Genervt von den Neujahrsvorsätzen der anderen?

vom 04.01.2017, 11:06 Uhr

Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass egal wo ich bin oder hinkomme, dieses Jahr ganz besonders häufig von Neujahrsvorsätzen geredet und berichtet wird. Es scheint in meinem Umfeld die reinste Epidemie. Meistens dreht es sich ums Rauchen, das Konsumverhalten, die Ernährung und den Sport. Da ich einige der Leute schon länger kenne, kann ich mir ungefähr ausrechnen, wie das Ganze enden wird.

Noch sind alle aber ganz enthusiastisch und thematisieren begeistert ihre Pläne und Teilerfolge. Da ich es auch aus eigenem Erleben kenne, weiß ich, dass spätestens im März keine Rede mehr davon sein kann, weil die meisten doch eingeknickt sind. Ich frage mich dann immer, warum man sich so etwas überhaupt noch vornimmt, vor allem in der Fülle und das wirklich glaubt.

Mittlerweile gebe ich zu, solchen Gesprächen eher aus dem Weg zu gehen, auch weil es mir schwer fällt, anerkennend zu nicken, wenn jemand das Rauchen aufgeben, die Welt retten, keine Süßigkeiten mehr essen wird, überhaupt nie wieder und das alles konsequent und für immer und das alles auf einmal. Man will den Leuten ja auch nicht ganz ihren Glauben nehmen. Geht es euch so, dass ihr die Vorsätze eures Umfeld eher skeptisch seht und das Ganze hinterfragt? Oder habt ihr vielleicht selbst Vorhaben, über die ihr begeistert berichtet?

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Mir geht es dabei wie dir und mich nerven diese ganzen Vorträge nur noch und man bekommt sie an jeder Ecke auf das Ohr gedrückt, ob man es hören möchte oder auch nicht. Aber mir ist durchaus auch bekannt, dass 80% aller Vorsätze in den ersten zwei Wochen über Bord geworfen werden und nicht durchgehalten. Daher nehme ich mir in dieser Zeit im Betrieb auch immer Urlaub um so den ganzen Leuten zu entgehen die mir ihren Vorsatz erzählen müssen,

Ich habe keinen Vorsatz für das neue Jahr getroffen an den ich mich halten muss und ich halte auch nichts, dass man das von einem bestimmten Tag abhängig macht. Wenn ich etwas angehen möchte, dann gehe ich es direkt an, egal ob es nun der 01.01. ist oder auch der 29.04. Das Datum spielt für mich dabei keine Rolle und ich binde dabei auch nicht jedem alles aufs Ohr.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


In meinem direkten Umfeld sind die Gespräche zu dem Thema eigentlich recht vernünftig. So habe ich mich zum Beispiel Ende letzten Jahres mit jemandem länger über das Thema Verhaltensänderungen unterhalten und da ging es so ziemlich um das Gegenteil von alles sofort und auf einmal.

Aber natürlich treffe ich auch auf genug Leute, die sich nicht vornehmen ihr Verhalten langsam zu ändern und neue Routinen zu etablieren sondern völlig unrealistische Ziele und Erwartungen haben. Ich muss im Moment ins Fitnessstudio gehen, weil es mir für alles außer Wintersport im Freien zu winterlich ist, und du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, was da gestern los war.

Ich bin bei Neujahrsvorsätzen schon alleine deshalb skeptisch, weil sie Neujahrsvorsätze sind. Die Inhalte an sich sind natürlich auch teilweise sehr unrealistisch, aber ich frage mich halt immer, wie ernst es jemandem wirklich sein kann, wenn er den Jahreswechsel braucht um einen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Wenn ich zu dick wäre würde ich das Problem doch angehen sobald ich es erkannt habe und mich nicht bis Mitternacht voll stopfen und dann meine Diätpläne verkünden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich in meinem Umfeld nicht mehr als üblich von solchen Vorsätzen für das neue Jahr höre. Eigentlich ist es in meinem Umfeld eher so, dass die Leute keine großartigen Vorsätze gefasst haben. Wenn ich so etwas aber erzählt bekomme, dann nicke ich auch immer brav, um den anderen die Vorsätze nicht kaputt zu machen, aber ich glaube auch oft nicht daran, dass die Pläne durchgehalten werden.

