Welche Meinung habt ihr zur Doppelstaatsbürgerschaft?

vom 12.12.2016, 18:52 Uhr

Momentan ist ja innerhalb der CDU auch eine Riesendiskussion zur Doppelstaatsbürgerschaft und deren Abschaffung zugange. Dabei ist die Partei förmlich in zwei Lager gespalten, die Befürworter noch in der Überzahl und Kanzlerin Merkel sperrt sich erst einmal gegen diesen Antrag. Was haltet ihr denn von diesem Antrag der Jungen Union? Ist es nicht schon etwas bemerkenswert, dass solch ein Antrag auf Aufhebung einer doppelten Staatsbürgerschaft vom Flügel der Jungen Union kommt?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bemerkenswert mag es sicherlich sein, dass der Vorschlag von der Jungen Union kommt, aber nicht gerade unverständlich. Es geht mal wieder um nichts anderes als Macht und vor allen Dingen Wählerstimmen. Die alte Garde hat einfach Angst um ihre Posten, die jungen Wilden, wenn man sie so nennen darf, sind da noch idealistisch. Also die doppelte Staatsbürgerschaft wird ja vor allen Dingen von den Türken in Anspruch genommen. Und wenn man sich ein wenig mit deren Sichtweise auseinandersetzt, dann wird so einiges klar.

Türken würden nicht so einfach ihre Türkische Staatsbürgerschaft aufgeben. Dazu haben sie einen viel zu großen Stolz auf ihre Nation. Zudem glaube ich, dass es für andere Türken an eine Art Verrat grenzt, wenn Jemand seine Staatsbürgerschaft aufgibt. Zumindest deute ich das so, nachdem ich einen Bericht im Fernsehen gesehen habe, in dem einige Türken diesbezüglich befragt wurden. Sie fühlen sich auch als deutsche, aber sie sagen, dass sie niemals ihre eigene Nation verleugnen würden.

Sie profitieren auch von der Deutschen Staatsbürgerschaft, ganz klar. Und er kann hier wählen, und genau das ist der Punkt. Den türken ist die doppelte Staatsbürgerschaft natürlich sehr angenehm. Sind sie doch zugleich Deutsche, können aber trotzdem ihren Nationalstolz weiter vor sich hertragen und können sich auch als Türken bezeichnen, nicht nur vom Volks wegen, sondern auch als richtige Staatsbürger.

Manchen Leuten ist dies natürlich ein Dorn im Auge und deshalb verlangen sie praktisch eine Entscheidung. Sie wollen, dass sich ein Türke fest positioniert. Dazu mag man stehen wie man will. Ich selber bin mir nicht ganz sicher, ob ich die doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland beibehalten lassen will oder nicht. Ich habe mich noch nicht durchgreifend mit der Thematik beschäftigt.

Aber eines weiß ich ganz genau. Wenn irgendeine Partei die Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft fordert, dann wird kein Türke mit doppelter Staatbürgerschaft diese Partei wählen. Und genau darum geht es doch. Es geht nur und einzig und allein um Wählerstimmen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht richtig mit der Problematik der doppelten Staatsbürgerschaft beschäftigt, sondern nur bedingt aus Medien usw. davon mitbekommen. Ich halte sie auf die Dauer aber trotzdem nicht für tragbar, weil einem Staatsbürger mit zwei Staatsangehörigkeiten in beiden Ländern die örtlichen Rechte zugesprochen werden können, was Nachteile mit sich zieht.

So kann der Türke zwei Staatsbürgerschaften haben. Er kann hier schön Frau Merkel wählen, aber daheim den Diktatur Erdogan. Denn deren Nationalstolz nimmt man ihnen weder mit zwei Staatsangehörigkeiten noch mit einer. Doch sie beeinflussen hier eben die Wahlen so, dass sie am Ende auch davon profitieren. Denn die AFD als Beispiel wählen, käme ja rein theoretisch nicht in Frage.

Somit ist die Wahlbeeinflussung immer so ein Thema. Auch das schnelle Ein- und Ausreisen ist in der Vergangenheit zum Problem von Straftätern geworden. Durch die doppelten Staatsbürgerschaften sind viele Täter direkt nach der Tat verschwunden, nach dem Gerichtsurteil und mehr. Ich finde auch das ist immer so ein zweiseitiges Schwert, was mir stinkt. Strafe muss sein, aber dann auch da, wo man die Strafe begangen hat, dann abschieben und Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft.

Ich habe US-Amerikaner als Freunde sowie Verwandte die ausgewandert sind. Nach etwa 15 Jahre wurde meine Tante gefragt, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft nicht mal langsam abgeben möchte. Sie hat das "beneint" und musste begründen wieso, was sie für Vorteile daraus zieht usw. Das war ein strenges Gespräch, wo ihr US-Mann sogar noch eingreifen musste. Denn die doppelte Staatsbürgerschaft ist nicht gern in den USA gesehen und man versucht auf die Dauer alles, damit das vermieden wird.

Wie das hierzulande aussieht, weiß ich nur bedingt. Doch ein großer Freund von den Staatsbürgerschaften, die meiner Meinung nach zu viel "verschenkt" werden, bin ich nicht. Es gibt so viele Leute, die einen deutschen Pass oder Doppelpass haben, obwohl sie die Anforderungen wie Deutsch gar nicht mitbringen. Da muss ich mich manchmal fragen, nach welchen Kriterien, die Staatsbürgerschaften verteilt werden.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Freidenker28 hat geschrieben:Also die doppelte Staatsbürgerschaft wird ja vor allen Dingen von den Türken in Anspruch genommen.

Das stimmt so nicht. Wenn man sich mit der Vertriebenenthematik und dem Zerfall der Sowjetunion beschäftigt hat, dann weiß man, dass sämtliche Migranten, die aus diesen Ländern kommen und in Deutschland leben, die Möglichkeit hatten nicht nur uneingeschränkt die deutsche Staatsangehörigkeit zu erhalten, sondern auch noch die alte Staatsangehörigkeit behalten. Es sind nicht gerade wenige Doppelstaatler oder sogar Mehrstaatler darunter, aber darüber beschwert sich niemand.

Komischerweise nur über die Doppelstaatsbürgerschaft von den "bösen" Türken. Das finde ich ziemlich heuchlerisch und nicht fair. Warum misst man hier mit zweierlei Maß? Ich bin der Ansicht, wenn man die Doppelstaatsbürgerschaft abschaffen möchte, dann aber konsequent und für alle Nationen und nicht nur für die Türken und alle anderen betrifft das nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Angesichts des aktuellen Streits mit der Türkei muss man wohl sagen, dass sich der Doppelpass nicht bewährt hat. Wir sehen nun, dass viele Türken hier mitten in Deutschland einen Despoten hoch leben lassen, der wirklich allem widerspricht, was die Multi-Kulti-Politiker einst angestrebt haben. Irgendwo muss man auch mal zu Kenntnis nehmen, wenn es nicht klappt.

Deutscher ist man anscheinend nur dann, wenn man in einem fremden Staat verhaftet wird und dann bessere Regelungen für sich haben will. Inzwischen ist so ein Pass kaum noch etwas wert und daher kann man ihn auch in die Tonne treten.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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