Mit Dogsharing sinnvoll einen Hund teilen?
Es gibt anscheinend seit geraumer Zeit das Dogsharing. Dabei geht es darum, dass man sich selbst einen Hund mit einer anderen Person teilt. Dies soll vor allem für Menschen gut sein, die gerne einen eigenen Hund haben möchten, aber sich aus zeitlichen oder finanziellen Gründen diesen Wunsch nicht erfüllen können.
So gibt es bestimmte Tage, an dem eben der eine den Hund hat und an anderen Tagen ist der Hund dann bei der anderen Person. Eine Frau hat dies gemacht, da sie trotz Berufstätigkeit ihren älteren Vierbeiner nicht abgeben wollte. So kann sie ihn weiterhin behalten und eben an die weitere Frau abgeben, wenn sie denn dann arbeiten muss.
Vorher wird natürlich geschaut, wie die Personen miteinander zurecht kommen und ob es auch mit dem Hund klappt. Wenn dieser sich daran gewöhnt hat, ist es wohl kein Problem mehr. So in der Art wird es ja auch mit einem Hundesitter funktionieren. Es gibt dafür anscheinend auch eine richtige Agentur oder ein Forum, wo man eben Kontakte knüpfen kann, was das teilen eines Hundes betrifft.
Was haltet ihr von Dogsharing? Käme das für euch selbst in Frage? Könntet ihr euch vorstellen, euren Hund mit noch einer anderen Person mehr oder weniger zu teilen? Habt ihr so etwas schon gemacht? Oder käme das für euch gar nicht in Frage?
Das klingt ja erst mal alles ganz nett. Menschen und Hund sind glücklich. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das sehr schwierig wird, sobald Entscheidungen getroffen werden müssen. Dass sich zwei Menschen dabei immer einig sind, ist extrem selten und selbst bei einem Paar kann es da zu Streitigkeiten kommen.
Impfen, Operationen, Kastration, Erziehung. Es gibt so viele Themen, wo man unterschiedlicher Meinung sein kann. Ich habe mir beispielsweise alle empfohlenen Impfungen angesehen und lasse sie nicht alle machen. Das habe ich vorher mit meinem Mann durchgesprochen und er war einverstanden, auch weil er mir da vertraut.
Aber was, wenn sich zwei einen Hund teilen. Die eine ist gegen Impfungen, die andere dafür. Sie kennen sich aber praktisch nicht und vertrauen sich nicht. Sie werden versuchen, sich gegenseitig von ihrer jeweiligen Meinung zu überzeugen. Aber es geht immerhin um ein Lebewesen. Da kann man auch nicht einfach mal nachgeben, wenn man eine Überzeugung hat.
Und wenn sie sich den Hund nicht 50:50 teilen, sondern eine immer die Entscheidungshoheit hat, kann es auch schwierig werden. Du hast ja selbst finanzielle Gründe angeführt. Klar ist es schön, wenn man sich diese Last mit jemanden teilen kann. Aber wenn derjenige anderer Meinung ist über die Notwendigkeit einer kostspieligen Maßnahme, wird er auch nicht dafür zahlen wollen.
Die ganze Situation erinnert ein bisschen an Scheidungskinder. Da können auch zwei Menschen über ein Lebewesen entscheiden, verstehen sich aber oft nicht gut genug, um solche Dinge vernünftig zu klären. Der Vater soll oftmals viel Geld zahlen, sieht das Kind aber viel seltener oder darf in der Erziehung weniger mitreden. Die Mutter will ihr Kind auf eine bestimmte Schule schicken und will sich vom Vater, der das Kind eh nur alle zwei Wochenenden sieht, nicht reinreden lassen. Das ist doch ganz ähnlich.
Klar kann es solche Probleme auch geben, wenn man als Paar einen Hund besitzt. Aber dann redet man doch ganz anders darüber. Man geht eher Kompromisse ein, bei denen sich keiner übervorteilt fühlt. Immerhin basiert darauf eine Beziehung, man macht das schon seit Jahren so und wird das noch viele Jahre so machen. Bei einer Zweckverbindung ist man dazu doch viel weniger bereit.
Für mich klingt das Konzept eher danach, dass man eigentlich einen Hundesitter sucht, der sich dann noch an den Kosten für Futter, Tierarzt, Spielzeug und Zubehör und solchen Sachen beteiligt. Für mich käme so ein Konzept nicht in Frage. Ganz oder gar nicht. So hat man weniger Streit mit der anderen Person, was Erziehung, Kosten und dergleichen angeht. Hinterher heißt es, dass A mehr für das Futter bezahlen muss als B, weil der Hund zwei Stunden pro Woche mehr bei A ist als bei B. Darauf hätte ich keine Lust.
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