Hat Fremsprachen erlernen auch viel mit Intelligenz zu tun?
Um Fremdsprachen zu erlernen, muss man intelligent sein. Das zumindest habe ich immer gedacht. Aber ich habe neulich eine alte Bekannte von mir getroffen. Sie ist wirklich alles andere als wirklich intelligent. Sie würde bei "Wer wird Millionär" vielleicht bis zur 1000 Euro Frage kommen, weil sie einfach auch kein Allgemeinwissen hat. Sie meinte aber, dass sie nun in ihrer Freizeit Fremdsprachen lernt. Da sie ein halbes Jaht in Amerika wohnte durch ihre Familie, kann sie schon perfekt englisch. Aber auch französisch und italienisch ist für sie wohl kein Problem. Ich habe es erst nicht geglaubt. Aber sie unterhielt sich mit einem Italiener und ich war schon ein wenig erstaunt.
Hat das Erlernen von Fremdsprachen weniger mit Intelligenz zu tun und doch mehr mit Talent? Kann wirklich ein Mensch, der nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte ist ein wahres Fremdsprachengenie sein? Oder kann man sich da so täuschen? Ich weiß, dass diese Frau wirklich nicht gerade mit einem großen Wissensschatz gesegnet ist.
Die Frage wäre doch erst einmal, was nun genau Intelligenz ist. Ist jemand, der schnell viel auswändig lernen kann, intelligent? Ist jemand, der viel Allgemeinwissen hat, intelligent? Was ist mit Menschen, die sehr schnell neue Eindrücke erfassen und verstehen können, die aber kaum Allgemeinwissen haben, weil sie sich damit wenig beschäftigen? Die Frage, was genau Intelligenz ist, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Da gibt es definitiv unterschiedliche Definitionen.
Ich würde Deine Bekannte nicht unbedingt als dumm bezeichnen, nur, weil sie wenig Allgemeinwissen hat. Vielleicht wäre das untypisch, denn viele intelligente Menschen sind ja vielseitig interessiert und sammeln Wissen regelrecht. Meistens ist also bei intelligenten Menschen schon ein großes Allgemeinwissen vorhanden. Aber als unabdingliche Voraussetzung für Intelligenz würde ich es nicht unbedingt ansehen. Es gibt ja auch hochintelligente Menschen, die vom "Leben draußen" kaum etwas wissen und sich da verschroben und plump anstellen, aber in ihren Fachgebieten dafür einfach genial sind. Diese würde man wohl kaum als dumm bezeichnen, oder?
Wenn Deine Bekannte nun drei Fremdsprachen sehr gut spricht, dann ist das wohl schon ein Anzeichen für eine gewisse Intelligenz. Reine Auswändiglernerei würde wohl nicht ausreichen, wenn man sich in einer Fremdsprache wirklich treffend unterhalten können will. Da gehört ja auch etwas Flexibilität dazu.
Und sicherlich hat jeder Mensch noch einmal ein unterschiedlich ausgeprägtes Talent für verschiedene Dinge. So natürlich auch für Fremdsprachen. Es gibt Menschen, denen fliegt das fast zu, und es gibt Leute, die an sich sehr viel Wissen haben und auch als intelligent durchgehen dürften, die aber Fremdsprachen nicht so leicht lernen. Genauso gibt es beispielsweise auch Menschen mit viel Wissen und guter Kombinationsgabe, die mit mathematischen Problemen relativ schlecht zurecht kommen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man nicht unbedingt besonders gebildet sein muss, um mehrere Sprachen zu sprechen. In meinem Bekanntenkreis gibt es Personen, die sprechen 3 oder mehr Sprachen und das obwohl deren Allgemeinbildung dem Durchschnitt entspricht. Dann gibt es wiederum Leute, die lediglich ihre Muttersprache beherrschen, sich aber ständig weiterbilden und eigentlich als ziemlich intelligent gelten.
Ich denke, man benötigt etwas Ehrgeiz und auch Mut, um eine Fremdsprache zu erlernen, aber unmöglich ist das für niemanden.
Es gibt einen Unterschied zwischen Intelligenz und Begabung. Intelligenz ist meistens das, was man mit dem Intelligenztest misst. Bei der Intelligenz gibt es auch noch Unterteilungen. Also logische Intelligenz, sprachliche Intelligenz, räumliche Intelligenz und andere Formen. Diese Dinge werden gemessen und dann ermittelt man einen Durchschnittswert aus all den Ergebnissen.
Das heißt, dass Jemand durchaus einen Intelligenzquotienten haben kann, der weit über dem Durchschnitt ist, aber mit Mathematik nichts anfangen kann. Oder eben Schwierigkeiten hat, eine Sprache zu erlernen. Dann gibt es noch sogenannte Inselbegabungen. Menschen, die eine Sache absolut phänomenal beherrschen, aber ansonsten so gut wie nichts können. Stichwort „Rain Man“.
