Schmuck mit Asche des verstorbenen Haustieres tragen?

Ich stöbere gerade im Internet nach einer Kette oder Ohrringen mit Pfötchenmotiv oder etwas ähnlichem. Dadurch bin ich zufällig auf Schmuck gestoßen, in den man einen Teil der Asche seines verstorbenen Haustiere füllen kann und es so mit sich tragen kann. Es handelt sich dabei überwiegend um Halsketten, wie diese Klick.

Meine Haustiere bedeuten mir sehr viel und ich möchte sie auch irgendwann nach ihrem Tod bei uns im Garten beerdigen. Aber ich würde nicht auf die Idee kommen, etwas Asche meines verstorbenen Tieres bei mir um den Hals tragen zu wollen.Für mich geht das eindeutig zu weit. Würdet ihr die Asche oder einen Teil des Asche eures verstorbenen Haustieres als Halskette oder ein anderes Schmuckstück tragen wollen?

Ich wusste gar nicht, dass solcher Schmuck überhaupt existiert. Ich kann mich nicht so wirklich damit anfreunden und glaube nicht, dass ich so einen Schmuck tragen wollen würde. Ich würde möglicherweise eine Kette tragen, die an mein verstorbenes Haustier erinnert, möglicherweise mit einer Pfote als Anhänger aber ohne Stauraum für die Asche. Das geht mir dann auch zu weit und mir geht es da so wie dir.

Ich finde die Idee mit der Asche auch sehr übertrieben. Zumal das ja auch absoluter Unsinn ist. Wenn ein Tier oder auch ein Mensch verbrannt wird, dann besteht die Asche, die dann übrig bleibt auch nicht nur aus den Resten des Lebewesens, sondern auch aus den verbrannten Brennstoffen, dem Sarg und all diesen Dingen. Und selbst wenn da noch irgendwelche Moleküle des Lebewesens mit dabei sind, dann hat dies absolut nichts mehr mit dem Lebewesen zu tun.

Stell dir vor du hast ein altes Poesiebuch und verbrennst es. Würdest du dann auf die Idee kommen, die Asche würde dich an dein Büchlein erinnern? Ich werde meinen Hund auch im Garten begraben mit Grabstein und allem Drum und Dran.

Ich würde es nicht machen, aber übertrieben finde ich es nicht. Für viele sind Haustiere immerhin Teil der Familie, und wenn jemand beispielsweise die Asche von Oma mit nach Hause genommen und im Wohnzimmer stehen hat, würde da doch auch kaum jemand sagen, das sei übertrieben.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich dann dem Tier eben noch "näher" fühlt, und das Bild finde ich auch vom Design her ganz hübsch. Man kann ja auch die Haare seines Tieres in Schmuck einsetzen lassen, und zumindest bei Pferden habe ich auch schon anzeigen gesehen für ein Armband, das eben komplett aus Pferdehaar war. Ich finde sowas eigentlich eine ganz schöne Idee, egal ob ich selbst das nun machen würde oder nicht.

Kalu-chan hat geschrieben:Ich würde es nicht machen, aber übertrieben finde ich es nicht. Für viele sind Haustiere immerhin Teil der Familie, und wenn jemand beispielsweise die Asche von Oma mit nach Hause genommen und im Wohnzimmer stehen hat, würde da doch auch kaum jemand sagen, das sei übertrieben.

Ja, aber meinst du nicht, dass man da unterscheiden und nach den Motiven fragen sollte? Ich sehe das eigentlich nur in amerikanischen Serien und Filmen, dass die Urne von Oma auf dem Kaminsims steht, in deutschen Haushalten habe ich das noch gar nicht gesehen und ich weiß gar nicht, ob das hier überhaupt erlaubt ist oder ob es da gesetzliche Bestimmungen gibt, dass Urnen begraben werden müssen. Würde mich jedenfalls bei der Regelungswut in Deutschland nicht wundern, wenn es da Gesetze geben würde, beschäftigt habe ich mich noch nicht damit.

Aber nehmen wir mal an, das wäre in Deutschland erlaubt, die Asche von Oma auf den Kaminsims zu stellen. Wer sagt denn, dass das nur aus dem Grund gemacht wird, weil man die Oma gerne in der Nähe hätte? Vielleicht kann man sich die Grabstelle auch einfach nicht leisten und das ist eher ein Mittel zum Zweck. Ich kenne niemanden, der die Asche von Verstorbenen bei sich haben will, weil er sich dann besser und weniger allein gelassen fühlt. So würde ich auch keinen Schmuck tragen mit der Asche meines Partners, meine Eltern oder Geschwister, dem Lieblingsonkel oder der Lieblingstante oder den Großeltern. Ich finde das einfach makaber und unpassend.

Freidenker28 hat geschrieben:Ich werde meinen Hund auch im Garten begraben mit Grabstein und allem Drum und Dran.

Wo liegt denn ja jetzt genau der Unterschied zu einem Menschen, der sein Tier verbrennen lässt und die Asche in einer Urne und in einem Schmuckstück in Ehren hält. Zumal deine Annahme falsch ist, dass die Asche nicht aus dem Tier besteht. Wenn du nicht auf einem Sarg bestehst, dann wird dein Tier pur verbrannt. Das bedeutet, dass die Asche tatsächlich aus deinem Tier besteht. Das sieht man auch noch sehr gut, wenn die Rest noch nicht in der Mühle waren. Wenn begraben und Stein setzen für dich nachvollziehbar ist, warum findest du dann Asche übertrieben. In der Erde bleibt auch nicht mehr vom Hund übrig.

@Täubchen: Mit einem Trick kannst Du die Asche deiner Lieben auch im Wohnzimmer aufstellen. Dazu muss man nicht nach Amerika. Allerdings herrscht bei uns Friedhofszwang und wenn es herauskommt, dann ist das eine Ordnungswidrigkeit und die Urne muss auf einen Friedhof.

Das funktioniert so: Du lässt den Toten in ein Krematorium in den Niederlanden überführen. Dort findet die Einäscherung statt. Nun würde eigentlich der Bestatter die Asche abholen oder per Post zugesendet bekommen. Du teilst dem Krematorium mit, dass du die Asche selbst abholen möchtest. Das ist in den Niederlanden legal. Denn dort muss die Asche nicht auf einen Friedhof, die darfst du auch einfach im Garten verstreuen oder beisetzen.

Theoretisch kannst du dort auch den Sarg selbst zum Krematorium bringen, das ist sogar per ÖPNV erlaubt und kannst ganz auf einen Bestatter verzichten. Särge gibt es online. Die sind da erheblich lockerer. Fertig ist die Laube und Oma steht auf dem Kaminsims. Ich habe meine Mutter im Ausland einfach an einem schönen Ort verstreut, das war da legal. :wink:

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