Katze mit schlechten Nierenwerten keine Heilungschance?
Meine Freundin hat gestern erfahren, dass sich die Nierenwerte ihrer Katze trotz Infusionstherapie weiter verschlechtert haben. Der Nierenwert lag zuerst bei 3,5 und ist nun bei 5,7 wenn ich die Werte richtig im Kopf habe. Daher hat der Tierarzt sich auch gegen eine Zahnsanierung unter Vollnarkose ausgesprochen. Er meinte, dass das Risiko zu hoch sei, dass die Katze aus der Narkose nicht wieder aufwacht. Es sollte eine Inhalationsnarkose gemacht werden.
Nun hat meine Freundin mit Katze nach Hause geschickt und der Tierarzt meinte, dass man ihr ein schönes Leben machen sollte, bis sich ihr Zustand eben verschlechtert. Bisher merkt man dem Tier nichts an. Es frisst und verhält sich wie immer. Meine Freundin würde gar nicht glauben, dass die Katze so krank ist, wenn sie nicht die Blutwerte bekommen hätte.
Natürlich konnte der Tierarzt nicht sagen, wie viel Zeit meine Freundin nun noch mit ihrer Katze haben wird. Die Katze wird auf 11 geschätzt, könnte aber auch schon deutlich älter sein. Auf Grund ihrer Herkunft konnte das niemand genau sagen. Auch soll die Katze nun Nierendiätfutter bekommen, um die Nieren etwas zu entlasten. Sie möchte sich auch noch erkundigen, ob man auch irgendwie pflanzlich noch unterstützen kann. Aber meine Freundin tut sich mit dem Gedanken wohl schwer, dass man ihrer Katze einfach nicht mehr helfen kann. Sie fragt sich, ob sie doch hätte das Risiko der Narkose eingehen sollen, da sich ja vielleicht die Nierenwerte durch die Zahnbehandlung verbessern würden.
Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Nierenkrankheiten bei Katzen? Ist es wirklich so, dass es da meist keine Heilungschancen gibt, wenn die Nierenwerte sich eher weiter verschlechtern? Sollte meine Freundin sich eine zweite Meinung einholen? Oder akzeptieren, dass die Katze alt ist und eben nicht mehr so lange Lebenszeit besitzt?
So traurig es ist, aber das erinnert mich völlig an den Kater meiner Freundin. Das war ein gewöhnlicher Hauskater, der immerhin fast 18 Jahre geworden ist, dem aber zum Ende hin auch die Nieren versagten. Meine Freundin ist im Sommer mit der Diagnose nach Hause geschickt worden und Ende letzten Jahres ging es dann halt zu Ende. Sie hat sich da ein wenig informiert und herausgefunden, dass bei alten Katzen und vor allem auch bei Rassekatzen, die häufig nicht ganz so alt werden, zum Ende des Lebens die Nieren einfach häufig schlapp machen.
Ich glaube da sollte man dem Fachmann glauben und schauen, dass man damit irgendwie umgehen lernt. Es ist doch auch eine schöne Sache, wenn man noch ein bisschen Zeit mit dem Tier haben kann. Mit entsprechender Ernährung kann es ja vielleicht noch ein bisschen gehen und letztendlich will man ja auch nicht, dass das Tier sich unnötig quälen muss, da darf man meiner Meinung nach auch nicht egoistisch sein und es akzeptieren, dass das Tier krank ist und dadurch eher stirbt.
Um die Eingangsfrage gleich zu beantworten: meines Wissens nach hat eine ältere Katze mit chronischer Niereninsuffizienz keine Chancen auf eine Heilung, soweit ich weiß, nicht einmal auf ein Stoppen des Prozesses. Leider ist Nierenversagen bei alten Katzen ein häufiges Leiden. Meine Katzen hatten es auch alle.
Wenn es der Katze aber jetzt noch klinisch gut geht, kann es schon sein, dass sie noch ein oder zwei Jahre, vielleicht sogar länger lebt. Allerdings habe ich jetzt keine Ahnung, wie hoch der Referenzwert beim Kreatinin bei Katzen ist und kann das nicht einordnen und nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichten. Vom Eintreten von Symptomen (übermäßiges Trinken) bis zum Tod meiner Katzen vergingen noch so ca. anderthalb bis zwei Jahre.
