Anwendung von Aprikosensamen in der Krebsbehandlung?
Ich habe gelesen, dass Aprikosensamen wohl positiv auf die Gesundheit wirken sollen. So sollen diese nicht nur Husten und Asthma lindern können, sondern auch schleimlösend wirken und die Darmtätigkeit unterstützen. Gerade bei Erkältungen sollen diese Samen also sehr gut helfen, wobei man aber nicht mehr als zwei Samen pro Tag konsumieren soll, da ansonsten gesundheitliche Schäden auftreten können.
In dem Artikel stand dann auch, dass zur Zeit der Einsatz von Aprikosensamen bei der Krebsbehandlung untersucht werden würde. Wie man sich aber den Einsatz genau vorstellt, stand da leider nicht. Auf welche Weise könnten Aprikosensamen bei der Krebsbehandlung eingesetzt werden und warum? Welche Wirkung verspricht man sich dabei?
Mir ist nämlich nicht bekannt, dass Krebspatienten vermehrt Schleim produzieren würden oder Husten oder Asthma entwickeln würden. Vielleicht hatte ich aber auch nicht genug mit Krebspatienten zu tun und mir fehlt da einfach die Erfahrung. Haltet ihr es für möglich, dass eines Tages Aprikosensamen bei der Krebsbehandlung eingesetzt werden könnten? Oder ist das kompletter Unsinn?
Woher sollen wir das wissen? Wer in der Krebsforschung tätig ist, wird wohl kaum sein Fachwissen in Plauderforen verschwenden, wo es sonst eher um das große Geschäft von Haustieren, schimmernde Kosmetik und die Öffnungszeiten von Kitas geht.
Eine oberflächliche Recherche hat ergeben, dass das in Aprikosenkernen enthaltene Cyanid angeblich(!) nur für Krebszellen giftig sein soll, unter völliger Missachtung der Tatsache, dass Cyanid in hohen Dosen schon für den ganzen Menschen giftig ist. Begründet wird diese Behauptung mit für den Laien schwer durchschaubaren chemischen Verbindungen und Prozessen sowie mit angeblichen "Wunderheilungen", bei denen jemand anscheinend pfundweise Aprikosenkerne gefressen hat und dann nicht an Krebs gestorben ist. Anscheinend gab es auch ein paar halbherzige klinische Studien zu diesem Thema, aber die sind schon 40 Jahre her und hatten zum Ergebnis, dass sich Krebs von Cyanid bestenfalls kurz irritieren lässt.
Wissenschaftliche Studien sehen anders aus. Als Anhängerin der wissenschaftlichen Methode würde ich daher zwar nicht ausschließen, dass auch pflanzliche Wirkstoffe gegen Krebs helfen. Es spricht schließlich nichts dagegen, und letzten Endes läuft es immer auf Chemie hinaus, egal, ob man eine beliebige Substanz aus Himbeeren gewinnt oder gleich im Labor zusammenbaut. Aber solange es keine seriösen und vor allem wiederholbaren Ergebnisse gibt, würde ich es nicht mit "Naturheilmitteln" versuchen, wenn es ans Leben geht, und nicht gerade um die Linderung von Husten.
Man verspricht sich ja immer ziemlich viel und bei den Sachen, die alle gegen Krebs helfen sollen, dürfte es eigentlich keinen Krebspatienten mehr geben. Wie hier schon erwähnt wurde, wäre eine Studie zu dem Thema wohl ausschlaggebend darüber nachzudenken, aber nur weil jemand eine Behauptung in den Raum wirft, ist diese nicht wahr. Man kann auch einiges testen und deswegen wird es dennoch nicht brauchbarer. Wir werden also sehen, ob die Samen etwas bewirken, wenn daran geforscht wird und Ergebnisse feststehen.
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