Sollten Krankenkassen Homöopathie finanzieren?
Ich habe gelesen, dass nicht alle Krankenkassen die Kosten für Homöopathie übernehmen. So würden manche Krankenkassen nur die Medikamente für Homöopathie finanzieren (teilweise bis zu einem bestimmten finanziellen Limit) oder aber nur die Behandlung beim Heilpraktiker. Nur die wenigsten Kassen zahlen eben beides und manche Kassen haben ein finanzielles jährliches Limit bei beiden Aspekten, das nicht überschritten werden darf und alles darüber, muss der Versicherte aus eigener Tasche zahlen.
Ich habe auch gelesen, dass meine Kasse in dieser Hinsicht wohl sehr großzügig ist und sowohl die Behandlung beim Heilpraktiker als auch alle homöopathischen Medikamente bezahlen soll. Mir ist das aber egal, da ich nichts von Homöopathie halte und mir auch nicht derartige Mittel verschreiben lassen würde. Wie seht ihr das? Sollten Krankenkassen großzügiger in dieser Hinsicht sein und den Versicherten mehr von solchen Behandlungen und Medikamenten bezahlen oder sollten Homöopathie und Heilpraktiker komplett aus eigener Tasche der Versicherten finanziert werden müssen?
Ich kenne es bisher nur so, dass man eine Behandlung beim Heilpraktiker und die Medikamente die man dort bekommt, komplett aus eigener Tasche zahlen muss. Allerdings gibt es ja auch Heilpraktiker mit Naturmedizin arbeiten und nicht unbedingt nur auf Homöopathie setzen. Ich kann durchaus verstehen, dass sich Krankenkassen quer stellen, wenn sie Globuli und Co finanzieren sollen, bei denen die Wirkung nicht nachgewiesen wurde. Aber auf der anderen Seite zahlen wir auch genug Krankenkassenbeiträge, so dass dies eigentlich drin sein sollte.
Ich kann es ehrlich gesagt absolut verstehen, wenn Krankenkassen keine Globuli finanzieren möchten. Das ist einfach sinnfrei und hilft auch niemanden, weswegen man sich das einfach sparen kann. Ein guter Arzt verordnet ja auch nicht sofort die harten Medikamente, sondern empfiehlt eben auch mal Dinge aus dem eigenen Haushalt, die man nutzen kann um wieder gesund zu werden.
Ich denke nicht, dass man alternative Heilmethoden finanziell unterstützen muss, wenn es um irgendwelche Mittelchen geht. Ich denke, dass es gut ist, wenn man sportliche Aktivitäten unterstützt, aber bei Heilpraktikern und ähnlichen Leuten kann ich das schon verstehen, dass man da kein Geld zahlen möchte.
Wirklich traurig, dass hier ungebildete Menschen ihren Senf dazu geben und keine Ahnung haben. Globuli sind nicht das einzige was daher verordnet wird, und gerade Ramones ans angebliche Arztfrau sollte es dann besser wissen. Darunter fallen dann auch andere Dinge an die man im ersten Moment gar nicht denkt, gerade aus der Kindermedizin. Sämtliche Hustensäfte der ersten Lebensjahre sind ebenfalls aus diesem Bereich, darunter auch das Contramutan, Bronichipret wie auch das Prospan welches vom Arzt dem Kind verordnet wird. Da alles nur Aberglaube ist, wird man es dem Kind dann sicherlich auch nicht geben.
Globuli haben ebenfalls unterschiedliche Potenzen, je nach dem welche Potenz gewählt wird, kann das die gleiche Wirkung erreichen wie synthetisch hergestellte Medikamente. "Harte Medikamente" was darunter verstanden wird ist mir ebenfalls schleierhaft, denn selbst die so einfachen Dinge wie Paracetamol sind bereits harte Dinge, auch wenn manche sie sich wie Bonbons einwerfen und meinen damit passiert nichts. Verordnet wird das, was notwendig ist und auch welche Schiene und welche Marke der Arzt dabei bevorzugt, und das man dabei in erster Linie auf die eigene Budgetplanung schaut ist ebenfalls kein Geheimnis.
Ich kann das ganze nicht verstehen, da zahlt man ewig viel für die Krankenkasse und immer mehr Ausnahmen werden gemacht die man zusätzlich aus eigener Tasche zahlen soll, auch wenn es etwas hilft und bringt. Wir sprechen nun nicht von einer Vodoobehandlung dessen Nutzen nicht nachgewiesen werden kann, für Bronchipet wie auch für das Contramutan (das sind die Nummer 1 der Verschreibungen bei Kinder unter 3 Jahren neben Zäpfchen) ist es das in mehreren Studien. Diese werden dann ebenfalls nicht mehr finanziert, auch nicht für Kinder unter 12 Jahren.
