Sind in Deutschland Walderbeeren unbekannt?

Als meine Großeltern noch lebten, war ich als Kind im Sommer gerne in ihrem Garten und aß liebend gerne Walderdbeeren, die in ihrem Garten wuchsen. Allerdings kommt meine Familie nicht aus Deutschland und ich vermisse seitdem den Geschmack dieser Beeren, die mir noch besser als Erdbeeren schmecken.

Als ich das letzte Mal dort auf Familienbesuch war, kauften meine Eltern auf meinen Wunsch Walderdbeeren, da sie auch einen Schrebergarten haben. Meine Eltern hatten diese Idee seit Jahren umsetzen wollen, aber in Deutschland scheinen diese Beeren sehr unbekannt zu sein.

Mein Vater hat sich immer wieder in verschiedenen Märkten umgesehen und sie nie gefunden. Auch in Supermärkten gibt es sie nicht. Kennt ihr diese Beerensorte und habt sie gar im Garten? Oder sind Walderdbeeren in Deutschland gänzlich unbekannt?

Ich habe schon in vielen Bundesländern in Deutschland gelebt und in jedem Wald wo ich war gab es irgendwo Walderdbeeren, manchmal hatte ich die auch im Garten. Aber ehrlich, wieso sollte es sowas im Supermarkt geben? Die Dinger schmecken nach nichts und wären im Anbau oder Ernten viel zu teuer als das die jemand kaufen würde.

Sternenbande hat geschrieben:Die Dinger schmecken nach nichts und wären im Anbau oder Ernten viel zu teuer als das die jemand kaufen würde.

Ich liebe Walderdbeeren, aber das ist eben keine Kultursorte, die hierzulande in Gärten wächst. Die muss man suchen, sammeln und genießen. Das ist bei Brombeeren und Himbeeren im Normalfall doch auch nicht anders. Die Kultursorten im Garten sind ertragreicher, aber sie schmecken eben nicht so gut.

Ich habe in Deutschland sogar schon wilde Walderdbeeren gegessen und sie auch schon zum Verkauf gesehen. Allerdings sind die Beeren relativ teuer und werden deshalb in normalen Supermärkten eher nicht in der Obstabteilung angeboten. Da muss man eher in spezielleren Lebensmittelgeschäften schauen.

Ich kenne auch Leute, die Walderdbeeren im Garten haben. Der Vorteil ist, dass die Pflanzen den Winter überstehen und nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen. Außerdem kann man die kleinen Beeren wesentlich besser einfrieren als große Erdbeeren, weil sie nach dem Auftauen nicht so matschig werden. Ich hatte mir deshalb auch schon überlegt ob ich nicht ein paar Pflanzen kaufen soll.

Die findet man bei uns übrigens in der Gärtnerei. Die Gartenbaumärkte und Gartenabteilungen, die eher auf Geräte und Zubehör spezialisiert sind, haben bei uns in der Regel nur das 0815 Sortiment an Pflanzen und ein paar wenige "Exoten", bei denen sie wohl testen, wie sie bei den Kunden ankommen.

Zum Verkauf habe ich Walderdbeeren auch noch nicht gesehen, weder auf dem Markt noch im Geschäft. Doch bei uns im Garten gibt es ein paar kleine Sträuchlein unspektakulär zwischen den kultivierten Erdbeersorten. Meinem Sohn macht es eine riesen Freude, die kleinen Dinger zu ernten und zu verputzen.

Mir schmecken sie zwar auch sehr gut, besonders fruchtig und süß, aber bevor man sich groß daran erfreuen kann, sind sie schon aufgegessen. Größere Mengen davon hab ich noch nirgendwo gesehen. Sie wachsen zwar bei uns im Wald und fast an jedem unbeschnittenen Feldweg, aber seit dem mein Partner mir von dem Fuchsbandwurm erzählt hat, sind sie für mich nicht mehr so attraktiv.

Selbst bei uns im Ruhrgebiet wachsen in den Wäldern Walderdbeeren und ich habe sie auch schon in vielen anderen Gegenden Deutschlands gesehen. Sie schmecken sehr süß, sind allerdings auch richtig klein. Es ist sehr mühselig sie zu sammeln und das lohnt sich kaum.

Die Walderdbeere war schon immer hier heimisch und hat mit der normalen Erdbeere rein gar nichts zu tun, die nämlich ursprünglich aus Amerika stammt. Die Walderdbeere wird auch manchmal als Heilmittel genutzt und war früher als Lebensmittel sehr gebräuchlich. Lediglich die fehlende Größe der Früchte führte dazu, dass man heute die großen amerikanischen Beeren züchtet.