Ob die Zahnbehandlung Erfolg zeigen könnte, weiß ich gar nicht, meine Katzen hatten trotz guten Zahnstatus trotzdem schlechte Werte. Wie viel Einfluss das auf die Nierenwerte hat, kann ich daher nicht sagen. Warum ist denn die Inhalationsnarkose nicht durchgeführt worden? Oder steht der Termin noch an?
Die Narkose hat ein zu hohes Risiko, dass die Katze daraus nicht mehr richtig wach wird. Daher hat der Tierarzt klar davon abgeraten. Es nützt nichts, wenn die Katze sanierte Zähne hat und dann stirbt, weil ihr während der Narkose die Nieren versagen.
Da hatte ich das falsch verstanden. Irgendwie ging ich fälschlich davon aus, dass die Inhalationsnarkose etwas anderes sei als eine Vollnarkose mit Infusion oder ähnlichem und als Alternative vorgeschlagen wurde vom Arzt. Aber okay, es ist hier alles synonym gemeint. So oder so, ich drücke der Katze die Daumen.
Und nicht verrückt machen lassen von Dingen, die im Netz stehen, ich habe schon selbst erlebt, dass Prognosen oder die Krankengeschichten anderer, egal ob Mensch oder Tier, eben individuell zu sehen sind und für die eigenen Fragen nichts heißen müssen. Im Nachhinein kann es echt blöd sein, sich Monate oder Jahre verrückt gemacht zu haben und seine Zeit mit Sorgen vertan zu haben.
Warum sollten während der Narkose die Nieren versagen? Mit einer fein abgestimmten Inhalationsnarkose, Infusionen, um den Blutdruck nicht abfallen zu lassen, und einer Monitorüberwachung ist das Risiko gering. Man braucht halt jemanden, der weiß, wie man eine Narkose Überwachung macht.
Die Entzündung verschlechtert nicht nur die Nierenfunktion. Die Zahnschmerzen sind auch echte Quälerei für das Tier. Man darf nicht vergessen, dass Katzen Zahnschmerzen erst sehr spät zeigen und still leiden. Das Tier das aushalten zu lassen, zeugt nicht gerade von Tierliebe.
Das ist genauso bescheuert, wie die Katze mit den Nieren so zu lassen. Ein Wert allein sagt sowieso wenig. Aber mit geeigneter Diät oder bei mangelnder Akzeptanz zumindest einem Phosphatbinder zum Futter kann man das Fortschreiten verlangsamen und der Katze Lebensqualität schenken. Auch ein ACE-Hemmer kann sinnvoll sein. Teilweise kann man Jahre herausholen.
Der Tierarzt hat wohl gesagt, dass ihm das Risiko zu hoch wäre, dass die Katze eben nicht mehr aus der Narkose aufwacht. Auch muss er gesagt haben, dass er es nicht machen lassen würde, wenn es seine Katze wäre.
Da sich die Nierenwerte trotz Infusionen verschlechtert haben, hat meine Freundin diese Prognose bekommen. Die Katze hat wegen der Zahnentzündung ein Antibiotikum gespritzt bekommen, dass hat wohl in der Vergangenheit bei ihren Zahnfleischentzündungen auch ganz gut geholfen. Trotzdem möchte sich meine Freundin nun bei einer Tierklinik noch eine zweite Meinung einholen.
Was wäre so dramatisch für die Katze, wenn sie nicht mehr aufwacht? So leidet sie, anders hat sie eine Chance auf mehr Lebensqualität. Wenn sie nicht aufwacht, bemerkt sie es nicht. Warum der gute Mann nicht schon vor dem geplanten Eingriff ein Antibiotikum gegeben hat, erschließt sich mir auch nicht. Entweder das Tier leidet an FORL, dann ist eine antibiotische Abdeckung meist sinnlos, oder sie hat andere Probleme, dann setzt man rechtzeitig vorher damit ein.
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