Zur Karnevalszeit den öffentlichen Nahverkehr meiden?

vom 23.02.2017, 16:30 Uhr

Eine Freundin von mir wohnt im Rheinland und sie meint, dass die ganze Gegend während Karneval im Ausnahmezustand ist. Sie hätte wohl das Missvergnügen gehabt, während dieser Zeit den ÖPNV nutzen zu müssen und hätte da nur schlechte Erfahrungen gemacht. Züge hätten Verspätung, überall betrunkene Karnevalisten und einmal hätte ihr im Zug sogar jemand auf die Kleidung erbrochen.

Im Jahr darauf wäre sie mit dem Bus gefahren, wobei das auch nicht viel besser gewesen wäre. Seitdem meidet sie den ÖPNV zur Kanevalszeit komplett und fährt dann entweder mit dem Fahrrad oder aber sie lässt sich mit dem Auto fahren und wieder abholen, wenn sie beispielsweise zur Arbeit musst. Sie meint, der ÖPNV wäre zu dieser Zeit die reinste Zumutung und sie bemitleidet inzwischen jeden, der zu dieser Zeit mit dem Bus oder mit der Bahn fahren muss. Wie macht ihr das? Meidet ihr zur Karnevalszeit konsequent den öffentlichen Nahverkehr oder findet ihr das übertrieben und kindisch?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass Karneval schon eine Ausnahmesituation ist und kann gut nachvollziehen, dass man die öffentlichen Verkehrsmittel meidet, wenn man schon die ein oder andere unschöne Erfahrung machen musste. Ich könnte mir auch schöneres vorstellen, als mit vielen Feiernden und teilweise Betrunkenen in einem Zug gequetscht zu sein. Und wer lässt sich schon gerne drängen oder schubsen oder sogar anspucken?

Wenn ich dann die Möglichkeit hätte, dass Fahrrad zu nehmen oder mich eben mit dem Auto fahren zu lassen, würde ich das auch durchaus als Ausweichmöglichkeit nehmen. Es ist ja nur ein paar Tage nötig, bis der Karneval eben wieder abflaut und die Züge nicht mehr so überfüllt sind.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich mag weder Karneval noch andere Großveranstaltungen, an denen so gern getrunken wird. Mit Fans in einen engen Zug eingesperrt zu sein, wenn man selber einfach nur von A nach B möchte, kann richtig schrecklich sein.

Meine Großeltern wohnten in Wiesbaden und nachdem ich sie ein Mal ohne darüber nachzudenken zufällig zur Karnevalszeit besucht habe und in so einem mit Karnevalisten überfüllten Zug gelandet bin, habe ich mir auch geschworen, ab sofort immer darauf zu achten. Genauso geht es mir mit dem Oktoberfest in München. Meine Familie wohnt in der Nähe, aber wenn ich es vermeiden kann, dann besuche ich sie lieber zwei Wochen später.

Wenn man da nicht mitmacht, steckt man ja einfach in seinem Alltag drin. Man fährt zur Arbeit, will nach der Uni ein bisschen Ruhe, ist auf dem Weg zum Arzt und macht sich Sorgen oder ähnliches. Man ist einfach in einer ganz anderen Stimmung als diese ausgelassene Meute. Es ist was komplett anderes, wenn man auf eine Party geht - auch wenn man selbst (noch) nüchtern ist - und da blöd angemacht wird.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Mir ging es im Rheinland früher genauso. Ich war in der Zeit jedes Mal total genervt wenn ich die Bahn nutzen musste, weil immer irgendwelche Leutchen in Verkleidung negativ aufgefallen sind. Ich hatte auch mal das zweifelhafte Vergnügen mitten in der U-Bahn jemanden in die stabile Seitenlage drehen zu dürfen, weil seine kaum weniger betrunkenen Kumpels nicht mehr in der Lage waren zu verstehen, dass ihr Kumpel nicht zum Spaß auf dem Boden in seinem Erbrochenen liegt.

Da ich damals kein Auto hatte gab es aber leider keine Alternativen. Ich habe dann immer versucht in der Zeit einfach gar nicht da zu sein und das hat auch oft geklappt, weil ich an der Uni in der Zeit kaum Veranstaltungen hatte und dann nur schauen musste, dass ich in der Zeit nicht arbeiten muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich glaube gerade im Rheinland ist es nicht angenehm, wenn man zur Karnevalszeit in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein muss. Bei uns ist der Hype nicht ganz so extrem in der Stadt, es sind zwar doch einige Menschen, die daran teilnehmen, aber es läuft alles einigermaßen gesittet ab. Wenn ich aber im Rheinland wohnen würde, würde ich in dieser Zeit absolut auf Bus und Bahn verzichten, weil man glaube ich besseres zu tun hat als mit Betrunkenen mitzufahren, die womöglich noch überall hin brechen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich meide wirklich äußerst bewusst alles, was Karneval geöffnet hat. Ich gehe am besten nicht raus, weil mir das ganze Gebütze und Gesaufe, Gegröle und Angebaggere so auf den Sender geht. Ich finde Karneval ist einer der grausamsten Tage im gesamten Jahr. Da verlieren seltsamerweise alle die Etiketten, grabschen Frauen und Männer an, saufen sich so voll, dass ihnen selbst das Kotzen schon schwerfällt und mehr. Absolut grausam.

Ich kann Karneval wirklich gar nicht leiden. Schon seit meiner Kindheit nicht. Ich war auch nie gerne mit meiner Mama oder anderen auf dem Karnevalsumzug. Nie. Die waren auch immer besoffen, meist bin ich einfach nach Hause gelaufen. Ich kannte ja schon die Wege und war auch mit 6 Jahren schon gut selbstständig. Einfach ab nach Hause gelaufen und fertig. War auch immer eine gute Idee, weil meine Mama manchmal abends um 22.00 Uhr kam. Ich möchte bis heute nicht wissen, was sie dort getrieben hat.

Ich meide auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Schon seit Kindheit an. Mir sind betrunkene Menschen nicht gut gesonnen oder ich ihnen nicht. So manches Verhalten ist ekelhaft, einige stinken, weil sie sich sogar vollpissen, sie grölen im Zug herum, schmeißen Kamelle usw. Karneval hab ich immer das Gefühl, die "Asozialen" auf einen Haufen zu sehen und nach dem Motto "heute haben alle Freigang". Gar nicht mein Dingen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich habe an meinem früheren Wohnort schon gehasst, wenn ich zur Karnevalszeit Bus fahren musste. Überall laute, besoffene, stinkende Leute in Feierlaune und ohne jegliche Hemmungen. Ein Albtraum für jemanden wie mich, der Menschenmassen ohnehin nicht leiden kann, Krach und Geschrei hasst und beim Geruch von Alkohol einen Würgreiz bekommt.

Inzwischen wohne ich im Rheinland und habe feststellen müssen, dass das Chaos an meinem früheren Wohnort ein Witz war, gegen das was hier abgeht. Schon die Busse haben mir von außen gereicht, um zu entscheiden, dass ich sie nicht betreten werde. Die nächste Station wäre dann nämlich die Bahn "S6" gewesen, die von Essen über Düsseldorf, zu mir und dann weiter nach Köln und zurück fährt. Das kann ja nur das pure Grauen sein.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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