Wieso sind Drittanbieter beim Ticketverkauf nicht illegal?
Wie auf vielen sozialen Netzwerken deutlich wurde, sind zahlreiche Fans von Ed Sheeran wütend über die Ticket-Politik der Anbieter. Der Ticketverkauf startete am Donnerstag um 11.00 Uhr und die Konzertkarten waren innerhalb weniger Minuten in ganz Deutschland ausverkauft. Dabei spielt der Sänger in fünf Städten in jeweils sehr großen Hallen (in Berlin in der Mercedes Benz Arena mit 17.000 Plätzen). Ich habe überschlagen, dass ca. 80.000 Tickets verkauft worden sind für die Deutschland-Tour. Da wird doch keiner glauben, dass wirklich 80.000 Fans innerhalb von fünf Minuten diese Tickets weggekauft haben.
Nach nur zehn Minuten, als alle Tickets auf den offiziellen Plattformen wie eventim ausverkauft waren, ploppten schon die ersten Tickets auf dubiosen Drittanbieter Seiten wie "viagogo" auf. Dort allerdings für den drei bis vierfachen Preis. Auch auf Ebay tümmelten sich direkt unzählige Anbieter, die ergatterte Tickets für das Vielfache des Originalpreises an die Leute bringen möchten.
Diesen Trend beobachte ich jetzt seit etwa zwei Jahren. Ob Adele, Mumford & Sons oder Phil Collins. Bei allen Musikern war es dieselbe Masche, die bestimmte Firmen, aber auch Privatpersonen da abgezogen haben. Müsste sowas nicht eigentlich illegal sein? Wenn jemand privat ein Ticket kauft, wird das sicher schwierig. Doch Websites, die sich nur durch den überteuerten Weiterverkauf von Konzertkarten halten und so auch die Ticketzahlen künstlich verknappen, müsste man doch belangen können?
Es gäbe da verschiedene Möglichkeiten: 1. Private Ticketverkäufe generell verbieten. Dann bleibt man aber immer auf seinen Karten sitzen, wenn man krank ist oder irgendetwas dazwischen kommt. Da man Tickets teilweise viele Monate im Voraus kauft, ist das ein bisschen viel verlangt.
2. Solche Plattformen verbieten. Da spricht der gleiche Grund dagegen. Manchmal muss man seine Tickets einfach verkaufen und dann ist es doch schön, wenn es eine gute Seite dafür gibt. Und solange private Verkäufe legal sind, müssen solche Plattformen legal sein.
3. Personalisierte Tickets. Dagegen spricht ebenfalls der gleiche Grund. Man kann den Namen nicht mehr nachträglich ändern und muss die Tickets verfallen lassen. Somit würden nur noch Leute Tickets kaufen, für die 60 € bis 100 € ein Klacks sind und die nicht darum trauern, wenn ein teures Ticket verfällt. Das sind wahrscheinlich genau die gleichen Leute, die jetzt ein Ticket für den dreifachen Wert kaufen.
4. Es wird verboten, dass Tickets so überteuert verkauft werden. Praktisch eine Ticketpreisbindung ähnlich der Buchpreisbindung. Wie bei der Buchpreisbindung ist das aber ein ganz schöner Eingriff in die freie Marktwirtschaft.
5. Die Verkäufer sollten besser kontrolliert werden. Wer das regelmäßig macht, verdient dabei ja auch regelmäßig. Somit müsste man eigentlich ein Gewerbe anmelden. Allerdings bräuchte das Finanzamt ganz schöne Ressourcen, um das alles zu überwachen.
Ich finde keine Möglichkeit wirklich geeignet und ohne Nachteile.
Ich finde, Bienenkönigin hat das ganz gut zusammengefasst. Ich halte das auch für eher kontraproduktiv, wenn man den Verkauf über Drittanbieter einfach verbieten würde. Dann würde ja kaum einer mehr lange im Voraus planen wollen, gerade wenn man ansonsten viel Geld verlieren würde.
Durch Facebook bekomme ich häufiger mit, wie Tickets von irgendwelchen Freizeitparks, Konzerten oder sogar Theater und Musicals privat verkauft werden. Erst kürzlich sollten sehr teure Ticktes für das Musical Tarzan verkauft werden und Original kosteten die Tickets fast 200 Euro, weil das verdammt gute Plätze gewesen sind für zwei Personen. Aber wenn man eben krank wird oder aus sonstigen Gründen nicht kann, soll man die Tickets einfach ungenutzt verfallen lassen oder was? Das macht doch kein normaler Mensch, gerade wenn er nicht so viel Geld übrig hat um es im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Fenster zu werfen.
Jedenfalls wurden die Tickets dann verkauft. Zwar niedriger als der Originalpreis und damit mit einem geringen Verlust, aber immer noch eine stolze Summe. Also wenn ich wüsste, dass ich kein Ticket wieder verkaufen dürfte, gerade bei einer solchen Summe, würde ich keine Tickets im Voraus kaufen, weil immer was passieren kann. Das wäre für mich eine Einschränkung in der Lebensqualität und ich finde es gut, dass die Politik noch nicht auf die Idee gekommen ist, da noch zusätzlich herumzuregulieren, da durch die Politik oftmals eine Verschlimmbesserung des Ursprungszustandes eintritt, zumindest nach meinem Empfinden.
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