Die Krankenkassen halten 36 Milliarden Euro von ihren Versicherten zu unrecht und müssten diese per Gesetz schon lange zurück erstattet haben, was sie aber nicht machen bis auf eine einzige Kasse. Was sie mit dem Geld machen ist klar, es weiter vermehren zu ihren eigenen Gunsten und nebenbei die Versicherten weiter abkassieren mit Eigenleistungen und Ausnahmen die selbst finanziert werden müssen wie auch nun das weitere Beispiel hier. Überhaupt auf die Idee zu kommen, die Versicherten solche Dinge in Eigenleistung zu zahlen wenn es etwas bringt, ist einfach nur eine bodenlose Unverschämtheit.
@Ramones: Du beschimpfst hier nicht ernsthaft eine ganze Berufsgruppe als Quacksalber und Hokuspokus-Praktizierer? Gerade als "Arztfrau" solltest du weiter als 2 Zentimeter über den Tellerrand geblickt haben und wenn dein Mann wirklich Arzt ist, dann wird er dir als verantwortungsvoller Mensch durchaus nicht nur die harten Sachen verpassen.
In meiner Krankenpflegeausbildung hatten wir auch einen Einblick in die Naturheilkunde und Homöopathie. Wir sollten lernen, nicht nur die harten Sachen anzuwenden und eine potentielle Schmerzmittelsucht des Langzeitpatienten zu unterstützen. Wir sollten Leiden mildern und das auf einem Wege, der nicht gleich zu NSAR oder NSAP führt, insbesondere wenn es sich um leichte Schmerzen handelte. Das wurde auch von den Ärzten unterstützt und auch von ihnen praktiziert. Aber meine Ausbildung ist mittlerweile einige Jährchen her, vielleicht bin ich auch nicht up-to-date.
Ich halte es für gefährlich, die Homöopathie als fettes, böses und ungewolltes Stiefkind der Schulmedizin zu titulieren. Deshalb denke ich durchaus, dass die Krankenkassen eine homöopathische Behandlung finanzieren sollten und damit meine ich sowohl die Behandlung durch einen Heilpraktiker, als auch die folgende medikamentöse Behandlung, so lange es sich nicht um irgendwelche Schutzsteinchen handelt.
Aber man muss auch sagen, dass die Homöopathie ein recht kritisches Pflaster ist. Vor einiger Zeit wurde in den USA ein Fall bekannt, bei dem mehrere Kinder durch ein homöopathisches Medikament verstarben, bei dem die Potenz des "Wirkstoffes" zu hoch gewesen ist. Das war aber auch der Fehler des Herstellers, wenn ich mich recht entsinne. Das kann zudem auch bei einer Überdosierung "normaler" Medikamente passieren. Hier greift dann somit der bekannteste und oft zitierte Satz des Paracelsus:" Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist."
Ich würde gerne mal eine seriöse Doppelblindstudie sehen, die die Wirksamkeit von Homöopathie beweist. Die gibt es bisher nämlich tatsächlich nicht. Die Wirksamkeit von Placebos will ich nicht anzweifeln, es gibt ja sogar Studien, die zeigen, dass Placebo-Operationen zu einer Besserung geführt haben. Aber dass die Krankenkassen dafür nicht bezahlen wollen ist doch wohl verständlich.
Homöopathie ist übrigens nicht mit pflanzlichen Mitteln gleich zu setzen, die man oft auch nicht verschrieben bekommt und komplett selber bezahlen muss. Jeder, der an Homöopathie glaubt sollte sich einfach mal einer der populären Aussagen dieses Glaubens durch den Kopf gehen lassen - Lösungsmittel erinnert sich an die Struktur der Substanzen, mit denen es in Kontakt waren und wirkt deshalb auch dann noch, wenn in der Lösung keine Moleküle der Substanz mehr nachweisbar sind.
Und jetzt überlegt euch bitte mal, mit was das populärste Lösungsmittel von allen so in Kontakt kommt. Wie kann man mit ruhigem Gewissen Wasser trinken, wenn man an Homöopathie glaubt?
@Sorae @Wibbeldribbel: Eines möchte ich persönlich hier klar stellen, weil das mir hier ein großes Anliegen ist. Ich finde auch nicht jede Aussage von Ramones besonders glücklich und intelligent, aber ihr unterstellt ihr hier Sachen, die so gar nicht stimmen. Sie hat schon in einem Beitrag erwähnt, dass ihr Mann Medizin studiert hat, aber macht ihn das automatisch zu einem Arzt oder wie?
Meines Wissens nach hat er das Studium vor dem Abschluss abgebrochen und umgesattelt und beschäftigt sich jetzt mit Aktien, wie sie mehrfach in zig Beiträgen erwähnt hat. Aber sie deswegen anzupflaumen, weil sie es als "Arztfrau" besser wissen müsste ist ja wohl vollkommen daneben. Sie ist keine Arztfrau, daher kann sie auch nicht alles wissen, was Ärzte sonst wissen müssten. Wie denn auch, wenn ihr Mann nie praktiziert hat und wie gesagt umgesattelt hat?
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