Reise in muslimisches Land im Ramadan -Folgen für Touristen?

vom 24.02.2017, 11:10 Uhr

Was bedeutet es eigentlich für Touristen, wenn sie Urlaub in einem muslimischen Land machen wollen, während Ramadan? Müssen sich Touristen dann auch daran halten? Kann man sich vorher irgendwo erkundigen, in welchen Gegenden auch Touristen dann tagsüber nicht essen dürfen, nicht rauchen dürfen und auch keinen Alkohol trinken dürfen?

A möchte in diesem Jahr in den Oman reisen und sein Urlaub fällt ausgerechnet in den Fastenmonat. Muss er mit Einschränkungen rechnen? Sollte er lieber ein anderes Urlaubsziel wählen? Wart ihr schon mal während des Fastenmonats Ramadan in einem muslimischen Land? Wo wird dieser Fastenmonat auch für Touristen Pflicht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich war noch nicht in einem rein muslimischen Land im Urlaub. Aber ich denke, man kann die Länder da auch nicht alle über einen Kamm scheren, denn Religion lässt sich interpretieren und wird auch unterschiedlich interpretiert. Zudem hängt eben auch vieles vom Zeitgeist und politischer Lage ab.

Erkundigen würde ich mich zum Beispiel beim auswärtigen Amt. Das sind die, die bei angespannten politischen Lagen zum Beispiel auch Reisewarnungen aussprechen. Die sollten wissen, womit man zu rechnen hat, wenn man zu solch speziellen Zeiten ein Land bereist. Wenn das auswärtige Amt sich nicht zuständig fühlt, würde ich mich entweder bei der deutschen Botschaft im Oman oder einer Botschaft des Oman in Deutschland erkundigen. Solche Botschaften findet man recht einfach, wenn man googelt. Ohnehin sollte man sich dort ganz unabhängig von Fragen zum Essen und Trinken wegen Einreisebestimmungen erkundigen, und ob man Visa oder ähnliche Voraussetzungen vor der Einreise erfüllen muss.

Dann ist das sicher auch noch zusätzlich eine Frage, welchen Teil des Landes man bereist. Geht man in eine absolute Touristenhochburg, wo die Wirtschaft auf den Besuch durch ungläubige und andersgläubige Touristen eingestellt ist? Oder besucht man als Individualtourist abgelegene Orte fernab ausgetretener Pfade? Im ersteren Fall wird es leichter sein, Restaurants zu finden, die überhaupt geöffnet habe. Im letzteren wird es schwierig. Denn egal wo man sich auf der Welt befindet, muss ein Gastronom wirtschaftlich denken.

Und warum sollte man ein Restaurant zu einer Zeit tagsüber mit Personal bestücken, das Lohnkosten verursacht, wenn kein Gast zu erwarten ist? Aber auch im letzteren Fall wird es möglich sein, nach Sonnenuntergang etwas zu Essen zu finden. Denn letztlich wird im Ramadan ja nur nicht tagsüber gegessen und getrunken, und sobald es draußen dunkel ist, wird wieder gegessen und getrunken. Sonst könnte man mit einer Nulldiät ja auch als Einheimischer nur unter Schwierigkeiten überleben.

Da der Oman zusätzlich zu unserer Zone vier Stunden Zeitverschiebung hat (zumindest zu unserer Winterzeit) kommt man damit vielleicht sogar klar, wenn man im Urlaub dann eher nachtaktiv ist als tagaktiv. Aber das müsste sich A überlegen.

Alkohol kann in muslimischen Ländern auch außerhalb des Ramadan ein Thema werden. Denn wenn man den Islam streng auslegt, gehört Alkohol eben gemieden. Wie streng das für die Touristen ausgelegt wird, würde ich in einem guten und aktuellen Reiseführer nachlesen. Der Buchhandel vor Ort hilft da weiter. Im Übrigen würde ich mich auch informieren, wie es mit dem Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist. Nicht dass man wegen einer Flasche Bier in der Hand auf offener Straße Probleme bekommt, was ich mir schon vorstellen kann. Denn ob etwas prinzipiell geduldet wird oder auch gesehen werden will, das sind oft zwei Paar Stiefel.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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