Bei Haustier Infusion lieber langsam durchlaufen lassen?
Von einer Freundin muss die Katze wegen ihrer Nierenproblematik Infusionen bekommen. Sie soll insgesamt 3 Infusionen an 3 Tagen bekommen. Der Tierarzt hat ihr gesagt, dass sie auch dabei bleiben und warten könnte, wenn sie eben die Zeit hätte. Dies würde dann so 2 bis 2 1/2 Stunden in Anspruch nehmen. Allerdings riet der Tierarzt dazu, die Infusion lieber langsamer durchlaufen zu lassen. So das meine Freundin die Katze dann besser gegen Abend wieder abholen sollte.
Der Tierarzt meinte, dass die Infusionslösung doch eher dort landet, wo sie eben hin sollte, wenn man dies nicht so schnell durch jagen würde. Meine Freundin möchte das Beste für ihre Katze und ihr macht es nichts aus, wenn sie eben mehrfach fährt, um ihre Katze hin zubringen und auch wieder abzuholen.
Ist es denn wirklich so, dass es besser ist, wenn bei einem Tier die Infusion langsamer läuft? Ist das nicht eher vom jeweiligen Fall abhängig und an was das Tier erkrankt ist? Bei Schmerzen oder ähnlichem, ist es sicherlich besser, wenn man dann ein Medikament schnell in die Vene laufen lässt oder nicht?
Langsam ist bei Infusionen immer besser, sonst könnte man ja gleich eine intravenöse Spritze geben. Diese Infusionen sind ja dafür da, damit das Blut langsam mit diesem Medikamentencocktail verdünnt wird und dass der Körper keinen Schock bekommt. Das ist beim Menschen nicht anders als beim Tier.
Was hat die Tropfgeschwindigkeit damit zu tun, ob es sich um ein Haustier handelt? Es kommt doch ganz darauf an, was warum und zu welchem Zweck infundiert wird. Dazu kommt die Frage des allgemeinen Blutvolumens. Nehmen wir einen Menschen, der innerhalb von 24 Stunden 2 Liter Kochsalzlösung erhalten soll, dann ergibt sich eine Geschwindigkeit von rund 28 Tropfen pro Minute.
Damit kann man beim Menschen den Flüssigkeitsbedarf decken, eine Katze würde Probleme bekommen und sterben und beim Rind könnte man mit der Menge lediglich Medikamente einbringen, ansonsten wäre der Effekt gering. Bei großem Blutverlust oder Blutdruckabfall durch Schock drückt man die Infusion auch mal rein, weil es schnell gehen muss.
Zurück zur Katze. Man kann rund 20 Milliliter innerhalb von etwa 5 Minuten geben. Dann muss aber Pause sein, denn die Menge belastet bereits des Kreislauf. Da Katzen selten begeistert sind zu warten, ist es effektiver, das mehrfach am Tag zu wiederholen, als 100 Milliliter langsam über Stunden zu geben.
Wenn die Flüssigkeit allerdings verzögert wirken darf, wie bei der Katze im Beispiel, dann bietet sich die subkutane Injektion an. Die Katze muss gar nicht warten, der Kreislauf wird nicht belastet, weil die Flüssigkeit langsam ausgeschieden wird. Man stört die Katze nur einmal am Tag und der Besitzer kann es nach Einweisung selbst übernehmen. Da viele Katzen mit Nierenbeschwerden unter hohem Blutdruck leiden, der die Niere zusätzlich schädigt, bietet sich das an.
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