Ich hinterfrage das dann auch eher skeptisch, aber das behalte ich dann meistens eben für mich. Ich gehöre nicht zu denen, die anderen von den Vorsätzen für das neue Jahr berichten. Ich finde, wenn man einen Vorsatz hat, dann kann man ihn immer fassen und braucht dafür nicht den Jahreswechsel. Das ist eben mit ein Grund, warum es mich eher nervt, wenn andere mir enthusiastisch von ihren tollen Vorsätzen berichten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Mittlerweile finde ich es einfach nur noch lustig, wenn einige zum tausendsten Mal mit dem Rauchen aufhören wollen, abnehmen wollen oder mehr Sport machen wollen. Das hört man immer wieder und ich kann auch verstehen dass es nervt, aber wenn man sich jedes Jahr darüber ärgert bringt es doch auch nichts, weswegen ich das versuche mit Humor zu nehmen. Es gibt nun mal welche, die der Meinung sind sich jedes Mal etwas vornehmen zu müssen und dann ist es auch gut so.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was Neujahrsvorsätze angeht. Nun ja ich will nicht sagen, dass ich genervt davon bin. Ich nehme es hin, dass Leute davon berichten. Wobei ich selbst nicht daran glaube.

Mit den Neujahrsvorsätzen ist ja es nun mal so, dass wie schon gesagt wurde, sie nicht von langer Dauer sind. Die Menschen nehmen sich immer wieder was vor und letztlich ist es so, dass diese guten Vorsätze dann eh im Sande verlaufen.

Ich halte sie also deswegen für schlichtweg unnötig. Ich mache auch keine Vorsätze fürs neue Jahr oder kündige diese groß an. Wenn man wirklich was verändern will an seinem Leben, seinen Umgang mit bestimmten Sachen, mehr Sport machen will oder ähnliches, dann fängt man halt sofort damit an.

Warum bis Neujahr warten? Man kann jederzeit anfangen, wenn man es wirklich möchte. Neujahr wird gern auch als 'Ausrede' genommen. Wenn ich frage, warum zu Neujahr erst die Vorsätze machen wird mir oft geantwortet, dass man da ja eben 'neu anfangen' kann und es ist ja dann so ein Lebensabschnittsumschwung und besser als Mitten im Jahr.

Keine Frage, dass das unsinnig ist. Und wenn es dann mit den Vorsätzen nicht geklappt hat, spricht das von den Leuten eh keiner mehr an. Es wird entweder tot geschwiegen oder eben man sagt, dass es doch nicht gepasst hat bzw. es ist was dazwischen gekommen und man verschiebt es ein bisschen.

Demnach stehe ich solchen Neujahrsvorsätzen einfach skeptisch gegenüber. Natürlich möchte ich den Leuten auch nicht die Hoffnung nehmen. Einige tun es ja wirklich durchziehen und da möchte ich diese nicht runterziehen. Aber ich sag auch deutlich, dass es für mich da keine Vorsätze braucht.

» *-Mimi0971-* » Beiträge: 25 » Talkpoints: 18,95 »


Ich bin bisher zum Glück von solchen Vorsätzen verschont geblieben. Mich würde es wohl auch nerven, wenn man an allen Ecken und Enden die selben Vorsätze zu hören bekommt. Vielleicht sogar solche die sich jährlichen von ein und der selben Person wiederholen.

Ich glaube, dass ich da auch irgendwann keine Lust mehr zum zuhören hätte. Irgendwann kann man die Leier sicherlich nicht mehr hören. Ich kenne es auch so, dass die meisten Vorsätze ganz schnell wieder vergessen werden. Ich glaube, dass ich irgendwann auch sagen würde, dass die Person die Vorsätze doch eh nicht einhält.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Speziell im Fitnessstudio ist es unglaublich, was für Massen an die Hantelbänke strömen. Dies wird auch noch ein mal unterstützt durch die Preis-Angebote, die die Fitnessstudios immer wieder zum Jahresbeginn anbieten. Es ist aber auch erstaunlich, wie schnell dieser Ansturm wieder nachlässt.

