Welche Aufgaben ab welchem Alter im Haushalt geben?
Ich selber bin so erzogen worden, dass ich immer gewisse Aufgaben im Haushalt erledigen musste, die dann auch automatisch von mir verlangt wurden. Also es gab kein Taschengeld oder ähnliches dafür.
Nun bekommen meine Kinder Taschengeld aber die Hausarbeit kommt eben zu kurz. Ich finde so kleine Sachen wie den Müll hinaus tragen oder die Spülmaschine ausräumen, sind ab einem gewissen Alter nicht zu viel verlangt. Ich kenne es auch von vielen Eltern, dass die Kinder nur etwas machen, wenn sie Geld dafür bekommen, das möchte ich aber auch nicht.
Bei manchen Eltern ist es ja so, dass die Kinder nicht einmal ihren eigenen Dreck weg räumen müssen. Also nicht einmal den Teller selber weg räumen oder das Zimmer aufräumen.
Wie handhabt ihr das mit euren Kindern? Ab welchem Alter sind eurer Meinung nach welche Tätigkeiten zumutbar? Setzt ihr Konsequenzen, wenn die Kinder die Arbeiten nicht machen möchten? Wenn ja, wie sehen die dann aus?
Mir ist das Problem bekannt, dass in vielen Haushalten die Last der Hausarbeit unausgewogen verteilt ist. Um die Hausarbeit gerechter zu verteilen und die Kinder miteinzubeziehen, hatten wir in unserer Familie folgende Methoden ausprobiert:
Wir hatten einen Haushaltsplan gemacht, mit zu erledigenden Aufgaben, die gerecht auf alle Familienmitglieder aufgeteilt waren, je nach ihren Fähigkeiten und unter Berücksichtigung des Alters. Dieser Haushaltsplan wurde etwa eine halbe Woche durchgehalten, dann sahen wir, dass die Hausarbeit eben doch nicht im Voraus planbar ist. Es kann eben immer etwas dazwischen kommen (spontane Unternehmungen, Erkrankung, Klassenfahrt ...). Außerdem hatte der Plan etwas Zwanghaftes an sich, die Hausarbeit machte keinen Spaß mehr.
Der nächste Versuch war eine Art Belohnungssystem mit Punkten. Wer viel half, bekam viele Punkte, die er gegen eine Belohnung tauschen konnte. Bei diesem System war das Problem die gerechte Verteilung der Punkte und die Diskussionen darüber, welche Arbeit wie viele Punkte wert ist. Auch diese Methode hat also nicht funktioniert.
Inzwischen sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass man die Mithilfe der Kinder im Haushalt sowieso nicht erzwingen kann. Die Hausarbeit soll ja nicht als Strafe oder sinnlose Tätigkeit empfunden werden. Unsere Methode ist nun, dass wir einfach öfter Gäste einladen (Freunde von den Kindern zum Beispiel). Da ist es dann so, dass die Kinder ganz von allein und ohne Aufforderung von den Eltern mithelfen, die Wohnung ordentlich zu halten, weil es sonst ein bisschen peinlich wäre, wenn der Besuch in eine ungemütliche Wohnung kommt.
Kinder ab dem Grundschulalter können schon helfen, den Tisch zu decken oder nach dem Essen abzuräumen. Beim Kochen helfen sie nach meiner Erfahrung sowieso gern, wenn es um solche Tätigkeiten geht, wie zum Beispiel Gemüse schneiden, Salatsaucen mixen oder Teig rühren. Blumengießen ist bei jüngeren Kindern auch beliebt. Manche Kinder staubsaugen auch ganz gerne. Wichtig ist, dass man das Kind für seine Hilfe lobt, dann hilft es auch bei anderen Gelegenheiten gern.
Ältere Kinder (ab etwa 12 Jahren) können auch den Müll herausbringen oder einfache Mahlzeiten (zunächst unter Anleitung) selbst zubereiten (zum Beispiel Salate). Ab diesem Alter kann man auch verlangen, dass sie ihr Zimmer selber in Ordnung halten. Weitere Möglichkeiten zu helfen, sind zum Beispiel die Spülmaschine ein- und ausräumen oder die Wäsche auf den Wäscheständer aufhängen und die trockene Wäsche abnehmen. Wenn die Kinder sehen, dass man viel Arbeit schafft, wenn alle mithelfen und wenn sie merken, dass das Resultat eine schöne, gemütliche Wohnung ist, sind sie auch motiviert mitzuhelfen.
Warum soll das denn alles erst so spät passieren? Einen Salat erst ab 12? Unsere Jungs konnten einfache Dinge wie Spiegelei oder Rührei, arme Ritter, Nudeln mit Tomatensauce oder Pfannkuchen und Toad in the Hole im Grundschulalter. Aber die durften mit drei oder vier Jahren auch schon Obst und Gemüse schneiden und alle Finger sind noch dran.
