Bei ACE Hemmer für Katze Dosierung erst ausprobieren müssen?

Meine Bekannte hat nun einen ACE Hemmer für ihre Nierenkranke Katze bekommen. Da es eine kleine und zarte Katze ist, sollte sie nur ein Viertel an Tablette geben. Sie sollte sich dann nochmal beim Tierarzt melden, wenn die Katze dadurch mehr schläft und nicht mehr wie üblich ihrem Tagesablauf nachgehen kann. Meiner Bekannten ist nun aufgefallen, dass die Katze anscheinend wirklich viel mehr schläft und auch dadurch weniger frisst und trinkt und das Katzenklo benutzt.

Sie hat dann auch gleich einen Termin beim Tierarzt gemacht, allerdings ist dieser erst morgen. Der Tierarzt sagte wohl beim letzten Termin, dass die Tabletten ansonsten noch weiter runter dosiert werden müssten und sie dann erst mal mit der Eingabe von einem Achtel Tablette anfangen würden. Meine Freundin hat dann heute auf eigene Faust der Katze nur noch ein Achtel gegeben und hat den Eindruck, dass die Katze nun auch wieder munterer ist und eher am Leben teilnimmt. Sie weiß allerdings nicht, ob das nun so richtig war. Allerdings wollte sie auch nicht riskieren, dass die Katze heute wieder schlecht frisst und trinkt, weil sie schon so stark abgenommen hatte. Morgen will sie das auf jeden Fall mit dem Tierarzt besprechen.

Ist es durchaus normal, dass man die Dosierung eines ACE Hemmers bei einer Katze erst ausprobieren muss? War es richtig, dass meine Freundin die Dosis etwas reduziert hat? Oder hätte sie besser bis morgen warten sollen, wen sie mit dem Tierarzt sprechen kann?

Die Dosierung eines ACE-Hemmers muss man immer ausprobieren und sich an die richtige Dosierung herantasten. Das ist bei Menschen und anderen Tieren nun auch nicht anders. Man beginnt immer mit einer einschleichenden Dosis und erhöht die langsam, bis die Verträglichkeit gegeben und das gewünschte Therapieziel erreicht worden ist.

Also war es erst einmal richtig, dass meine Freundin der Katze heute eine geringere Dosis gegeben hat? Sie hatte Angst, dass es vielleicht doch eher schaden könnte, wollte aber eben nicht warten, bis sie morgen erst mit dem Tierarzt sprechen kann. Sie meint, dass die Katze heute auch viel munterer sei als gestern.

Im Prinzip ist es ganz einfach: ACE-Hemmer sollen den Blutdruck und damit die Belastung der Niere senken. Denn viele Katzen und auch Menschen mit Nierenproblemen haben einen zu hohen Blutdruck. Allein der hohe Druck schadet schon dem Gewebe der Niere. Manchen Katzen geht es sogar bei recht guten Nierenwerten extrem schlecht und das lässt sich oft durch eine Absenkung des Blutdrucks beheben.

Aber ACE-Hemmer senken den Blutdruck eben deutlich. Deshalb fühlen sich Menschen wie Tiere zu beginn der Therapie meist nicht wohl. Insbesondere Schwindel und Benommenheit treten auf. Das gibt sich mit der zeit. Deshalb fängt man mit einer geringen Dosierung an, die nur wenig Nebenwirkungen hat und steigert nach einer Gewöhnung. Das dauert jeweils um die zwei Wochen.

Ob es bei dieser Katze sinnvoll ist, die Dosierung zu senken oder beizubehalten und abzuwarten, bis eine Gewöhnung eintritt, das kann man nicht per Glaskugel sagen. Man muss einfach das Gesamtbild der Nierenwerte und das Allgemeinbefinden des Tieres zusammen betrachten. Das kann nur der behandelnde Tierarzt. Allerdings könnte da erst einmal ein Telefontermin schnell Klarheit bringen. Dann hat die Katze weniger Stress.