Welcher Vorsatz aber vermutlich noch weniger von Erfolg gekrönt ist, wird meiner Meinung nach der rauchfreie Start ins Jahr. Ich kenne praktisch niemanden, der dieses Versprechen an sich selbst schon ein mal gehalten hat. Weswegen man sich dieses Versprechen zum Jahreswechsel ausgerechnet gibt und nicht zum Beispiel zum Geburtstag verstehe ich sowieso nicht. Aber da ist jeder Mensch anders und vertritt eine eigene Meinung.

» Paul_1991 » Beiträge: 39 » Talkpoints: 22,29 »


Verbena hat geschrieben:Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass egal wo ich bin oder hinkomme, dieses Jahr ganz besonders häufig von Neujahrsvorsätzen geredet und berichtet wird. Es scheint in meinem Umfeld die reinste Epidemie. Meistens dreht es sich ums Rauchen, das Konsumverhalten, die Ernährung und den Sport. Da ich einige der Leute schon länger kenne, kann ich mir ungefähr ausrechnen, wie das Ganze enden wird.

Noch sind alle aber ganz enthusiastisch und thematisieren begeistert ihre Pläne und Teilerfolge. Da ich es auch aus eigenem Erleben kenne, weiß ich, dass spätestens im März keine Rede mehr davon sein kann, weil die meisten doch eingeknickt sind. Ich frage mich dann immer, warum man sich so etwas überhaupt noch vornimmt, vor allem in der Fülle und das wirklich glaubt.

Mittlerweile gebe ich zu, solchen Gesprächen eher aus dem Weg zu gehen, auch weil es mir schwer fällt, anerkennend zu nicken, wenn jemand das Rauchen aufgeben, die Welt retten, keine Süßigkeiten mehr essen wird, überhaupt nie wieder und das alles konsequent und für immer und das alles auf einmal. Man will den Leuten ja auch nicht ganz ihren Glauben nehmen. Geht es euch so, dass ihr die Vorsätze eures Umfeld eher skeptisch seht und das Ganze hinterfragt? Oder habt ihr vielleicht selbst Vorhaben, über die ihr begeistert berichtet?

Grundsätzlich halte ich von Neujahrsvorsätzen überhaupt nichts. In der Regel nimmt man sich doch ständig im Alltag genug Fortschritte oder sonstige Dinge vor zu erreichen. Was andere Menschen sich in meinem Umfeld vornehmen, wenn sie es überhaupt mal vereinzelt machen, ist mir das ehrlich gesagt ziemlich gleichgültig. Ich bin in deren Vorstellungen ja nicht involviert und brauche mich damit auch nicht weiter beschäftigen.

Zumal, wieso sollte ich mir denn zum alltäglichen Stress noch irgendwelche Vorsätze nehmen? Der Optimismus ist anfänglich sowieso enorm hoch und man fokussiert sich total auf dessen Fortschritt. Wenn man nicht konsequent genug ist, fällt man schnell aus dem Vorhaben heraus und schwups ist das Vorhaben entweder futsch, oder es klappt in dessen Jahr einfach nicht. Ich strebe meine sämtlichen Vorhaben langfristig an. So besteht die Möglichkeit, dass ich intensiv planen und mögliche Schwierigkeiten darin kalkulieren kann.

Vor zwei Jahren habe ich mir vorgenommen, meinen alten Golf endlich wieder auf die Beine zu stellen und habe mir ein ziemlich optimistisches Limit gesetzt, was ich natürlich nicht geschafft habe. Folglich habe ich mich dazu entschlossen, die Umsetzung langfristig und dafür geplanter umzusetzen. Und siehe, in der Ruhe liegt die Kraft. So kann ich endlich mein lang geplantes Ziel verwirklichen und habe bald wieder Spaß an meiner Zielverfolgung.

» Dr.Holleck » Beiträge: 49 » Talkpoints: 3,00 »


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