Wann sollte ein Migrant die Landessprache beherrschen?
Ich habe eine Kollegin, über die ich eigentlich nur den Kopf schütteln kann. Sie ist Migrantin und seit 14 Jahren in Deutschland. Sie ist auch mit einem Deutschen verheiratet seit eben 14 Jahren und ich hatte angenommen, dass sie durch einen deutschen Mann (ohne ukrainische/ russische Sprachkenntnisse) inzwischen so gut Deutsch gelernt haben müsste, dass man maximal einen Akzent hört, aber mehr auch nicht.
Stattdessen hat sie einen sehr starken Akzent (was nicht schlimm ist) und die Grammatik bei ihr ist miserabel. Ich habe teilweise immer noch Probleme, sie zu verstehen und zu erfassen, was sie von mir möchte. So schlimm, dass man immer noch Hände und Füße beim Sprechen benutzt ist es nicht, aber ich finde dafür, dass sie einen einheimischen Mann hat und zu Hause tagtäglich üben könne (bei uns auf Arbeit sowieso) spricht sie nach 14 Jahren schlechtes Deutsch.
Das könnte ich dann eher bei Paaren verstehen, die sich in ihre Kultur zurückziehen und vom Friseur bis Supermarkt nur mit ihren Landsleuten zu tun haben. Aber wenn man wirklich tagtäglich mit Einheimischen zu tun hat und die Sprache üben kann, sollte die Sprache dann nicht besser sein? Wie seht ihr das? Wann sollte ein Migrant die Landessprache beherrschen? Was findet ihr noch tolerabel und akzeptabel?
Puh, das ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich glaube nicht, dass es eine direkte Zeitangabe als solches gibt. Man muss immer auch die Herkunftsländer ein wenig durchleuchten, um zu verstehen, wieso manche so arge Probleme haben, ohne Akzent zu sprechen, andere die Sätze in Deutsch richtig zu werten und andere einfach total seltsam beim Deutsch sprechen klingen. Zumal jede Person anders lernt und eine andere Auffassungsgabe hat.
Doch in deinem Fall geht es um fette vierzehn Jahre und da kann ich erwarten, dass sie der deutschen Sprache im Grunde perfekt mächtig ist. Sowohl in Wort als auch in Schrift. Niemand sagt ihr, dass sie den Akzent oder Dialekt wegmachen muss. Das verlange ich von niemanden. Auch verbietet ihr niemand, mit Freunden sowie Verwandten daheim auf ihrer Sprache zu sprechen. Das habe ich nie behauptet und du weißt ja selber, dass ich zu diesen Themen krasse Einstellungen habe. Doch nach 14 Jahren sollte es wirklich fließend sein.
Perfekt liegt ja im Auge des Betrachters. Ich bin Deutsche und kann Deutsch nicht einmal perfekt schreiben. Das meine ich damit, dass Perfektion hier etwas anders gesehen werden sollte. Doch fließend sprechen und schreiben, dass sollte die Frau in jedem Fall können, wenn sie hier schon seit 14 Jahren lebt und das erwarte ich als Bürgerin auch.
Doch genau das ist es, was mir seit Jahren und in der Jugend in den frühen 80er Jahren schon immer aufgestoßen ist. Hier leben Menschen teilweise 30 Jahre, die kein Wort Deutsch können, sich kaum verständigen können usw und die bekommen einen deutschen Pass? Da pack ich mir an den Kopf. Ich kenne aber auch zwei Menschen, die sind aus Afghanistan und Pakistan. Das hat nicht einmal ein Jahr gedauert, da konnten die Deutsch.
Meine zwei ausländischen Nachbarn sind glaube ich Saudi-Araber und einer Afghane. Nicht jeder von ihnen spricht gut Deutsch, aber einige der Familie wiederum so gut, dass man alles versteht. Akzent ist natürlich da, aber das ist doch egal. Solange man sie versteht.
Mir gehen die Leute hier auf den Senkel, die hier Jahre oder Jahrzehnte leben, kein Deutsch können, kaum Deutsch können und das bewusst. Weil viele einfach nicht lernen, weil sie keine Lust haben und im Umkehrschluss trotzdem alles in DE kriegen, was jeder andere mit guten Kenntnissen bekommt. Vom H4 bis über andere Dinge.
Ich finde einfach, dass ab einer bestimmten Zeit Deutsch wohl mal fließend gekonnt werden sollte. Ab 14 Jahren kann man das erwarten und ich denke auch ab 5 Jahre geht das. Vor allem, wenn man genügend Beispiele sieht, die das innerhalb eines Jahres beherrschen, andere in 2 Jahren usw. Frage mich wirklich immer, wie manch einer den Pass geschenkt kriegt oder die Tests zur Einbürgerung mit Nullkommanix Kenntnissen schafft!?
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