In welchen Fällen findet ihr rechtliche Schritte absurd?

vom 04.01.2017, 07:39 Uhr

Es gibt ja alle möglichen Gründe, warum man rechtliche Schritte androhen kann und dann eine andere Person verklagt. Das kann ein Streit unter Nachbarn sein, der Streit mit dem Vermieter, weil Rauchen im Haus verboten ist, es kann aber auch sein, dass eine ernstere Sache vorliegt wie Körperverletzung, Missbrauch und dergleichen.

Ich habe in meinem Leben auch von ziemlich absurden Gründen gehört, warum man mit einer Klage droht oder sogar tatsächlich rechtliche Schritte einleitet. So las ich vor kurzem, dass ein Dirigent bei einem Kinderkonzert wohl gesagt hatte, dass der Weihnachtsmann nicht existiert. Die Kinder haben daraufhin geweint und waren traurig, während die Eltern damit gedroht haben, den Dirigenten zu verklagen.

Ich muss ehrlich sagen, ein absurderer Fall ist mir noch nie zu Ohren gekommen. Das finde ich wirklich lächerlich und albern. Ich meine, der Weihnachtsmann existiert doch tatsächlich nicht, warum sollte man dann jemanden verklagen, der offensichtlich die Wahrheit gesagt hat? Ich kann auch nicht wirklich glauben, dass durch diese Information unzumutbare Schäden bei den Kindern entstanden sein sollen, die eine Klage rechtfertigen würden. In welchen Fällen findet ihr rechtliche Schritte total absurd und lächerlich? Fallen euch auch Beispiele ein?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Nun ja man muss eben auch sagen, dass wir in Deutschland um die 80.000 Gesetze und Verordnungen haben. Es verwundert daher wahrscheinlich niemanden, dass viele sogar durch die reine Unwissenheit vor Gerichten landen. Manchmal eben auch für uns Kinkerlitzchen und diese sind meist eher aufwendig für den Staat, als wirklich lohnenswert und hilfreich.

Ich finde es zum Beispiel super ätzend, wenn Gerichte sich mit Zaunhöhen auseinandersetzen müssen, weil irgendein Bürofutzi gemerkt hat, dass der Zaun hier 2cm größer ist, als er sein sollte. Da gibt es ja die super Korinthenkacker, die genau danach suchen und wissen, dass daran wohl kaum jemand denkt.

Was mich auch ärgert sind Klagen gegen Kindergärten, weil die Kids zu laut sind. Ich bin keine Mama, aber mal im ernst, wieso ziehe ich nahe des Kindergartens und wundere mich über Lärm? Dann gibt es auch noch so groteske Urteile, wo die Kids dann nicht mehr ab einer bestimmten Uhrzeit auf die Außenanlage dürfen.

Es gibt wirklich rechtliche Schritte, die ja jetzt nicht nur aufgrund von Straften zustande kommen, sondern aufgrund von Ordnungen und Gesetzen, die mich an der Menschheit verzweifeln lassen. Da weiß man wirklich, dass es Menschen gibt, die keine anderen Hobbys haben und das finde ich armselig.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde Klagen absurd, die Menschen aufgeben, die eigentlich nur mal miteinander reden müssten. So hat der Nachbar meiner Tante beispielsweise wegen jedem Kleinkram geklagt und manchmal eben gewonnen, manchmal verloren wegen solchen Sachen wie einem zu hohen Zaun, Grenzen und Lautstärke. Letztendlich haben die dann irgendwann miteinander geredet, sich ausgesprochen und so wäre das überhaupt nicht notwendig gewesen. Heute sind sie miteinander befreundet.

Auch gibt es Menschen, die jeden anklagen, auch wenn sie im Unrecht sind. So etwas finde ich auch völlig absurd. Es gibt viele Menschen, die der Meinung sind, dass man viele Regeln und Gesetzte hat und die einfach schon irgendwie für einen hinhauen werden. Das ist aber einfach nur albern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Miteinander reden ist so einfach gesagt, wenn nur eine Seite nicht zuhört oder auf seinem eigenen Standpunkt stehen bleibt dann ändert sich daran auch nichts. Da kann ein Schreiben von einem Anwalt oder auch einem Gericht schon mal wunder bewirken, dass man mal seine eigene Denkweise erweitert und über den eigenen Tellerrand hinaus schaut.

So habe ich auch schon wegen Dingen geklagt, die andere lächerlich finden würden. Mir kam ein Mieter an, dass dieser die Miete kürzt weil einer in meinem Haus auf seiner Arbeitsstelle raucht und er das unzumutbar fand, dass der andere Mieter mit "stinkender" Kleidung durch das Treppenhaus geht. Sprechen und reden hat da nichts geholfen, der andere Mieter hat nie Zuhause geraucht nur auf der Arbeitsstelle und es roch nicht im Treppenhaus nach Rauch wenn dieser passiert hatte. Entsprechend geklagt, gewonnen und den anderen Mieter mit ordentlicher Kündigung vor die Tür gesetzt, da er nur Stress gemacht hat mit solchen kleinen Dingen.

Ein anderes mal ging es um die Krippe an sich. Da musste ich ernsthaft per Gericht feststellen lassen, wie oft ein Kind gewickelt werden muss innerhalb von 12 Stunden von einer Betreuung. Denn die Erzieher waren der Meinung, dass einmal wickeln in 10 Stunden ausreicht und sich auch geweigert mehr zu machen. Mein Kind hatte ständig einen wunden Hintern weil die Windeln nicht gewechselt wurden, wenn diese voll waren. Das ganze vom Gericht her klären lassen und dort kam dann heraus, wenn es notwendig ist und im Zweifel auch mehrere hundert male in dieser Betreuungszeit. Eigentlich Selbstverständlich aber die Damen und der Träger der Einrichtung brauchte das auf einem offiziellen Urteil stehen damit etwas passiert ist. Mit Reden kam man da nicht mehr weit, eine andere Einrichtung war nicht in Sicht durch die Mangelnden Plätze also muss man das beste daraus machen.

Mit einfach miteinander reden sagt sich viele so einfach, wenn es doch nicht einfach ist und selbst mit einer Schiedsstelle und einer neutralen Person kommt man damit nicht weiter, wenn eine Seite auf bockig macht und auf seinem Standpunkt beharrt. Da kann man auch das Gesetzbuch schon vor die Nase hauen wo es eindeutig drinnen steht, und dennoch bestehen manche Menschen weiter auf ihre falsche Meinung als die richtige und werden nur mit einem Urteil in schriftlicher Form dann bekehrt. Bei manchen reicht noch nicht einmal das aus, wie bei meinem Mieter der noch am selben Tag wie das Urteil gesprochen wurde direkt weiter darauf beharrt hatte, dass das eine Unzumutbarkeit wäre dort zu wohnen wenn man doch so vom Rauch belästigt wird wenn ein Raucher durch das Treppenhaus geht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich denke, dass viele einfach mit einer Klage drohen, wenn sie ansonsten nicht wissen, wie sie weiter kommen sollen. Meist passiert das ja eher in einem Streit, der dann irgendwann aus dem Ruder läuft. Ich denke, dass es vor allem oft bei Nachbarschaftsstreitigkeiten passiert. Vielleicht weil der Nachbar A den Rasen nicht kurz genug geschnitten hat und Nachbar B die Hecke stört.

Wir können froh sein, dass wir in Deutschland leben und nicht in den USA wo wirklich wegen allem und jedem geklagt wird und da auch teilweise wirklich abstruse Urteile gefällt werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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