Optisch erkennen können, ob fremdes Tier einen Halter hat?

Ich habe in letzter Zeit häufiger beobachtet, dass die Nachbarstochter in ihrer jugendlichen Naivität eine fremde Katze gefüttert und versorgt hat. Wir dürfen in unserem Haus keine Haustiere halten, daher ist das dann schon auffällig. Seit einiger Zeit macht sie das jedoch nicht mehr, sodass ich sie eben darauf angesprochen habe.

Sie meinte dann, dass sie herausgefunden hätte, dass die Katze doch einen Eigentümer hätte, der neulich mit mehreren Kindern nach der Katze gesucht und sie dann auch gefunden hätte. Sie hätte das Tier nur deswegen gefüttert, weil sie dachte, dass das Tier keinen Eigentümer hat oder der Eigentümer das Tier nicht mehr will und es deswegen vernachlässigt und sich nicht mehr kümmern kann. Jetzt, da sie wüsste, dass der Halter existiert und sich auch kümmern kann, würde sie das Tier nicht mehr füttern wollen, um es nicht vom eigentlichen Besitzer zu entfremden oder auch "wegzunehmen".

Gut, es mag an ihrer jugendlichen Naivität liegen, aber ich finde schon, dass man dieser Katze ansehen konnte, dass sie eben einen Halter hat und jemandes Haustier ist. Ihr Fell hatte einen sehr gepflegten und sauberen Zustand, sie sah nicht krank aus und machte einen sehr wohlgenährten Eindruck. Sie trug kein sichtbares Halsband, aber das muss ja nichts heißen.

Ich finde also schon, dass man zweifelsfrei erkennen konnte, dass das Tier einen Halter hat und ich verstehe nicht, wie das Mädchen das Gegenteil annehmen konnte. Wie seht ihr das? Kann man optisch erkennen, ob fremde Tiere einen Halter haben? Oder hättet ihr da auch Zweifel?

Das ist Unsinn, dass man bei allen Tieren, insbesondere Katzen merkt, ob sie einen Besitzer haben oder nicht. Hier auf dem Friedhof sind einige "wilde" Katzen, die sich dort aufhalten und in freier Natur leben. Diese Katzen sind alle gepflegt und durch die Mäuse und anderem Kleingetier sind sie auch wohl genährt. Gepflegt sind sie deswegen, weil es kaum ein reinlicheres Tier gibt wie eine Katze und Katzen können sich sehr gut alleine pflegen oder auch gegenseitig.

Freigängerkatzen mit Besitzer sind von wilden Katzen, die keinen Besitzer haben oft nicht zu unterscheiden. Zu Mindest optisch nicht. Meist sind die Freigängerkatzen mit Besitzer nur zutraulicher. Katzen, die aber wild in einem Park leben oder eben wie hier auf dem Friedhof sind auch zutraulicher, weil sie die Menschen kennen.

Ich denke auch nicht, dass man es nur anhand des Aussehen eines Tieres festmachen kann, ob dieses einen Halter hat oder nicht. Bei Katzen finde ich das auch schwierig. Aber wenn ein Tier doch eher einen ausgehungerten und verwahrlosten Eindruck macht, geht man ja schon eher davon aus, dass es eben Herrenlos ist, als wenn es eben sehr gepflegt aussieht.

Allerdings kann man nicht immer nach dem Äußeren gehen. Im Zweifelsfall würde ich ein Tier einfach länger beobachten. Natürlich ist es auch Situationsabhängig. Wenn mir ein ungepflegter Hund im Wald oder sonst wo begegnet, würde ich ihn sicherlich auch genauer ansehen und vielleicht auch mitnehmen und beim Tierheim melden. Ansonsten wäre ich da auch mit einem vorschnellen Urteil eher vorsichtig.

Ich kann mir vorstellen, wie laut und durchdringend die Katze miaut hat. Wenn sie die Chance auf Leckerlis wittern, können Katzen ein Theater machen, als hätten sie seit sechs Wochen nichts gegessen. Und Katzenmiauen ist herzzerreißend. Da gibt man ihnen praktisch reflexartig etwas. Und da liegt auch die Vermutung in der Luft, dass sie eben tatsächlich niemanden hat, der sich um sie kümmert.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an: es ist nicht so eindeutig auszumachen. Drei Häuser weiter lebt ein Mann, der mehrere Katzen hat. Er füttert sie, aber sie sehen alle schlecht aus. Mein Kater war mal sechs Wochen lang verschwunden und sah dann immer noch tipp topp aus. Wenn er also nicht wieder daheim, sondern bei Fremden angeklopft hätte, hätten sie ihm nicht geholfen, wenn sie nur nach dem Aussehen gegangen wären.

Gut, da war er praktisch erst seit sechs Wochen "halterlos", aber deine Nachbarin ist ja wohl auch nicht davon ausgegangen, dass das Kätzchen auf dem Müll geboren wurde. Katzen können sich ja auch verlaufen oder werden aus Versehen mit dem Auto mitgenommen. Auch eine Katze, die seit einem Tag halterlos ist, ist halterlos. Und wie gesagt, die können miauen, dass sich die Balken biegen.

Ich kann mich nur anschließen, dass man es nur anhand des Aussehens nicht so eindeutig sagen kann, ob eine Katze einen Halter hat oder nicht. Wenn ich an meine Besuche bei meinen Großeltern denke, dann waren da auch immer viele Katzen, die von den Bauernhöfen in der Umgebung kamen. Auf den Höfen wurde sich aber nicht wirklich um die Katzen gekümmert und sie waren mehr oder weniger für sich selber verantwortlich.

Trotzdem sahen die Katzen nicht ungepflegt aus und gerade Katzen können sich selber ja auch gut pflegen und tun dies häufig und gründlich. Somit würde ich nicht vom Zustand der Katze alleine darauf schließen, ob eine Katze wohl einen Besitzer hat und einfach raus darf oder ob es eine Katze ist, die kein Zuhause hat oder eben keinen Besitzer, der sich um das Tier kümmert, wie bei den Katzen, die auf den Bauernhöfen lebten, als ich noch ein Kind war.

Ich bei uns in der Gegend laufen viele Katzen rum. Man erkennt es schon ob ein Tier einen Halter hat. Sieht man nicht nur am Futter Zustand sondern auch am Allgemeinen fellzustand, beobachtet man das Tier öfter das es sich zum Beispiel kratzt sollte man eventuell genauer hinschauen. Leider nehmen es die meisten grade bei freigängern nicht so ernst mit dem entflohen