Neue Tier - oder Pflanzenarten interessanter finden?

vom 27.01.2017, 09:16 Uhr

In einem anderen Beitrag habe ich schon geschrieben, dass sich ein Bekannter ständig über neue Tierarten informiert und dieses Thema sehr spannend findet. Allerdings scheint er sich nur über neue Tiere zu informieren und Pflanzen dabei gar nicht so interessant zu finden.

Seine Freundin meint, dass doch die Tier - und Pflanzenwelt eigentlich zusammen gehören und er sich dann doch normal auch für neu entdeckte Pflanzen interessieren müsste. Allerdings ist das eben nicht der Fall. Sie meint auch, dass Pflanzen doch viel interessanter wären. Denn damit könnte man vielleicht auch das ein oder andere neue Medikament herstellen und vielleicht Krankheiten heilen, die bisher noch nicht geheilt werden können.

Findet ihr neue Tierarten oder neue Pflanzen interessanter? Kann man das überhaupt so miteinander vergleichen? Sollte man sich auch automatisch für neu entdeckte Pflanzen interessieren, wenn man Interesse an Tieren hat?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin da offen gesagt ziemlich zwiegespalten. Einerseits finde ich Tierarten interessanter, weil es da in meinen Augen mehr zu entdecken gibt, was ich interessant finden würde. Beispielsweise die Anpassung an den Lebensraum, Verhaltensweisen, Kommunikation mit Artgenossen, Schutz vor Fressfeinden, Nahrungssuche und Fortpflanzung. Eine Pflanze bewegt sich ja in der Regel nicht wirklich und kommuniziert auch nicht so wie Menschen oder Tiere es tun. Daher finde ich Pflanzen eher langweilig, wenn es darum geht, herauszufinden wie diese leben.

Bei Tieren kann man sich ja auch neue Ideen für technische Innovationen holen. Man denke nur an das Flugzeug als Beispiel, das ja von den Vögeln inspiriert wurde in gewisser Weise. Aber neue Pflanzen sind auch wichtig, aus medizinischer Sicht. Möglicherweise würden sich da neue Wirkstoffe für Antibiotika entdecken lassen, was bei Tierarten ja auch nicht unbedingt ausgeschlossen sein muss. Aus medizinischer und gesundheitlicher Sicht, finde ich beides gleich wichtig, aber vom persönlichen Interesse finde ich neue Tierarten interessanter und spannender.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Interessen sind sind doch völlig willkürlich und vom Zufall abhängig, oder etwa nicht? Genauso gut könnte man sagen, dass ein Hundefreund auch Katzen toll zu finden hat, da es ja beide Raubtiere sind, oder dass ein Wagner-Anhänger gefälligst auch auf ein Helene-Fischer-Konzert gehen soll. Ist schließlich beides Musik. :roll:

Ganz abgesehen davon, dass ich es äußerst anmaßend finde, anderer Leute Vorlieben und Interessen in Frage zu stellen und ihnen auf diesem Gebiet Vorschriften zu machen, entzieht sich mir hier auch die Logik, die dahinter stecken soll. Ich selber interessiere mich nicht gesteigert für neu entdeckte Arten, egal ob mit oder ohne Chlorophyll.

Bei Tieren ebenso wie Pflanzen finde ich es eher deprimierend, weil man sich ja vorstellen kann, wie viele Arten bereits unentdeckt ausgerottet wurden und dass sowieso nur ein kleiner Teil entdeckt und dokumentiert wird, während im Hintergrund sowieso schon die Bulldozer anrollen, um den Lebensraum zu zerstören. Außerdem fällt es mir schwer, mich für neu entdeckte Käfer, Spitzmäuse, oder Grasarten zu begeistern, weil mir dies einfach zu unspektakulär ist.

Biologen und Artenforscher haben hier sicher ihre helle Freude daran, aber für Nicht-Fachleute heißt es schließlich in 95 Prozent aller Fälle nur, dass der Käfer eben einen weißen Streifen hat oder das Moos drei Wochen später blüht als die bekannten Arten. Das haut mich nicht vom Hocker, und schließlich werden auch nicht alle 14 Tage neue Säugetierarten oder Pflanzen entdeckt, die Heilmittel gegen Schweißfüße oder Migräne liefern. Das sind in meinen Augen langwierige wissenschaftliche Prozesse, die nicht in meine Branche fallen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde Tiere an sich schon interessanter, weil da einfach mehr zu entdecken ist. Eine Pflanze sieht man sich an, lernt ihre Wirkung kennen und gut ist. Bei einem Tier kann man einfach mehr sehen, Verhaltensweisen und dem Agieren mit Artgenossen. Wobei ich auch nicht jedes Tier mag und interessant finde. Das finde ich auch sehr unspezifisch. Immerhin ist ein Vogel etwas anderes als ein Hund.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde nicht, dass man das vergleichen und sagen kann, dass man sich doch auch für Pflanzen interessieren muss, weil man sich für neue Tiere interessiert. Das sind für mich schon unterschiedliche Dinge und so muss man sich doch nicht für die neuen Pflanzen auch noch zwingend interessieren. Natürlich sind Pflanzen auch interessant, wenn man damit Krankheiten heilen kann oder so. Aber man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^