Also ich weiß nicht, ob es dazu direkt ein geeignetes Alter gibt, weil jedes Kind natürlich auch anders entwickelt ist. Meine eine Stiefschwester ist 25 Jahre und so doof, dass die gar nichts auf die Kette kriegt. Die lässt sich den Arsch nachtragen, lässt Nudelwasser anbrennen, schafft es, dass Kartoffeln anbrennen usw. Das Einzige, was die hohle Nuss kann ist Fast Food kaufen, Tiefkühl- und Dosenkost.
Ich musste schon sehr früh viel alleine machen. Wie einige hier sicherlich gelesen habe, komme ich aus einer sehr schweren Familie. Milieu eben, wo nicht viel Zeit fürs Kind herrscht, die Mama tagsüber geschlafen hat, nachts gearbeitet und morgens zu besoffen und zugedröhnt war, um mir Frühstück zu machen. Das änderte sich jedoch an manchen Tagen durchaus, aber vieles musste ich daher selber machen.
Mein Erzeuger hat sich zwar immer als Prinz versucht darzustellen und ich die wichtigste Prinzessin, aber für geregelte Dinge, kam der auch nicht in Frage. Somit habe ich früh gelernt mich selber durchzuschlagen. Spiegeleier konnte ich schon zum Alter der Grundschule. Dosen öffnen, Brot schmieren usw. ebenso. Vieles hat mir natürlich auch Oma, Opa, Uroma & Co beigebracht.
Abgesehen davon, war es ein Kinderspiel Gemüse und Obst in den Kindergarten sowie in die Grundschule mitzunehmen. Ich habe früh gelernt, dass ich nicht regelmäßige das fertige Essen bekomme. Auch wenn sich das später zur Geburt meiner Schwester und Beendigung meiner elterliche Beziehung und der damit verbundenen kranken Arbeitsweise veränderte. Doch da war ich eben schon selbstständig für mich.
Ich denke also, dass man einfach nach dem Verhalten der Kinder gehen muss, der möglichen Verantwortung am Herd und dann wird das schon klappen. Je früher desto besser. Man möchte ja keine Muttersöhnchen & Co, die sich ständig den Arsch nachtragen lassen, wie meine Stiefschwester.
Das hängt von vielen individuellen Faktoren ab und kann man so nicht pauschal beantworten. Wir fingen bei unseren beiden Söhnen relativ früh an und teilten ihnen kleine Aufgaben zu, als sie so ca. 7 / 8 Jahren waren.
Am besten eigneten sich in unseren Augen solche Dinge, wie z. B. die Verantwortung für die Entsorgung des Hausmülls zu übernehmen. Also die Kehrichtsäcke dann in die Tonne verfrachten, wenn diese voll sind. Oder Zeitungen, Pape, Flaschen usw. an entsprechender Stelle deponieren, damit diese dann zum Recycling gebracht werden können, wobei sie auch mithelfen mussten.
Wichtig ist unserer Meinung nach, dass man die Kinder langsam an gewissen Pflichten heranführt und sie nicht gleich überfordert. Mit den Jahren und der Lebensreife wurden die Aufgaben selbstverständlich umfangreicher und komplexer. Aber noch im Rahmen und im zumutbaren Umfang, damit sie noch genügend Zeit für die Dinge hatten, die ihnen Wichtig waren.
Unsere Jungs mussten am Ende alle anfallenden Arbeiten im Haushalt auch problemlos erledigen können. Das Waschen, das Bügeln, das Kochen, oder gar das Annähen eines abgefallenen Knopfes, mussten sie lernen und auch ab und zu selbst übernehmen.
Heute wissen wir aus den gewonnen Erfahrungen heraus, dass wir die beiden Jungs somit gut auf das Leben vorbereiten konnten, und es deren Frauen heute sehr zu schätzen wissen, dass die Hausarbeit nicht nur an ihnen hängen bleibt.
Es hat auch viel mit Charakterbildung zu tun, wenn man Kinder rechtzeitig an die Pflichten im Lebensalltag heranführt. Damit kann man schon früh beginnen, wenn man z. B. sein Kind die Spielsachen aufräumen lässt.
Wir sind ja noch lange nicht so weit, aber ich finde das schwer an einem Alter festzumachen. Man muss ja auch sehen, was das Kind schon kann und wie sehr es auch helfen mag. Beispielsweise finde ich es gut, dass man Kinder auch mal etwas schneiden lässt, wenn die daran Interesse zeigen, natürlich muss man dabei bleiben, aber so lernen Kinder natürlich auch. Anfangen kann man ja mit Tisch abräumen, Spülmaschine ausräumen und solchen Kleinigkeiten und dann muss man aufbauen.
Wobei ich es auch vollkommen in Ordnung finde, wenn Kinder weniger machen, wenn sie einen stressigen Tag hatten. Wenn zum Beispiel irgendein Sport an dem Tag war oder so, dann würde ich nicht noch viel Hilfe erwarten, sondern eher Kleinigkeiten wie den Tisch abräumen.
