Merkel appelliert an Flüchtlinge, war das richtig?

Vor wenigen Tagen habe ich eine Berichterstattung gesehen, wo Angela Merke dazu aufgerufen hat, dass Flüchtlinge in Zukunft, wenn der Krieg vorbei ist, auch wieder nach Hause gehen sollen. Speziell, so meinte die Berichterstattung, ging es da natürlich um die syrischen Flüchtlinge. Angela Merkel hat wohl beiläufig das einmal bekundet und damit natürlich etwas Stellung zur ganzen Asylpolitik gegeben und was sie letzten Endes für einen Kurs möchte.

Nun nehmen wir mal den Fall "Syrien" und wenn der Krieg auf einmal dieses oder nächstes Jahr vorbei ist. Wo sollen denn die 11 Millionen syrische Flüchtlinge, wovon wir sicher fast 1Mio haben, hin? In ein Gebiet, welches nicht mehr bewohnbar ist? Ins Chaos, in eine humanitäre Katastrophe, weil nahezu jedes Krankenhaus örtlich zerstört wurde? Wo sollen die Menschen also bitte hin?

Ich weiß selber, dass das Asylrecht nur begrenzt ist, ehe die Fluchtgründe bekämpft werden. Doch im syrischen Fall ärgert mich diese Aussage masslos. Ich kann die Menschen doch nicht nach dem Krieg bitten, dass sie zurück gehen! Wohin denn eben, ein Land, welches jetzt schon kaum noch "gesunde" Häuser hat, wo alles zerstört ist, tote liegen, Krankenhäuser kaputt sind usw. Das wird Jahrzehnte dauern, um es aufzubauen!

Fandet Ihr die Aussage von Frau Merkel wichtig und richtig? Wie seht ihr das oder verstehe ich die Aussage unter Umständen auch etwas falsch? Was wäre auch jetzt wichtig, den Syrer nach Kriegsende nach Hause zu senden oder andere Dinge?

Ich glaube Merkel reagiert nur auf die Umfragen in der Bevölkerung. Ich meine, erst wurde immer propagiert, dass die Flüchtlinge dauerhaft integriert werden sollen und entsprechende Geldmittel wurden eingesetzt. Jetzt heißt es auf einmal, dass die Flüchtlinge eh nur maximal drei Jahre bleiben sollen und dann zurückgeschickt werden.

Ich finde das total paradox und unlogisch, aber wenn ich bedenke, dass viele Menschen wegen der Silvesternacht in Köln und den Medien immer mehr Angst vor Flüchtlingen bekommen, ist es nur zu verständlich. Ernst nehme ich Merkels Aussage aber nicht, ich glaube wie gesagt, dass sie das nur kurz vor den Landtagswahlen sagt, um Pluspunkte bei der Bevölkerung zu sammeln und diese zu beruhigen.

Wenn die drei Jahre um sind, hat es entweder jeder vergessen oder die Frist wird immer mehr verlängert. War ja beim Soli auch nicht anders und jetzt haben wir den fast 30 Jahre an der Backe.

In etwa dasselbe habe ich mir auch gedacht, als ich davon gelesen habe und kleinere Ausschnitte im TV gesehen habe. Bei den Medien bin ich immerhin etwas vorsichtiger geworden, was die Glaubensangelegenheiten angeht, weil immer sehr einseitig oder politisch korrekt debattiert wird. Deswegen weiß ich auch des Öfteren nicht, wie ich das, was gesagt wird, zu deuten habe.

In diesem Fall habe ich sofort gedacht, erst alle einladen und im Prinzip den Massenfluchtgrund liefern und dann versteckt anmerken, aber bitte geht in ein paar Jahren wieder, wenn der Krieg vorbei ist und nutzt das hier erfahrende Equipment! Sehr witzig ist Frau Merkel damit. Dann reißt sie Menschen, die womöglich, was bei Syrern sicherlich einfacher ist, integriert sind, wieder aus dem Leben raus.

Während der illegale Nordafrikaner noch auf die Abschiebung wartet, Plätze kostet oder andere mit einem "Nicht-Asylgrund" hier noch Schlange stehen, verköstigt werden etc und da keine Abschiebung zustande kommt. Das ist eben genau so Humbug, wie die angeblich bereits 5000 Abschiebungen, die es seit diesem Jahr gegeben haben soll. Beide Sachen, ob nun die Abschiebung und die Bitte bald wieder nach Krieg zu gehen, halte ich für puren Stimmenfang.

Ich fand das so zum kotzen. Gerade bei den Syrern sagt man immer wieder, dass sie sehr integrierbar sind, auch wenn sie revidieren mussten, dass eben nicht der größte Teil gebildet ist, sondern massiv ungebildet. Trotzdem sagen Experten und auch Flüchtlingsunterkünfte etc, dass sich die Menschen richtig anstrengen.

Denen möchte ich dann auch nicht nahe legen, in drei Jahren bitte in ein kaputt gebombtes Land zurückzugehen, wo die Perspektive gleich 0 ist. Das kann man doch wirklich nicht verlangen. Es schickt doch auch niemand den Mann mit Kind aus Haiti, in Moment in den USA, wieder zurück. Wohin denn? In einem Land mit nichts, Chaos?

Ich denke Frau Merkel wäre besser daran gewesen, die Problematiken bei den Asylanträgen zu regeln, dort die Schnelligkeit voranzupreschen, damit Balkan-Menschen und Nordafrikaner endlich gehen müssen und entsprechen die Kapazitäten sich wieder beruhigen, der Stress ebenso. Ehe man einen Syrer abschieben kann, vergehen Jahre und da geht es dann auch um humanitäre Gründe, wie ich finde.

Man schaue sich mal die Medienberichte von Syrien an! Ich habe wirklich nicht ein einziges Haus gesehen, was nicht abbruchreif ist, kaputt, gefährlich im Aufbau. Nicht eine Stadt die "gesund" ist. Da ist in Jahrzehnten nichts zu machen, weil auch die Gelder dort gar nicht dafür da sind, dass man nach wenigen Jahren seine Flüchtlinge (mittlerweile 11mio auf der Flucht) wieder zurücknimmt, selbst wenn sie wollen.

Damit hat die Bundeskanzlerin doch überhaupt nichts Neues gesagt. Nach dem II. Weltkrieg lag in Deutschland auch alles in Trümmern und es gab 12 Millionen Flüchtlinge. Warum sollte es bei den Syrern nicht gehen? In Ländern wie dem Libanon ist jeder Vierte ein Flüchtling und dort kracht die Welt auch nicht zusammen. Hier wird zu viel Panik gemacht und zu wenig Besonnenheit gezeigt. Unsere Probleme hätten andere gerne.

Auch hier mal ein älterer Beitrag, der zeigt, wie sich Meinungen ändern können. Inzwischen sehen wir, dass eben doch leider zu oft die Falschen kommen und wir nur mehr Probleme mit diesen Menschen haben. Die Demokratie in Syrien oder anderen Ländern kann eben nicht durch uns aufgebaut werden.