Wer hat Erfahrungen mit Bürgerarbeit?
Das neue Zauberwort auf der ARGE oder im Jobcenter heißt heutzutage Bürgerarbeit. Dabei handelt es sich mehr oder weniger um eine Art ABM. Bei 30 Wochenstunden darf man da drei Jahre lang einen gemeinnützigen Job ausüben. Eine Bedingung ist, dass dadurch kein anderer Job gestrichen werden darf.
Neulich wurde mir nun vom Jobcenter ein Bewerbungsangebot für eine Bürgerarbeit unterbreitet. Dabei geht es um die Arbeit mit Behinderten in einer Spezialschule für Behinderte. Die Arbeit würde mich doppelt reizen. Als ausgebildeter Lehrer möchte ich natürlich gerne in einer Schule arbeiten. Auch wenn es keine Arbeit als Lehrer ist, wäre ich doch mit Kindern und Jugendlichen zusammen und könnte eine gesellschaftlich wichtige Arbeit ausüben.
Nun habe ich mich natürlich auch gleich bei der betreffenden Schule beworben und durfte wie andere auch erst einmal zur Probe arbeiten. Einen Tag lang habe ich an der Schule miterleben dürfen, worum es bei der Arbeit geht. Aber seitdem vertröstet die Schule von Woche zu Woche und trifft keine Entscheidung, wen sie einstellen will. So langsam habe ich das Gefühl, dass man gar kein Interesse am Einstellen eines Bürgerarbeiters ist. Eigentlich hätte die Arbeit nämlich schon am 1. Juni losgehen sollen.
Nun meine Frage: Hat jemand schon irgendwelche Erfahrungen mit Bürgerarbeit sammeln können? Und wenn ja, wie gefällt euch der Job und wie zufrieden oder unzufrieden seid ihr damit?
Erfahrungen in Bürgerarbeit habe ich nicht. Aber es ist das erste Mal durch deinen Beitrag, dass ich davon höre. Die ein-Euro-Jobs waren mir zwar bekannt, aber viel anders wird diese Bürgerarbeit auch nicht sein. Wenn sie auf drei Jahre befristet ist, wird der Verdienst etwas höher sein, als Hartz IV, aber auch nicht das Wahre. Gelesen habe ich, dass man diese Jobs nicht einmal ablehnen kann, ohne Sanktionen zu befürchten. Da hat man sich wieder etwas Feines ausgedacht.
Mir ist nicht ganz klar, warum diese Schule deine befristete Anstellung immer wieder hinausschiebt. Denn die Arge übernimmt ja auch einen Teil der Kosten. Einfach wird die Arbeit nicht sein für dich. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass du dich freust, wieder mit Jugendlichen und Kindern arbeiten zu können, auch wenn es nur für einen Hungerlohn ist. Aber vielleicht findest du dann schneller eine passende Stelle, wenn du auch diese Arbeit nachweisen kannst. Ein schwacher Trost für dich.
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