nach-Abitur-Aufriss eiskalt an mir vorbeigehen lassen, mit Ausnahme der Zeugnisübergabe. Kein Ball, kein Abischerz, nur das Nötigste. Und ich kann nicht behaupten, dass ich in den fast 20 Jahren seitdem auch nur eine Sekunde bereut habe, nicht dabeigewesen zu sein.
Auf das Leben hochgerechnet sind Abschlussfeiern aller Art in meinen Augen sowieso nicht die Sorte Anlass, an die man sich selbst im Seniorenheim noch gerne erinnert, weil so viel mehr und Wichtigeres nachkommt, was man sich in dem Alter noch gar nicht vorstellen kann. Ich hätte es wohl mehr bereut, wenn ich unter aktiver Verleugnung meiner Präferenzen, nur um der Form Genüge zu tun, den ganzen Zirkus mitgemacht hätte, obwohl ich mich insgeheim ganz weit weg gewünscht hätte. Maximal hätte ich anderen die Stimmung versaut, weil ich mich auch nicht gut verstellen kann und man mir mein Unbehagen immer überdeutlich anmerkt.
Solche Veranstaltungen haben mir auch nie sonderlich viel Spaß bereitet, dennoch gehört es irgendwie dazu und deswegen habe ich auch daran teilgenommen und letztendlich hat es Spaß gemacht. Ich kann es aber schon verstehen, dass man vor diesem Ungewissen und dann gerade auch noch in jungen Jahren einfach Bedenken hat und nicht hingehen mag.
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