Für Partner keine Termine machen dürfen dreist?
Meine Freundin A sucht aktuell eine Wohnung mit ihrem Partner B, wobei er berufstätig ist und sie noch studiert. Durch seine Berufstätigkeit und seinen monatlichen Verdienst haben die beiden gute Karten bei der Wohnungssuche und die Vermieter und Immobilienmakler haben weniger Vorurteile, die sie hätten, wenn nur Studenten auf Wohnungssuche wären.
B meldete sich mit Gehaltsnachweisen und der Schufaauskunft bei einem Immobilienmakler, da sich die beiden für ein bestimmtes Mietobjekt interessiert haben. Da er aber arbeiten musste, wenn das Maklerbüro geöffnet hatte, bat er A, für beide den Besichtigungstermin zu vereinbaren.
A tat wie ihr geheißen und rief natürlich dort an, um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Als die Makler aber erfuhren, dass nicht B persönlich anruft, sondern nur seine Partnerin, wurde sie direkt abgewürgt. Es hieß, dass man grundsätzlich nur mit der Person selbst, deren Nachweise vorliegen würde, einen Termin vereinbaren würde. Man hätte schlechte Erfahrungen gemacht, wenn man das über Dritte abwickeln würde.
Jetzt ist A ziemlich beleidigt, denn es war von Anfang an bekannt, dass die beiden zusammen eine Wohnung suchen. Sie fühlt sich diskriminiert und beschwerte sich heute beim Kaffee trinken bei mir darüber. Könnt ihr die Reaktion der Immobilienmakler nachvollziehen? Findet ihr es dreist, wenn man keine Termine für seinen Partner ausmachen darf?
Aus Sicht des Immobilienmaklers kann man es sicherlich noch verstehen, weil die einfach Geld verdienen wollen und deswegen nicht mit jemanden einen Termin ausmachen wollen, der dann nicht zahlen kann oder will. Deswegen macht es schon Sinn, wenn die Person dann auch den Termin ausmacht. Wobei es bei einem Ehepaar keine Rolle spielen sollte. Allgemein finde ich es nicht dreist, aber kundenfreundlich ist es eben auch nicht wirklich.
Ich kann den Immobilienmakler auch gut verstehen, denn es ist nicht wirklich unüblich das die Termine über dritte ausgemacht werden und dann entsprechend niemand zur Besichtigung kommt und der Makler vergeblich vor dem Objekt gewartet hat. Für ihn ist das auch verlorene Zeit und verlorenes Geld, entsprechend machen die meisten wirklich nur noch Termine mit den Personen aus die entsprechende Nachweise eingereicht haben.
Normalerweise müsste A ebenfalls Nachweise mit einreichen bzw. auf dem Selbstauskunftsbogen aufgeführt worden sein. Dann würde der Makler auch mit ihr einen Termin ausmachen anstatt nur mit B. Oder hat entsprechend nur B die Nachweise eingereicht und nur sich auf dem Bogen erwähnt? Dann ist das nicht unüblich aber A sollte sich aber auch Gedanken machen ob das ganze wirklich ernst gemeint ist. Denn steht A nicht im Mietvertrag mit drinnen, dann kann B sie bei einer Trennung auch einfach ohne weiteres vor die Tür setzen.
Ich würde mich in dieser Hinsicht nochmals mit meinem Partner auseinandersetzen und entsprechend die Daten in der Selbstauskunft erweitern, dass ich dort auch genannt werden würde. Das macht die Terminvergabe deutlich einfacher, der Vermieter weiß wer dort alles einziehen möchte und man selbst hat auch die Sicherheit mit im Mietvertrag zu stehen und nicht eventuell direkt hinterher komplett ohne Wohnung dazustehen. Selbst wenn man kein Einkommen hat welches man einbringen kann, wenigstens im Mietvertrag sollte man genannt sein und wie die Finanzierung abläuft kann man intern mit seinem Partner immer noch klären.
Ich habe übrigens keine Probleme gehabt auf unserer gemeinsamen Wohnungssuche, obwohl ich mit meinem Ex Partner nicht verheiratet war. Wir standen beide auf den Auskünften und haben beide entsprechende Nachweise eingereicht. Konnte einer wegen beruflichen Verpflichtungen nicht zur Besichtigung erscheinen, dann hat der andere das selbst erledigt.
Gleiches gilt natürlich auch für die Terminvergaben, ich konnte nicht immer darauf warten das mein Partner von der Übung oder dem Einsatz zurück kommt und nur dann Termine ausmachen, sondern musste das bereits vorher organisieren, dass wir alle Termine wie Wohnungsbesichtigungen und Ämter, abarbeiten können bevor er wieder weg musste. Habe ich das ganze so am Telefon erklärt, dann haben es die meisten auch verstanden und mit mir entsprechend einen Termin gemacht.
Wenn die Immobilienfirma so reagiert, wird es sicher nicht der Vergangenheit zu unschönen Erfahrungen mit solchen Terminen über Dritte gegeben haben. Immerhin kann es ja auch sein, dass A einfach über den Kopf ihres Partners hinweg einen Termin machen wollte. Ich kann eine gewisse Vorsicht des Maklers durchaus nachvollziehen.
Aber an As Stelle würde ich mich sicherlich auch blöd fühlen und den Eindruck haben, dass ich da eben gar nichts zu sagen hätte oder mitzureden hätte. Ich denke aber, dass es in dem Fall wirklich nicht gedacht war, um A zu diskriminieren oder ähnliches. Ich denke, dass sich der Immobilienmakler einfach nur absichern möchte.
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