Ökologisch korrekte Kleidung?

vom 11.01.2010, 19:26 Uhr

Bio bei Lebensmitteln ist ja mittlerweile schon weit verbreitet. Ich lese aber in letzter Zeit immer öfter, dass es einen Trend geben soll zu ökologischen Naturtextilien, und dass sich immer mehr Menschen davon begeistern lassen. Bio-Baumwolle soll hoch im Kurs stehen und es gibt immer mehr Anbieter, die diese Kleidung vertreiben. Ich selbst habe auch bei H&M schon einige Kleidungstücke hängen sehen, die ein Label hatten, auf dem „Bio-Cotton“ stand.

Bisher hatte ich mir darüber noch gar nicht so viele Gedanken gemacht, bis ich über einen Artikel in einer Öko-Zeitschrift gestolpert bin, die die Unterschiede zwischen Öko-Kleidung und konventioneller Kleidung mal ausführlich erklärt hat.

Der Hauptunterschied liegt demnach im Rohstoff. Die Baumwolle muss zu 100% biologischem Ursprungs sein und darf mit keinerlei Pestiziden behandelt worden sein. Was wohl die Umwelt und Gewässer schützt. Wenn die Kleidung gefärbt wird, werden auch nur natürliche Farben verwendet, die völlig unschädlich sind für Mensch und Umwelt sind. Außerdem bekommen die Bauern, die auf den Baumwollplantagen arbeiten, angemessene Löhne und haben vernünftige Arbeitsbedingungen, was ich sehr positiv fand.

Ich werde bestimmt hier und da mal schauen, wo ich solche Öko-Kleidung bekommen kann und welche Designs die haben, sprich: ob sie mit der Mode gehen :) . Mich würde mal interessieren, ob die genannten Argumente für auch ein Anreiz wären, zukünftig verstärkt auf solche Produkte zurückzugreifen oder ist euch das nicht so wichtig, aus welchen Materialien eure Kleidung besteht?

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich stolpere auf diversen Blogs aus dem Nähbereich gelegentlich mal über Bio-Stoffe. Einige Bloggerinnen verwenden Bio-Stoffe. Wobei ich persönlich das immer nur am Rande wahr nehme. Mich interessiert was genäht wurde. Ab und an finde ich auch die Stoffe toll, die verwendet wurden. Da ist es mir aber dann egal, ob es normale Stoffe oder Bio-Stoffe sind.

Ich selber habe im letzten Herbst auf einer Messe einen Stand mit Bio-Stoffen gesehen. Wobei ich den mehr von Weitem betrachtet habe. Die Stoffe sprachen mich vom Design nicht wirklich an. Was aber nebensächlich war, weil der Preis für die Bio-Stoffe weit außerhalb des Rahmens lag, den ich investieren kann und investieren möchte.

Ich habe an sich wenig Probleme mit Hautreaktionen bei Kleidung. Ich vertrage die meisten Stoffe, wenn sie mal gewaschen sind. Deshalb achte ich wenig darauf, welche Chemikalien eventuell enthalten sein könnten. Deshalb trägt der Punkt der eingesetzten Pestizide oder Chemikalien eben nicht zu einer Kaufentscheidung bei.

Der Punkt faire Löhne und vernünftige Arbeitsbedingungen ist eher etwas, was mich anspricht. Fakt ist allerdings auch, dass ich eben wenig Geld habe und haushalten muss. Wobei ich mittlerweile eh entweder gebrauchte Kleidung trage oder mir meine Kleidung selber nähe. Stoffe sind generell teuer und Bio-Stoffe sind noch teurer.

Ein wenig widersprüchlich empfinde ich den Punkt fairen Lohn und vernünftige Arbeitsbedingungen und dann wird das Endprodukt von H&M vertrieben. H&M steht nun nicht gerade für vernünftige Arbeitsbedingungen. Immer wieder waren sie in der Presse, weil ihre Produkte durch Kinderarbeit hergestellt werden. Klar ist Kinderarbeit günstig. Sicherlich profitieren auch die Familien der Kinder davon. Aber faire Arbeitsbedingungen sind das nicht.

Selbst wenn die Sachen nicht durch Kinderarbeit hergestellt werden, sind die Arbeitsbedingungen für die Näher in Dritte Welt Ländern nun nicht wirklich die Besten. Das man dort nicht den deutschen Standard erreicht, ist noch einsehbar. Aber die Arbeitsbedingungen dort sind teilweise eine Katastrophe.

Alles in Allem muss Kleidung mir gefallen. Ich kaufe auch bei Kik, Primark und Konsorten. Allerdings durchaus bewusst. Wenn man das so nennen darf. Ob die Sachen nun aber aus Bio-Stoffen sind, ist bei mir zweitrangig.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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