Wie steht ihr zu dem Thema Religion und Glauben?

Seid ihr in irgendeiner Weise religiös, mystisch oder esoterisch? Also ich für mich glaube nicht an Gott oder sowas in der Art. Ich denke hier wurde seit Beginn unserer Geschichte eine Art Wunschbild geschaffen um vor allem Macht zu schaffen. Ich zähle mich hier eher zu der Wissenschaft, denn diese liefert immer wieder neue Erkenntnisse zu unserer Entstehungsgeschichte.

Zum Beispiel bringe ich oft in Diskussionen zum Thema Religion ein, dass wenn Eva die verbotene Frucht nicht gegessen hätte und wir ewiges Leben erhalten hätten, die Welt heute so wie wir sie kennen, nicht existieren könnte. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber religiöse Überbringungen finde ich immer wieder bei genauerer Betrachtung nicht realitätsnah.

Wie ist das bei euch? Seid Ihr gläubig? Wenn ja wie kam es dazu? Was lässt euch so fest daran glauben? Hilft es euch? Was ist eure Meinung zu Religion?

Ich bin Agnostiker, was bedeutet, ich bin der Meinung, dass wir nicht wissen (können), was genau wahr ist. Vielleicht gibt es einen christlichen Gott. Vielleicht herrschen die römischen Götter. Vielleicht werden Dinge von Karma bestimmt. Oder vielleicht nichts davon, oder alles.

Ich selbst glaube allerdings an Wiedergeburt. Wieso genau, könnte ich denke ich nicht einmal sagen. Ich denke einfach, dass an einem Lebewesen irgendwie ja doch "mehr" dran ist, als nur der fleischliche Körper, eben eine Art Seele. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Seele nach dem Tod einfach "verpufft" und weg ist. Vielleicht habe ich auch Unrecht und es passiert nichts, oder irgendwas anderes, aber dass die Seele später in ein anderes "Gefäß" kommt, macht irgendwie am meisten Sinn.

Direkt an einen Gott glaube ich nicht, aber ich denke schon, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als wir verstehen, und das könnte durchaus auch eine Art Gottheit sein. Der Grund dafür ist ein Besuch bei einem japanischen Schrein während meines Austauschjahres. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber der Ort fühlt sich irgendwie nach "mehr" an, in gewisser Weise mächtig. Das ist nun sicher kein wissenschaftlicher Beweis für irgendetwas, aber es reicht, um mich daran glauben zu lassen.

Bei der Religion anderer Menschen habe ich die Einstellung, leben und leben lassen. Die können glauben und anbeten, was sie wollen, solange sie nicht versuchen, alle anderen in ihre eigenen Wertvorstellungen zu quetschen oder sie zu bekehren. Darüber reden kann man gerne, was die Leute denn so denken und warum, und dabei kann man sicher auch Wünsche äußern, wie man hofft, dass andere sich verhalten, aber solange niemand anderem direkt geschadet wird, kann man das eben nicht für andere entscheiden. Man sagt ja auch einer anderen Person nicht, sie dürfe keinen Kuchen essen, weil man selbst auf Diät ist.

Ich bin nicht gläubig, absolut nicht. Wobei ich jeden mit einem Glauben und einer praktizierenden Religion akzeptiere und mich durchaus auch schon mal darüber unterhalte. Ich sehe kein Problem darin, wenn Menschen an einen Gott oder was auch immer glauben, aber mir geht es eben nicht so und das muss man auch akzeptieren. Mir ist aber durchaus bewusst, dass viele Menschen aus Religion und Glauben Kraft ziehen. Letztendlich weiß man auch nicht was richtig ist und deswegen bin ich generell allem gegenüber offen, aber ich möchte es selber nicht glauben.