Erste Wohnung: Lieber auf Design sparen?
Ich achte sehr auf eine stilvolle Inneneinrichtung und möchte natürlich so auch später wohnen. Ich habe viele Lieblingsstücke, die ich unbedingt anschaffen möchte, zum Beispiel bestimmte Lampen, eine hochwertige Couch und ein tolles Bett. Obwohl ich als Student kaum Geld habe, bin ich mir sicher, dass ich keinen billigen Ramsch anschaffen möchte. Ich handele also frei nach dem Motto: Wer billig kauft, kauft zweimal.
Für meine Leidenschaft bin ich bereit Hindernisse und lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Es ist mir wichtiger, jeden Cent in einen absoluten Wunschkauf zu stecken, als einige Euros für eine Übergangslösung auszugeben.
Könnt ihr diese Haltung nachvollziehen, oder möchtet ihr lieber schnell alles günstig anschaffen, um keine Abstriche in Kauf nehmen zu müssen?
Ich kann das nicht bestätigen, dass man bei billigen Möbeln zweimal kauft. Ich habe etwa seit über 10 Jahren in meiner Wohnung das billigste Sofa, was es damals bei Ikea gab - hat 200 EUR gekostet. Und das hat bisher keinen Defekt, es ist nicht auseinander gefallen oder hat sonstwie einen Schaden. Auch meine sonstige Einrichtung war nicht so teuer und vieles habe ich selbst gebaut.
Nun habe ich aber auch nicht so den Anspruch an meine Einrichtung. Ich brauche keine hochwertigen Möbel bzw. gefallen die mir teilweise gar nicht so sehr. Ich habe es lieber heimelig. Wenn ich aber Wert auf teure Möbel legen würde, dann würde ich vermutlich auch sparen, bis ich die kaufen könnte.
Jeder hat eben so seine Vorlieben und Hobbys. Deswegen kann ich schon verstehen, dass einem Design wichtig ist und man lieber ein bisschen wartet und dafür ordentliche Dinge hat, die einem gefallen. Gerade bei Möbeln muss es bei mir nicht teuer sein, weil ich das Geld lieber für andere Dinge ausgebe, aber so ist eben nicht jeder und so ist es völlig in Ordnung, wie du es machen willst.
Ich kann diese Einstellung sehr gut nachvollziehen. Die eigene Wohnung ist ja auch ein Ort, an dem man sich absolut wohl fühlen möchte und der auch die eigene Persönlichkeit ausdrücken kann.
Ich selber spare auch lieber für schöne Dinge, die ich unbedingt haben möchte anstatt mich mit einer billigeren Übergangslösung zufriedenzugeben. Natürlich kommt es darauf an, um welches Möbelstück es sich handelt. Ein Tisch und Stühle und ein Sofa sind unverzichtbar. Da kann man sich durchaus erst einmal ein billigeres Produkt kaufen, bis man genug gespart hat um das Möbelstück vom Designer zu erwerben.
Bei der Wahl für Designermöbel spielt bei mir vor allem der Gedanke an die Langlebigkeit und Qualität die Hauptrolle. Ein Möbelstück, dessen Design ich schön finde, werde ich wahrscheinlich auch sehr lange Zeit behalten und entsprechend pflegen. Natürlich sind Designermöbel teurer. Inzwischen gibt es aber auch viele Händler, die Designermöbel mit kleinen Macken, aus Restbeständen oder Ausstellungsstücke verkaufen.
Ich kenne auch einige Wohnungen, die mit einem Mix von Designermöbeln und billigeren Möbeln gestaltet wurden und dadurch edel und trotzdem gemütlich wirken. Letztendlich kommt es auf die Kombination der Einzelteile an, auf die Abstimmung von Farben und Texturen. Dies alles entscheidet, wie eine Wohnung wirkt und ob man sich darin wohlfühlt.
Auch eine Wohnung, die mit teuren Designermöbeln ausgestattet ist, kann charakterlos wirken, wenn die persönliche Note fehlt.
Als Student nimmt man doch in der Regel die Möbel mit, die man ohnehin schon in seinem Jugendzimmer stehen hat. Und ich vermute mal, dass die dir eh gefallen werden. Von daher steht doch in den ersten Jahren gar nicht zu Debatte, ob du dir ein neues Bett, einen neuen Kleiderschrank und so weiter kaufen musst. Die Ausgabe kann man sich natürlich erst mal schenken.
