Streit über Namen für zukünftige Kinder

Cloudy24 hat geschrieben:Und warum würde man ein Kind überhaupt noch einem Werbeslogan benennen wollen?

derpunkt hat geschrieben:

Cloudy24 hat geschrieben:Und warum würde man ein Kind überhaupt noch einem Werbeslogan benennen wollen?

Zur "Verteidigung" des Freundes kann man aber anmerken, dass in 2-3 Jahren (also noch bevor das Kind wirklich sprechen kann) sich niemand mehr an diese Werbung erinnern wird. Daher bliebe dies dem Kind "erspart". Weil aber die Gefahr besteht, dass es noch zahlreiche andere dämliche Werbesprüche geben wird, ist es möglich, dass sich hier die Namenswahl im Laufe der Zeit durchaus nach der Werbung richtet. Und wieder zum Trost: vielleicht reift ja auch der Freund.

Ich schließe mich hier allen anderen an, dass ihr zwei echt noch Zeit habt, Namen zu finden und du dich deshalb nicht verrückt machen lassen solltest. Aber grundsätzlich sollte sich dein Freund mit dem Gedanken anfreunden, dass es nicht 100 %ig nach ihm geht. Er hat diese Namen schon seit Jahren im Kopf und sie haben gar nichts damit zu tun, dass du die Mutter seiner Kinder sein wirst. Wenn er mit einer anderen Frau Kinder bekommen würde, würden sie genauso heißen. Das finde ich etwas respektlos.

Ein Paar sollte gemeinsam die Namen aussuchen. Dazu gehört auch, dass man monatelang danach sucht und dann plötzlich den perfekten Namen findet. Den anderen da vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist einfach fies. Allein deshalb sollte er sich schon von diesen lächerlichen Namen verabschieden.

@Bienenkönigin: Die Namen würde er nicht mit anderen Frauen haben wollen. Sie sind in unserer Zeit entstanden und er hat sie mir auch voller Stolz erzählt. Auch wenn ich mich nun noch unbeliebter mache. Er hatte vor meinem Dasein eine Wette mit seinen Bruder. Es war aber als Witz gemeint. Dies würde ich mein Kind auch nie antun.

In der Wette ging es darum, dass wenn der Junge mit zweiten Vornamen Ubald oder Tugor heißen wird, er unsere Hochzeit finanzieren wird. Ich wäre nicht einmal auf das Geld für die Hochzeit aus. Dies finde ich wirklich lächerlich und ich weiß, dass mein Freund dies auch nie durchsetzen lassen würde. Aber ich weiß nicht, was an Samantha Lilly verwerflich ist.

Kann es sein, dass dich dein Freund nur ärgern will? Wenn du noch nicht einmal schwanger bist, kann das Thema über die Namen der Kinder ja noch nicht so heiß gegessen werden, dass man darüber streiten sollte.

An eurer Stelle würde ich einmal warten bis es soweit ist und du in guter Hoffnung bist. Danach redet es sich über solche Dinge ganz anders und dein Freund wird auch mit mehr Ernst bei der Sache sein.

Übrigens hatte ich diesbezüglich Glück. Ich durfte die Namen unserer Kinder selber aussuchen und mein Mann war mit meinen Vorschlag auch gleich einverstanden. Aber auch wenn sie ihm nicht gefallen hätten, hätten wir sicher eine Lösung ohne streiten gefunden. Es gibt doch so viele schönen Namen.

Für mich hört sich das nach Ärger und dummen Ideen an, aber nichts ernstes was dahinter steckt. Immerhin sind das noch Fantasien, du bist nicht schwanger und wenn es mal soweit ist, dann denkt dein Freund auch anders und denkt vielleicht mal darüber nach, ob es so schlau ist sein Kind so zu benennen. Denn wenn es Ernst wird, dann denkt man doch ein wenig anders als wenn man nur in losen Fantasien sich verlieren kann und darüber nachdenken.

Generell finde ich es albern, wenn man sich die Namen schon Jahre vorher aussucht und fest vergeben hat. Jedes Kind ist einzigartig und wenn zu einem Kind kein Jeff passt, aber man das auf das Kind klatscht weil man es als Elternteil so möchte, dann ist das Kind damit bis an sein Lebensende bestraft auch wenn es gar nicht passt. Daher finde ich es am besten, man trifft eine Vorauswahl und entscheidet sich erst dann, wenn das Kind auch auf der Welt ist und man etwas passendes hat, anstatt sich vorher auf etwas zu versteifen und festzulegen was gar nicht passt.

Für mich macht das den Eindruck von unreifen Machtspielen von deinem Partner. Man macht das Kind gemeinsam und man sucht gemeinsam nach einem Namen, der zum einen beiden Elternteilen gefällt und der dem Kind ein angenehmes Leben ermöglichen soll und der im besten Fall zum Kind passen soll. Und die Entscheidung für einen Namen ist eine verdammt verantwortungsvolle Sache.

Ich finde die Idee mit der Simpsons Folge gar nicht so schlecht, auch wenn ich sie nicht kenne. Was bringt einem Kind das ausgefallenste Namenskonstrukt, wenn es bei jedem Gang über dem Schulhof gehänselt oder gemobbt wird? Ist da wirklich die Eitelkeit des Vaters wichtiger, als das spätere Wohlergehen des Kindes? Das scheint ihm entweder nicht klar zu sein, oder er will seinen Willen durchsetzen, was nicht gerade nahe legt, dass er eine Reife Einstellung zum Thema Partnerschaft hat.

Das Wort Lendenfrucht finde ich in dem Zusammenhang auch recht unangebracht. In der Bibel liest man das ja immer wieder, aber das waren ganz andere Zeiten. Aber der Begriff stammt tatsächlich aus einer Zeit, wo man davon ausging, dass die Frau nur das austrägt, was der Mann produziert. Dass es in Wirklichkeit umgekehrt ist, dass nicht nur das Kind halb und halb aus dem Genom jedes Elternteils entsteht und dass die Frau einen enormen Anteil am Entstehen des Kindes hat, dürfte heute jedem klar sein.

Ich würde mir da schon Gedanken machen, welches Frauenbild da im Kopf dieses jungen Mannes herum spukt und ob ich wirklich mit so jemandem viele schöne Jahre verbringen möchte. Aber das muss jeder selbst wissen. Es ist ja längst nicht jede Frau zwangläufig daran interessiert, eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen.

Was gegen Samantha Lilly spricht? Das kommt darauf an. Wenn das Kind mal Samantha Lilly Müller heißen wird, finde ich die Kombination nicht so glücklich gefügt. Einen englisch klingenden Namen würde ich persönlich eher dann wählen, wenn mindestens ein Elternteil eine besondere Beziehung zu einem Englisch sprachigen Land hat.

Zum Beispiel, weil man öfter dort arbeitet oder Verwandte dort hat. Ansonsten klingt das relativ leicht gewollt kreativ. Und dass bestimmte Namen auch Assoziationen hervor rufen, welche Eltern sie vergeben haben, sollte dank dem Begriff "Kevinismus" mittlerweile bekannt sein. Man sollte sich also genau überlegen, ob man möchte, dass das Kind schnell nach dem Namen beurteilt und in eine Schublade gesteckt wird, zum Beispiel von den Lehrern. Das kann nämlich ziemlich unangenehme Folgen für das Kind haben, wenn es mit dem Namen Assoziationen hervor ruft, die nicht zu ihm passen.