Und es gibt Menschen, die können absolut leicht eine Sprache erlernen, aber haben an sich nur einen durchschnittlichen Intelligenzquotienten.
Fremdsprachen habe sehr viel mit Fleiß zu tun. Intelligente Menschen lernen vielleicht mehr und sind daher besser. Aber man muss nicht schlau sein, um Englisch sprechen zu können. Die Vokabeln und die Grammatik muss nur im Gehirn gespeichert werden.
Es ist normal, dass die etwas schlaueren Menschen schneller auch fertig sind mit dem Lernen, aber ein schlechterer, nicht so schlauer Mensch muss einfach nur länger vor dem Buch sitzen und lernen.
Du schreibst ja, das deine Bekannte nicht viel Allgemeinwissen hat. Aber Allgemeinwissen ist keine Intelligenz. Intelligenz heißt schlussfolgern und sich Dinge erschließen, schnell denken, schnell erkennen. Wissen ist was anderes.
Fremdsprachen lernen ist doch eher Wiederholung. Man lernt die Vokalen oder lernt es durch das Sprechen. Das muss nicht unbedingt mit einer sehr hohen Intelligenz zusammenhängen. Wer intelligent ist, mag sich auch solche sprachlichen Zusammenhänge leichter erschließen, aber Intelligenz, Wissen und Wiederholung sind unterschiedliche Komponenten.
Wenn jemand eine gute Auffassungsgabe hat oder gut auswendig lernen kann, dann hat das für mich per se nichts mit Intelligenz zu tun. Das sieht vielleicht jeder anders, aber das zeichnet nicht einen intelligenten Menschen aus, sondern nur einen Menschen, der seine Hirnzellen offenbar gut zum auswendig lernen nutzen kann oder einfach eine allgemein gute Auffassungsgabe hat.
Ich selber bin in vielen Themen nur durchschnittlich gut. In Sprachen war ich es jedoch immer besser. Schon schnell erlernte ich Spanisch und Englisch recht fließend zu sprechen. Aktuell habe ich es etwas verlernt. Doch ich verstehe beide Sprachen eigentlich noch recht fließend. Ich spreche sie nur nicht mehr so gut fließend, weil mir die Übung fehlt. Daran arbeite ich grad wieder und sollte allerdings schnell dahinter steigen. Wenn das wieder klappt, kommt die nächste Sprache hinzu.
Mit Sprachen war ich immer sehr talentiert und habe es sehr gerne gemacht. Ich denke auch, dass es auf den Spaß am Lernen ankommt, wenn man fremde Sprachen spricht sowie die Übung dank möglicherweise ausländische Freunde usw. Da kann man sicherlich nicht gerade von Intelligenz sprechen. Ein Kind, welches mit zwei Sprachen aufwächst, hat es da zwar einfacher, aber ist deswegen auch nicht automatisch besser in der Schule, als andere.
Ich denke also, dass eher der Faktor Interesse, Spaß und Auffassungsgabe sowie die Mühe dahinter die Rolle dafür einnehmen, ob man Sprachen gut und schnell erlernen kann. Ich bin da jedenfalls bei mir von überzeugt.
Sprachen lernen hat meiner Meinung nach wenig mit intelligent sein zu tun. Wenn man intelligent ist, kann man Zusammenhänge besser verstehen und Dinge schneller miteinander verknüpfen. Das ist an sich keine schlechte Eigenschaft, wenn man eine Sprache lernen will und dennoch kann man eine Sprache auch lernen, wenn man nichts auf dem Kasten hat, weil man die Grammatik verstehen muss und Vokabeln lernen sollte.
Allgemeinwissen zu haben ist auch so eine Sache. Das kann ganz nett sein, aber es gibt eben auch Menschen, die sich nur in bestimmten Bereichen weiterbilden und in diesen Bereichen auch sehr gebildet sind, aber nicht wissen was in der Welt los ist, weil sie daran schlichtweg kein Interesse haben. Sind solche Menschen automatisch blöd? Kann man intelligent sein, wenn man viel lernen muss oder fliegt einem dann alles zu? Das sind doch eher Fragen, die man sich stellen sollte.
Meiner Meinung nach hat das Erlernen von Fremdsprachen wenig mit Intelligenz, sondern eher mit Wollen und etwas Talent zu tun. Wenn ich in der Schule am Ball geblieben wäre und mehr Lust gehabt hätte, dann könnte ich wohl mittlerweile fließend englisch, italienisch und französisch, denn das Lernen fiel mir nicht sehr schwer. Das Einzige, wo man etwas nachdenken muss ist die Satzstellung, aber wenn man sich öfter auf der Sprache unterhält geht das wie von selbst.
Ich war auch ein Mal eine Woche lang mit einer Freundin bei ihrer Mutter die zu 90% chinesisch spricht. Von Tag zu Tag konnte ich immer mehr verstehen, was sie da sagt. Also alles ist möglich, auch wenn man nicht das hellste Licht auf der Torte ist.
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