Arbeit für Erkrankung Register als deprimierend empfinden?

vom 08.03.2017, 05:46 Uhr

Eine Freundin von mir hat früher zu Studentenzeiten für ein Krebsregister gearbeitet. Sie musste im Prinzip alle möglichen Daten in ein Register eintragen, damit diese Daten später für Studien verwendet werden können. Dabei hat sie dann auch Informationen erfahren über das Alter der jeweiligen Person, die Krebsart an sich, wie jung diese Person gestorben ist und dergleichen. Natürlich waren nicht nur tote Krebspatienten darunter, die man eintragen musste. Ich glaube es wurden auch Informationen zu Größe, Gewicht und Medikation aufgelistet.

Meine Freundin meinte, dass sie diese Arbeit immer als frustrierend empfunden hat, gerade wenn sie dabei auf Krebskranke gestoßen ist, die schon sehr jung (und vermutlich quälend) verstorben sind. Bei ihr hat das immer die Stimmung gedrückt und sie fühlte sich dann immer traurig und deprimiert, als sie damit konfrontiert worden ist. Ist die Arbeit für ein Erkrankung Register grundsätzlich deprimierend oder muss man einfach lernen, damit richtig umzugehen und darf sich das nicht zu Herzen nehmen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube, dass es Menschen gibt, die für so eine Arbeit einfach nicht gemacht sind, weil sie sehr empathisch sind und ihre Emotionen von der Tätigkeit nicht wirklich abspalten können und das auch nicht lernen.

Grundsätzlich ist Mitgefühl ja eine gute Sache, aber wenn dieses auf Grund von Daten schon so stark ist, dass es das eigene Wohlbefinden beeinflusst, dann ist das in meinen Augen nicht gesund und auch nicht der richtige Job für die von dir genannten Tätigkeiten. Es belastet an der Stelle ja nur, beeinflusst eventuell die Arbeitsfähigkeit und hilft niemandem - anders als bei einer Krankenschwester, die in Kontakt mit dem Erkrankten steht und die Empathie dann auch ausstrahlt.

Ich für meinen Teil habe kein Problem damit, bei solch gearteten Arbeiten das Mitgefühl abzuspalten. In dem Moment, wo ich rein Informationen sammle und das Leid der Betroffenen nicht wirklich sehe, ist mir das alles zu abstrakt, als dass es mich belasten könnte. Wenn man die Sache so sehen kann, ist eine solche Arbeit auch nicht deprimierend oder belastend.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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