Wie bei Figurenanalyse auf Psychologie verzichten?

vom 05.03.2017, 22:24 Uhr

In einer Hausarbeit, die ich gerade für die Uni schreibe, untersuche ich eine Serienfigur in Bezug auf gängige Gendertheorien. Ich schaue in der Serie, wie sich die Figur verhält und versuche eben, ihr Verhalten mithilfe von Forschungsliteratur auszuwerten.

Meine Dozentin meinte in der Sprechstunde mehrfach zu mir, ich solle die Figur bloß nicht psychologisch untersuchen. Offen gestanden habe ich aber Angst, dass ich genau das mache. Denn irgendwie muss man doch zwangsläufig in die Verhaltenspychologie rein, wenn man das Verhalten einer Figur auf "Männlichkeit" oder "Weiblichkeit" untersucht, oder?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das Thema hört sich erst mal interessant an. Kannst du die Serie(-nfigur) nennen oder willst du nur allgemein über das Thema sprechen?

Zunächst würde ich deiner Frage erst mal ausweichen und sagen, dass es schwierig bis unmöglich ist überhaupt auf Psychologie zu verzichten. Weiterhin ist es sicherlich nicht möglich bei der Analyse genderspezifscher Themen/Verhaltensweisen auf jegliche Psychologie zu verzichten. Es würde wahrscheinlich helfen, wenn du genauer beschreibst, was du mit der Figur vor hast, damit am konkreten Problemfall die Psychologie irgendwie ausgeschlossen werden kann.

"Männlichkeit" und "Weiblichkeit" sind sozial-psychologische Konstrukte, die nicht naturgegeben, sondern vom Menschen "erschaffen" wurden. Im fortlaufenden Diskurs über diese Eigenschaften wird ständig neu festgelegt, was sie bedeuten. Ich sehe hier keine Möglichkeit die Psychologie auszuschließen. Ferner sehe ich ein Informations- und Analyseverlust, wenn so vorgegangen wird und verstehe den Auftrag bzw. den Hinweis Dozentin nicht recht.

» Delaru » Beiträge: 10 » Talkpoints: 4,44 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^