Haltet ihr Krabbelgruppen / Spielgruppen für notwendig?

vom 02.01.2017, 01:31 Uhr

Als meine Kinder klein waren, war ich mit ihnen in keiner Krabbelgruppe oder Spielgruppe. Da waren auch noch andere Zeiten. Was damals noch niemand für unbedingt nötig empfand, ist heute ein unbedingtes Muss. Ich lese immer wieder, dass Krabbelgruppen und Spielgruppen für Kinder noch Leute suchen oder eben, dass jemand eine Krabbelgruppe für das Kind sucht.

Aber ist es unbedingt notwendig, dass man mit einem Krabbelkind in eine Krabbelgruppe geht oder mit einem Kleinkind in eine Spielgruppe? Reicht nicht die Kita oder der Kindergarten ab einem bestimmten Alter, wo die Kinder ohne Mütter oder Väter hingehen oder denkt ihr, dass so eine Gruppe, die die Kinder mit den Müttern oder Väter besuchen unbedingt notwendig? Ist das nicht eher was für die Eltern als für die Kinder?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bin der Ansicht, dass Krabbelgruppen oder Spielkurse eigentlich nur für die Mütter da sind und den Babys bzw. Kleinkindern so gut wie gar nichts nutzen. Ich habe das zum Beispiel an meiner Schwägerin gesehen, dass diese zu Hause als Hausfrau mit einem Kleinkind fast durchgedreht ist. Sie betonte ständig, dass ihr die sozialen Kontakte zu anderen Erwachsenen fehlen würde, da mein Bruder eben Vollzeit arbeiten geht und sogar die Freundinnen meiner Schwägerin waren eben voll berufstätig und hatten eigene Familien. Wenn man dann zu Hause ist, während die anderen etwas erleben ist das natürlich nicht sehr schön und man fühlt sich früher oder später isoliert, weil man den sozialen Austausch braucht.

Sie klagte eine ganze Weile darüber und sie hatte keine Spielegruppen oder Krabbelgruppen mit ihrem Kleinkind besucht. Das änderte sich erst, als das Kind in den Kindergarten kam mit knapp 2 Jahren und meine Schwägerin eben Zeit und Gelegenheit hatte, unter die Menschen zu kommen. Mittlerweile hat sie auch einen Minijob, sodass sie da eben genug soziale Interaktionen bekommt und nicht mehr emotional und psychisch durchdreht, weil ein derartiges Grundbedürfnis in Sachen Kommunikation nicht befriedigt werden kann.

Eine Bekannte von mir hat das von Anfang an so gemacht, dass sie eben eine Krabbelgruppe hatte und auch zum Babyschwimmen mit ihrem Kind gegangen ist. Sie hatte dann genug soziale Kontakte und konnte Freundschaften zu anderen Müttern aufbauen. Einige Mütter kannte sie von den Geburtsvorbereitungskursen zuvor, aber nicht alle. Sie hatte durch diese Treffen auch einen geregelten Tagesablauf und das war wiederum besser für das Baby wegen der Routine (meinte meine Bekannte).

Ich kann mir schon vorstellen, dass eine gewisse Struktur und Routine besser für den Tagesablauf ist. Also wenn man ganz genau weiß, wann man aufsteht, wann man raus geht spazieren, wann gespielt wird oder gegessen wird, wann der Mittagsschlaf an der Reihe ist. Schließlich kümmern sich Mütter in der Regel noch um den Haushalt, wenn sie zu Hause sind und immer nur Haushalt und das Baby befriedigt das Kommunikationsbedürfnis mit Erwachsenen nicht.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Zwingend notwendig sind diese Gruppen sicherlich nicht, aber um eben in Kontakt mit anderen Leuten in der gleichen Lebenssituation zu kommen, sind sie sicherlich nicht schlecht.

