Wegen Rückzahlung kein Bafög beantragen wollen?

Ich denke das Konzept des Bafögs wird den meisten Menschen in diesem Forum bekannt sein. Man kann es als Student beantragen und wird eine Zeit lang gefordert. Wenn man die Regelstudienzeit einhält, wird man die volle Studienzeit gefördert, sobald diese aber überschritten wird, nur vier Semester. Nach einer gewissen Zeit muss man die Hälfte des Geldes zurückzahlen, maximal jedoch 10.000 Euro. Wenn man die gesamte Summe auf auf einmal begleichen kann und keine monatlichen Raten wählt, bekommt man einen großzügigen Rabatt.

Natürlich steht es jedem selbst zu, zu entscheiden, ob er Bafög als Student beantragen möchte oder nicht. Nicht jeder möchte direkt mit Schulden ins Berufsleben starten. Könnt ihr verstehen, wenn man als Student das Bafög von vorne herein ablehnt, selbst wenn man Förderung erhalten würde und dazu berechtigt wäre? Oder habt ihr dafür kein Verständnis? Wie würdet ihr in so einer Situation handeln und warum?

Ich selbst beziehe Bafög, auch wenn ich die Hälfte wieder zurückzahlen muss. Die andere Hälfte ist ja quasi trotzdem noch geschenktes Geld, was immer schön ist, und abgesehen davon unterstützen mich für den Rest meine Eltern, die ja auch gerne etwas entlastet werden dürfen. Hätte ich kein Bafög und müsste stattdessen arbeiten gehen, wäre meine ganze Situation sicher deutlich stressiger, und dann müsste ich dazu noch versuchen, Urlaubszeiten passend auf die Semesterferien zu legen, um mal meine Familie besuchen zu können, und so weiter.

Selbst, wenn ich ohne Bafög problemlos durchkommen würde, würde ich es wahrscheinlich trotzdem beantragen. Wie gesagt, die Hälfte darf man ja ohnehin behalten, und wenn man auch ohne problemlos durchkommt, dann kann man die andere Hälfte ja zur Seite legen, um es dann auf einmal zurückzahlen zu können und so den Rabatt einzustreichen.