Wenn die Alternative aber hieße, dass man lieber mit der blanken Matratze ohne Lattenrost auf dem Boden schläft, weil man noch kein Geld für das Designerbett hat, würde ich immer die Gesundheit an die erste Stelle setzen und lieber ein preiswertes Bett holen das nicht so gut aussieht aber dafür rückengerecht schlafen. Denn selbst wenn man später sehr reich ist, die Gesundheit ist ein unbezahlbares Gut.
Bei den anderen Möbeln bin ich damals viele Kompromisse eingegangen. In den ersten Jahren hatte ich zum Beispiel den Kleiderschrank aus dem Nachlass meiner Oma, den sie sich damals als junges Ehepaar gekauft hatten. Massives Holz, absolut solide und hochwertige Tischlerarbeit. Allerdings sah er echt traurig aus, weil man irgendwann im Laufe ihrer Ehe beschlossen hatte, dass der ganze Zierrat außen am Schrank altmodisch sei und man alles entfernt hat, was ursprünglich den Charme ausgemacht hat. Und zu allem Übel hat den Schrank jemand mit dicker brauner Lackfarbe über das schöne Zierfurnier gestrichen. Zum Aufarbeiten habe ich allerdings nie die Zeit gefunden, aber er hat zig Umzüge ohne Anzeichen von Ermüdung überstanden.
Aus der Zeit habe ich gelernt, dass es sich durchaus auch lohnt, auf recht alte Möbel zu setzen, wenn man da ein schönes Stück findet. Denn von manchen Designermöbeln bin ich von der Preisleistung überhaupt nicht überzeugt. Nicht jeder Designer verwendet auch automatisch robustes Material. Von daher würde ich da nicht unbedingt sagen, dass alles an Möbeln, was preiswert auf dem Markt zu haben ist, auch wirklich schlecht ist. Und wenn die Möbel aus Pressspan oder ähnlichen Holzimitaten sind, dann kann für mich der Designer noch so namhaft sein, das wäre für mich ein absoluter Ausschlussgrund. Da würde ich lieber mehr Geld investieren und einen guten Tischler meiner Wahl mit einer soliden Handwerksarbeit beauftragen, die Generationen überdauert.
Als ich damals mit 18 jahren ausgezogen bin, habe ich mir eine Küche mit Essecke und eine neue Couch gekauft (darauf habe ich vorher schon gespart, Da ich bereits mit 16 jahren meine Lehre begonnen habe).
Den Rest also (Bett mit Schrank, kommode, TV Schrank sowie diverse regale) habe ich alles aus meinem damaligen jugendzimmer mitgenommen. Ich war so zufrieden und die Wohnung war perfekt für mich (:
Mittlerweile wohne ich in einer anderen Wohnung mit meinem Freund und für diese, haben wir uns schon einiges neu gekauft. Die anderen Möbel waren mittlerweile auch schon sehr alt und wackelig. Aber ob denke für die erste eigene Wohnung, sind doch die Sachen vom jugendzimmer perfekt.
Ich bin Anfang der Ausbildung ohne nennenswertes Angespartes mit meinem Freund zusammen gezogen. Damals haben wir halt unsere Möbel aus den Kinderzimmern mitgenommen und den Rest hatten wir uns im Internet zusammen gesucht. Dort haben wir viele gebrauchte Möbel geschenkt bekommen die sonst auf dem Sperrmüll gelandet wären. Und es sind echt hübsche Sachen dabei!
Den Kleiderschrank haben wir zum Beispiel immer noch. Nach und nach haben wir dann gespart und die Möbel ausgetauscht, teilweise auch einfach nur mit so einer Klebefolie beklebt, damit alles zusammen passt. Aber was soll ich sagen? Wir haben uns pudelwohl gefühlt, einfach weil die erste Wohnung etwas ganz besonderes ist.
Ich kann schon verstehen, dass man gerne gleich alles neu haben möchte, genauso wie man sich das alles so vorstellt. Klappt aber doch eher in den seltensten Fällen. Außerdem ist man doch mega stolz, wenn man irgendwann sein Ziel erreicht hat und sich sowas großes selbst erarbeitet hat oder?
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