Bei Klausuren absichtlich durchfallen als Lernmethode?

vom 31.01.2017, 11:32 Uhr

Ich hatte gestern ein interessantes Gespräch mit einem Kommilitonen. Zur Zeit befinden wir uns an der Universität mitten in der Klausurenphase. Je nach gewählten Fächern kommen ganz schön viele Klausuren in relativ kurzen Abständen auf einen zu.

Das Prozedere mit den Klausuren läuft folgendermaßen ab: Wenn man weniger als 50% der Punkte nicht erreicht, fällt man durch. Dann muss man ca. vier Wochen später zu einer Wiederholungsklausur. Besteht man diese ist alles gut und es gibt auch keine schlechtere Note, weil es der zweite Versuch war. Besteht man die Wiederholungsklausur aber nicht, muss man die Veranstaltung im nächsten Semester erneut besuchen und hat anschließend einen dritten und letzten Versuch die Klausur zu bestehen. Fällt man erneut durch, kann man in der Modul nicht mehr geprüft werden, und man muss (wenn es ein Pflichtfach war) sein Studium abbrechen.

Besagter Kommilitone hat sich eine besondere Lernstrategie ausgedacht. Er bereitet sich jetzt auf einen Teil der anstehenden Klausuren intensiv vor. Bei ein oder zwei Klausuren fällt er jetzt absichtlich durch und bereitet sich in den nächsten Wochen auf die Wiederholungsklausur vor. Er hält diese Strategie für clever, da sich von dieser Methode möglichst gute Noten erhofft. Ich hätte aber zu viel Angst, bei der Wiederholungsklausur durchzufallen und dann die Veranstaltung nochmal belegen zu müssen. Zudem hat man dann den Druck, auf jeden Fall bestehen zu müssen.

Wie sehr ihr das? Wäre diese „Lernmethode“ etwas für euch, oder bereitet ihr euch immer auf alle Klausuren gleichzeitig vor?

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» HeyNow » Beiträge: 72 » Talkpoints: 20,56 »



Ich glaube nicht, dass man wirklich absichtlich durchfällt. Als ich noch studiert habe, hat man solche Sprüche auch gerne mal geklopft. Das diente aber eher dem Zweck, dass man sich selbst den Leistungsdruck nehmen wollte. Man setzt sich ja dann gerne übermäßig unter Druck, hat überhöhte Anforderungen an sich selbst und bei zu viel Druck läuft eben gar nichts mehr.

Da beruhigt es manche Menschen eben, wenn man sagt, dass die Klausur ja nicht so dermaßen wichtig ist und dass da eben noch der zweite Termin vier Wochen später sein sollte. In dem Fall wüsste man aber in etwa, wie die Klausurfragen so gestellt werden und ist dann noch besser vorbereitet.

Ich habe früher auch vor manchen Klausuren solche Sprüche gesagt, aber eher nur um mich nicht verrückt zu machen und zu sehr unter Druck zu setzen. Ich habe trotzdem gelernt wie sonstwas und war fleißig. Ich bin nie mit Absicht durchgefallen, daher denke ich, dass das nur Gerede ist und nicht Ernst gemeint.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bereite mich auf alle Klausuren gleichzeitig vor, da ich auch zu viel Angst hätte auch bei dem nächsten Versuch nicht zu bestehen. Mir ist es leider schon passiert, dass ich durch einige Prüfungen gefallen bin, weil ich mich nicht richtig vorbereitet habe.

Es wäre natürlich super gewesen diese Module schon hinter mir zu haben, jedoch hat es den Vorteil, dass ich jetzt weiß wie die Prüfungen aussehen und welcher Stoff abgefragt wird. Es wird nicht die komplett gleiche Klausur genommen, aber der abgefragte Stoff ähnelt sich.

Mein Bruder studiert auch, und ist auch absichtlich durch eine Prüfung gefallen. Er hatte zwar gelernt, jedoch nur mit Altklausuren die vom Dozenten zur Verfügung gestellt wurden.

In der richtigen Klausur kam aber auch anderer Stoff dran, den er nicht gelernt hat, er wusste aber, wenn er sich noch ein bisschen mehr vorbereitet, würde er eine viel bessere Note schreiben. Deswegen hat er vorsätzlich diese Prüfung nicht bestanden.

» youscared » Beiträge: 40 » Talkpoints: 13,96 »



Bei meiner Uni ist das etwas anders geregelt. Wenn man durchfällt, kann man erst im nächsten Semester die Klausur wiederholen, und sollte man da noch einmal durchfallen, hat man nur in maximal vier Fächern einen Drittversuch. Das bedeutet dann natürlich auch, dass man, wenn man eine Klausur nicht besteht, im nächsten Semester eine mehr hat, auf die man sich vorbereiten muss.

Absichtlich durchfallen macht aber, meiner Meinung nach, eher wenig Sinn. Hat man das Gefühl, nicht gut genug vorbereitet zu sein, kann man auch einfach nicht zur Prüfung gehen und die somit "Schieben". Dann zählt es nicht als verbrauchter Versuch, wenn man also im nächsten Semester mit den Durchfallern nachschreibt und nicht besteht, hat man trotzdem noch seine ein bzw. zwei weiteren Versuche.

Beim Schieben ist das Problem, dass nur eine Nachholklausur angeboten wird, wenn auch jemand durchgefallen ist; ansonsten kann erst ein Jahr später nachgeholt werden. Aber da es doch selten ist, dass niemand durchfällt, finde ich das trotzdem sinnvoller als absichtlich nicht zu bestehen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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