Bei Absage in die Uni einklagen?
Die Studienplätze reichen in Deutschland ja bei weitem nicht aus um die ganze Flut an Studieninteressenten auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen. Daher hat sich bei den Studenten schon herumgesprochen, im Falle einer Absage sich einfach in die Wunsch-Universität einzuklagen. Wie das ganze funktionieren soll und mit welcher Begründung ist mir offen gestanden vollkommen schleierhaft. Ich weiß auch gar nicht wie erfolgreich diese Taktik eigentlich ist und ob sich das überhaupt lohnt zu klagen oder welche Kosten damit verbunden sind, aber nicht wenige wagen diesen Schritt.
So las ich vor kurzem, dass allein an der Hafencity Universität in Hamburg die Studienplätze im Fach Stadtplanung auf 71 Studenten begrenzt seien und insgesamt 29 weitere Studenten hätten sich erfolgreich eingeklagt. Im Wintersemester 12/13 sollen sich insgesamt 1000 Studenten in die Universität eingeklagt haben, unabhängig vom Studiengang. Ein Jahr später sollen es über 2000 Studenten gewesen sein. Klick.
Habt ihr Verständnis dafür, wenn sich Studenten im Falle einer Absage einfach in den Studiengang einklagen? Oder haltet ihr das für erbärmlich und charakterschwach? Könnt ihr so ein Verhalten nachvollziehen? Habt ihr euch möglicherweise selbst eingeklagt?
Wieso sollte es charakterschwach sein? Wenn man bestehendes Recht einklagt, ist das einfach etwas, was man tun kann, aber nicht muss. Es ist eben fraglich, ob das auf das Studentenleben positiven Einfluss nimmt, wenn man schon geklagt hat gegen die Uni. Ich könnte mir vorstellen, dass man es dann nicht leichter hat. An sich kann aber jeder machen, was er will und wenn er der Meinung ist, klagen zu müssen, ist das in Ordnung.
Ich fand es früher schon erbärmlich, wenn ich sowas von anderen Studenten gehört habe. Es war für mich nicht nachvollziehbar, denn ein NC besteht ja auch einem gewissen Grund. Und wer hat schon Lust, wegen der vielen Kläger in überfüllten Räumen zu sitzen und eine schlechtere Betreuung zu bekommen, weil die Kapazitäten nicht hoch genug sind.
Andererseits bin ich mittlerweile so weit, dass ich einige Studenten verstehe. Ein Freund von mir studiert zum Beispiel auf Lehramt, allerdings im Bachelor- und Mastersystem. Bei ihm haben sich bestimmt die Hälfte der Mitstudenten in den Master eingeklagt, weil sie sonst ein Problem gehabt hätten. Gerade mit Lehramt hat man ja absolut keine Berufsaussichten, wenn man nur mit einem Bachelor abschließt.
Ich selber würde, falls ich für meinen Wunschmaster abgelehnt werde, auch eine Klage in Erwägung ziehen. Das liegt daran, dass ich den gesamten Bachelor darauf zugearbeitet habe und mich daher nicht so leicht unterkriegen lassen würde. Dabei hätte ich so ein Verhalten früher durchaus als "charakterschwach" bezeichnet.
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