Lehrer verbieten Schülern auf Toilette zu gehen

Es ist ja wirklich eine Unverschämtheit, dass Schülerinnen und Schüler anscheinend nicht das Recht haben, während des Unterrichts auf Toilette gehen zu dürfen. Meiner Meinung nach sollte es nicht verboten sein auf Toilette gehen zu können, geschweige denn müssen. Jeder Schüler, ob ihn der Lehrer jetzt mag oder nicht, ob er dünn, dick oder unverschämt ist, sollte das Recht haben auf Toilette gehen zu dürfen.

2 Minuten nach Beginn oder 2 Minuten vor der nächsten Pause sollte man sich noch verkneifen auf Toilette zu gehen und ein wenig warten, aber Mitte der Stunde sollte doch wenigstens erlaubt sein. Es ist wirklich eine Unverschämtheit, dass Schüler durch so etwas banalem wie dem vollkommen normalen Bedürfnis eine Toilette aufsuchen zu müssen vom Unterricht ausgeschlossen werden, weil sie diesem vollkommen normalen Bedürfnis (welches sogar ein Grundgesetz ist) nachkommen wollen.

Meiner Cousine ist es mal passiert, dass sie direkt zum Direktor geschickt wurde. Sie ist eine ganz normale Schülerin die sich oft meldet und die Jeder mag. Trotzdem verstehe ich nicht, warum sie nicht einfach mal für zwei Minuten auf Toilette gehen darf. Die Lehrerin mochte sie einfach nicht und ließ sie aus so einem Grund nicht auf Toilette. Was ist denn bitte mit den Lehrern los? Anscheinend lernt man so etwas wie Verständnis nicht mehr in der Uni. Ich finde echt das so ein Verhalten zu weit geht und würde gerne die Meinungen der anderen User und Seitenbesucher dazu hören. Ist es inzwischen normal, dass Lehrer sich Schülern gegenüber so verhalten.

Also so ein Fall ist mir noch nicht begegnet. Also gut, ich habe schon erlebt, dass jemand kurz vor der Pause eben nicht mehr auf die Toilette durfte, weil gerade beispielsweise die Hausaufgaben verkündet worden sind. Aber dass man einfach so nicht auf die Toilette durfte (abgesehen von Klausuren beispielsweise wegen Kontrolle und Spicker-Gefahr) ist mir so noch nicht untergekommen. Ich glaube da hätte ich mich unter Umständen über diesen Lehrer beschwert. Schließlich gehört die Toilettennutzung zu den Grundbedürfnissen und das einfach zu verbieten ist schon fast Körperverletzung in meinen Augen.

Uns wurde immer gesagt, dass für Toilettengänge die großen Pausen gedacht wären. Allerdings kam es immer mal vor, dass jemand auch mal während des Unterrichts austreten musste. Da habe ich dann auch eigentlich noch nicht erlebt, dass dies verweigert wurde. Ich glaube, dass das auch ansonsten sicher irgendwann mal Theater mit den Eltern gegeben hätte. Bei uns auf der Grundschule und der weiterführenden Schule war es allerdings nicht gestattet, während des Unterrichts zu essen oder zu trinken. Und es sollte eben nicht die Regel werden, dass ein Schüler während des Unterrichts auf die Toilette musste. Vor allem lag die quer über den ganzen Schulhof, so dass man dafür doch ein gutes Stück laufen musste.

In der Berufsschule war es dann aber lockerer, da sollte man natürlich auch möglichst die Pausen nutzen, aber wenn man mal musste, dann musste man eben gehen. Auch durfte man da während des Unterrichts etwas trinken, was ich wirklich als Erleichterung empfunden haben. Ich finde es auch schlimm, wenn schon Grundschulkindern verboten wird, auf die Toilette zu gehen, wenn sie müssen. Das wird ja kaum ein Kind mit Absicht so machen.

Während meiner Schulzeit war es auch nicht zulässig, während der Unterrichtsstunde die Toilette aufzusuchen oder eben mal eine absolute Ausnahme. Ist doch auch ziemlich klar und nachvollziehbar und ich würde es auch kaum zulassen wenn ich Lehrer wäre. Weil wenn dann 18 Schüler urplötzlich auf die Toilette müssen, dann ist die Unterrichtsstunde doch gelaufen und viele würden sich doch schon deswegen einen Jux draus machen. Solche Diskussionen, von wegen Grundgesetz , sind doch da völlig sinnlos.

Bei uns war es auch nie verboten, auf die Toilette zu gehen. Man sollte sich melden und fragen, aber nein gesagt hat da noch kein Lehrer. Eine Lehrerin meinte in der Oberstufe sogar, wir bräuchten nicht mehr fragen, denn wenn sie ja sieht, dass unsere ganzen Sachen noch da liegen, kann sie sich denken, dass wir ja wiederkommen. Ausnahme waren da höchstens Klausuren, in denen eben nur eine Person zur Zeit draußen sein durfte, und sobald die ersten abgegeben haben, durfte niemand mehr auf Toilette. Dementsprechend mussten die, die als erstes fertig waren, eben etwas warten, bevor sie abgeben.

Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn man Schülern so etwas verbietet, wenn kein Grund besteht, anzuzweifeln, dass sie wirklich müssen. Wenn ein Schüler natürlich in jeder Mathestunde dreimal auf die Toilette "muss", aber das in keinem anderen Fach der Fall ist, wäre das schon etwas auffällig. Ansonsten ist es aber nun einmal so, dass es genug Gründe gibt, wieso man es nicht einfach noch eine halbe Stunde einhalten kann. Sei es, weil man als Mädchen gerade unerwartet seine Periode bekommen hat oder wegen einer Krankheit/Infektion, die das Einhalten unmöglich macht. Und als Schüler sollte man so etwas auch nicht der Klasse offen darlegen müssen, um auf die Toilette gehen zu können.

Natürlich lernt man in der Uni nicht, wie man mit solchen banalen Problemen des Alltags im Unterricht umgehen muss. Da wird viel mehr Wert darauf gelegt, dass die Studenten mit Wissen in der Fachwissenschaft des Unterrichts zugeballert werden und meist sitzt man mit Studenten gemeinsam in den Lehrveranstaltungen, die das Fach so als Vollfach studieren. An pädagogischen Hochschulen mag das besser sein, aber die gab es in meiner Gegend nicht.

Bei mir war es in der Grundschule so, dass wir da eine sehr alte Lehrerin hatten, die kurz vor der Verrentung stand und noch unterrichtet hat, wie man es Anno Tobak gelernt hat. Die hatte auch den Kindern verboten im Unterricht auf Toilette zu gehen, was bei Schulanfängern auch immer mal wieder schief gegangen ist. Dann musste der Hausmeister kommen und aufwischen und das Kind wurde gehörig zur Sau gemacht. Wenn meinen Kindern heute so etwas in der Schule zugemutet werden würde, würde ich beim Direktor vorstellig werden und mich beschweren. Gerade bei kleinen Kindern geht so ein Verbot gar nicht.

Während Prüfungssituationen durften wir früher auch nicht auf Toilette, aber da waren wir schon älter und das war dann bekannt. Dann sind halt wirklich die meisten vorsorglich vorher gegangen. Aber bei den Abiturprüfungen, die über mehrere Stunden gingen, durfte man schon einmal auf Toilette, musste aber ein paar Formalia einhalten. Da es zu meiner Schulzeit noch keine Smartphones gab, konnte man in der kurzen Zeit auf Klo auch kaum spicken gehen. Heute haben Schüler es da vermutlich besser, wenn sie nicht an so eine sonderbare Lehrkraft geraten.

Und in einer normalen Klasse rennen im übrigen ab einem gewissen Altern die Schüler nicht mehr zigfach aufs Klo. Das ist nicht so schlimm, wie man meinen möchte. Wenn eine Klasse das bei einer Lehrkraft doch tut, dann gibt es oft ein tiefer gehendes Problem, das man aber auch schwer mit rigorosen Regeln beheben kann.

Bei mir auf der Schule war es so, dass man immer versucht hat, uns nicht zur Toilette gehen zu lassen. Der Grund war, dass man befürchtet hat, wir würden rauchen, abhauen und andere Dinge. Eine ganze Zeit lang, haben wir uns das gefallen lassen, aber wir waren eine sehr robuste und rabiate Klasse. Das heißt, wenn wir was wollten, bekamen wir es immer. Chaos-Klasse sage ich dazu immer.

Wir haben also auch sehr schnell mitbekommen, dass das nicht auf die Toilette dürfen durchaus gesetzlich als Straftat geahndet werden kann. Denn es ist eine Art Körperverletzung. Genau darauf haben wir uns hinterher auch meist beruht und wir haben dann schnell Recht bekommen. Wir waren schon ganz kleine asoziale Gören, die genau wussten, wie sie Grauzonen für sich nutzen mussten. Das haben wir recht früh gelernt. Da hat sich die richtige Klasse gefunden gehabt, um es mal verdammt salopp zu sagen.

Mittlerweile wurde es auch durch die Medien bekannter, dass man die Schüler, wenn es wirklich nicht mehr geht, gehen lassen muss. Ganz gleich, welche Bedenken es gibt, denn ansonsten kann es zu einem rechtlichen Problem werden. Das würde ich als Elternteil auch komplett so ausnutzen. Manche Kinder sind eben nicht in der Lage einzuhalten und das sollte man mal nicht vergessen.

Nicht jedes Kind sagt, ich kann nicht halten, piss mir gleich in die Hose. Wir hatten mal einen Schüler aus einer anderen Klasse bei uns. Der hat sich nämlich in die Hose gemacht. Könnt ihr euch ja jetzt selber denken, dass der nach wenigen Wochen die Schule wechseln musste, weil der Ruf auf der Schule als Hosenpisser da war und er ohne Ende gemobbt wurde. Soweit ich weiß, hat die Mutter die Lehrerin auch angezeigt.