Das Thema gab es ja schon oft hier. Unter anderem auch hier Helfen eure Kinder im Haushalt?, wo ich schon geschrieben habe, dass meine Kinder eigentlich mit Helfen und Hausarbeiten aufgewachsen sind. Angefangen hat es einfach damit, dass ich ihnen nicht den Hintern hinterher getragen habe. Haben sie ein Bonbonpapier gehabt, dann wussten sie wo der Mülleimer steht und haben schon im Kleinkindalter das Papier selbst weg geworfen.
Sobald sie dazu fähig waren, wollten sie auch mithelfen, wie Tisch decken oder wieder abräumen. Als sie groß genug waren, um den Mülleimer zu erreichen, haben sie auch Müll in die Tonne geworfen. Kleine Einkäufe erledigten sie schon im Kinderalter alleine. Sie haben eigene Haushaltsgeräte wie Kinderstaubsauger, Besen und Tücher gehabt und haben die sofort geholt, als ich den Haushalt machte.
Sicher war es nicht gründlich und ich habe nachgearbeitet, wenn sie keine Lust mehr hatten und es nicht gesehen haben und auch die Hausarbeit dauerte so länger. Aber ich wollte nicht, dass sie, wenn sie ins eigene Leben entlassen werden und eine eigene Wohnung haben, dass sie dann nicht mal wissen, wie eine Haushaltsführung geht.
Die Kinder mussten nie helfen, wenn sie nicht wollten. Aber sie wollten und haben auch kein Taschengeld für das Helfen bekommen.
Ich habe als Kind schon viel selbst im Haushalt geholfen. Aber Müll raus tragen habe ich trotzdem gehasst, besonders in der warmen Jahreszeit, wenn die Mülltonne doch intensiver riecht als im Winter. Und bei Kindern ist nun mal die Nase bedingt durch die Körpergröße einfach näher an der Öffnung der Tonne, als bei einem Erwachsenen. Damals habe ich mir vorgenommen, dass ich meine Kinder Müll höchstens in Ausnahmen raus bringen lassen und wenn dann eben eher Altpapier als den Restmüll.
Ansonsten helfen bei mit die Kinder schon viel mit, es gibt ja auch außer dem Müll noch viel zu tun. Wichtig ist, dass die Kinder eben schon früh gewöhnt sind, zu helfen. Am Anfang macht es ihnen ja noch durchaus Spaß, zu helfen und den Zeitpunkt sollte man ausnützen. Klar geht anfangs auch mal ein Teller kaputt, wenn das Kind Tisch deckt. Aber man muss dem Kind ja nicht das gute, edle Markenporzellan in die Hand drücken, dann hält sich möglicher Schaden in Grenzen.
Wenn man erst zu spät anfängt, die Kinder da einzubeziehen, dann gibt es eher Diskussionen, warum das sein muss und so weiter. Wenn die Kinder es aber eben schon aus einem Alter gewöhnt sind, wo sie noch nicht über Pflichten diskutieren, geht das in der Regel einfacher, als wenn man später anfängt.
Feste Aufgaben haben früh angefangen mit kleinen Dinge, wie das eigene Spielzeug in die Kiste zu räumen wenn es schlafen ging und das geht bereits mit 14 Monaten. Das hat mein Sohn auch begriffen und räumt sein Spielzeug selbstständig wieder auf, wenn es dann ans Abendessen und Bett geht und das mache ich schon lange nicht mehr.
Klassische Aufgaben wie Müll raus bringen usw. dafür ist er noch zu klein aber er hilft aus freien Stücken schon mit. Bin ich am kehren, dann macht er mit dem Handbesen mit oder nimmt auch mal den großen Besen. Staub saugen muss ich ihn nicht auffordern, daran hat er Spaß und schleift das Ding durch die Wohnung auch wenn ich an manchen Stellen dann noch nacharbeiten muss. Geschirrspüler einräumen klappt bereits seit er 2 ist, gleiches auch für das ausräumen von unkritischen Dingen wie Plastikschüsseln. Obst schneiden, Schale abziehen und mit kochen darf er ebenfalls, seit er 18 Monat als ist und hier sind auch noch alle Finger dran.
Das kann man nicht nur vom Alter abhängig machen, sondern auch wie das Kind geistig drauf ist und ob es Spaß daran hat. Pflicht ist hier nur das Spielzeug in die Boxen zu räumen wenn es zum Abendessen und Bett geht, alles andere ist freiwillig und muss er auch nicht machen, wenn er nicht möchte. Die Aufgaben wie man es fest kennt, diese werden hier erst später eingeführt, denn ich finde schon, dass auch Kinder mithelfen können und gerade Müll in die Tonne tragen sollte nicht erst mit 12 Jahren angefangen werden, sondern kann durchaus schon mit 4-5 interessant sein, wenn der Stöpsel an die Tonne kommt.
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