Wenn man mit einem Baby zu Hause bleibt, haben die "alten" Freunde ja meistens tagsüber keine Zeit, da sie arbeiten, abends ist man dann meist zu erledigt, um sich an Treffen mit den Freunden zu beteiligen, bzw. setzt man andere Prioritäten. Um dann überhaupt mal etwas Abwechslung zu bekommen, sucht man halt solche Gruppen auf. Dort kann man sich dann perfekt über die Babys austauschen, am Anfang ist man ja doch etwas unsicher bei einigen Themen. Wenn dann noch Freundschaften entstehen, die ein paar Jahre oder länger halten, ist das auch nett. Sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Natürlich ist das nichts, was man wirklich braucht. Ich war auch erst dagegen und nun gehen wir auch immer mal wieder zu einer. Man kann sich super austauschen und auch mal sehen, was andere Kinder in dem Alter können, was denen Spaß macht und letztendlich macht es auch Spaß. Wobei es meinen Sohn auch anstrengt, wenn er dort dann 1,5 Stunden gespielt hat. Wir haben sonst aber auch kaum jemanden, bei denen er Kinder in seinem Alter treffen könnte, was ja durchaus wichtig sein kann.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Brauchen tut man das überhaupt nicht und es ist auch nur für den reinen Egoismus der Mütter, damit sie dann eine Stelle haben zum "austauschen" wo es in Wirklichkeit nur darum geht zu prahlen was das eigene Kind kann und den anderen vorne weg hat. Mehr oder weniger geht es dabei nur um das Vergleichen und das rücken in ein besseres Licht.

Kinder unter einem Jahr brauchen auch keine Krabbelgruppen und Spielegruppen, denn die anderen Kinder überfordern sie nicht selten und Kinder in diesem Alter spielen auch am liebsten für sich alleine und nicht mit anderen. Mit einem Jahr gehen Kinder in die Krippe, wenn die Eltern nicht so egoistisch sind und sie dann noch weitere Jahre Zuhause bei sich halten und die kompletten Sozialkontakt zu Gleichaltrigen entziehen und auf 1,5 Stunden pro Woche zu reduzieren. Ein paar Stunden in der Woche spielen mit anderen Kindern ersetzt keinesfalls die Krippe, die man braucht um soziale Kontakte und Komponenten zu erlernen.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Notwendig ist natürlich immer ein dehnbarer Begriff, ich denke jedes Baby würde auch ohne den Besuch einer Krabbelgruppe überleben ohne bleibende Schäden davonzutragen.

Ich bin allerdings mit meinem Sohn immer sehr gerne zur Krabbelgruppe gegangen seit er ca. 8 Monate alt war. Ich bin erst vor seiner Geburt hierher gezogen. Mit Baby und wenn man noch dazu etwas außerhalb wohnt und kein Auto hat ist es nicht so leicht soziale Kontakte zu knüpfen. Die Krabbelgruppe war für mich daher ideal um 2x die Woche mit anderen Müttern über Themen zu reden, die einem mit einem Baby nun mal so bewegen. Auch mein Sohn fühlte sich dort immer sehr wohl und wollte am liebsten gar nicht mehr nach Hause.

Für mich sind dort auch ein paar sehr nette Kontakte entstanden, mit einigen anderen Müttern habe ich mich auch privat ab und zu getroffen. Mittlerweile ist das leider etwas eingeschlafen, aber wenn man sich in der Stadt trifft ist trotzdem immer ein netter Plausch drin.

Alles in Allem würde ich durchaus auch sagen, dass die Krabbelgruppen fast eher für die Mütter als für die Kinder sind, aber daran sehe ich gar nichts verwerfliches, es ist ja nun mehr als normal auch als junge Mutter mal unter die Leute kommen zu wollen - und wenn man das mit einer Menge Spaß für das Baby verbinden kann spricht da meiner Meinung nach nichts dagegen.

» kamikazeherz » Beiträge: 111 » Talkpoints: 37,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^