Zieht Prostitution immer ein kriminelles Milieu an?

vom 10.10.2014, 15:18 Uhr

In Berlin gab es in den letzten paar Jahren immer häufiger Klagen, dass die Bereiche, in denen sich Menschen prostituieren, sich immer weiter ausweiten würden. Man könnte auch weitaus banaler sager: Der Straßenstrich wächst. Und er scheint immer weiter zu wachsen. Und ich schließe dabei gar nicht aus, dass das nicht nur hier in Berlin, sondern auch in weiteren, anderen Städten der Fall sein könnte.

Doch nicht nur der Straßenstrich scheint sich wohl auszuweiten, auch Bordelle sind phasenweise regelrecht aus dem Boden geschossen. Besonders Großbordelle oder "Flatrate"-Bordelle wurden vor einigen Jahren doch relativ viele neu gebaut. Mittlerweile mag dieser Boom wieder etwas abgeflacht zu sein. Ich weiß auch gar nicht, wie viele dieser Etablissements mittlerweile auch schon wieder geschlossen worden sind. Einer dieser Flatrate-Bordell-Betreiber wurde letztendlich auch wegen Menschenhandels inhaftiert. Ich denke mal, dessen Läden sind daher mittlerweile Geschichte.

Was ich aber jedes Mal, wenn solche Orte neu am Entstehen waren, egal, ob Straßenstrich oder Bordell-Gebäude, mitbekommen habe, waren Klagen seitens der Anwohner. Man wolle so einen Ort nicht in der Nachbarschaft haben. Ein häufiges Argument war, dass man sich Sorgen insbesondere um Frauen und Kinder in der Nachbarschaft machen würde. Denn das Prostitutions-Milieu würde auch immer weitere Kriminalität anziehen, beispielsweise Drogenhandel oder aber auch Gewalttäter. Stimmt das wirklich? Gibt es dazu Statistiken? Wieso bringt Prostitution, wenn es denn wirklich so ist, beispielsweise Drogenhandel mit sich?

Oder stimmt das doch alles nicht und solche Aussagen sind nur ein Vorwand, weil man keine Prostituierten in seiner Nachbarschaft haben möchte? Letzteres ist übrigens eine oft gehörte Unterstellung einiger Leute, die die betroffenen Nachbarn gerne mal als Spießer darstellen wollen, die bloß aus reaktionären moralischen Gründen keine Prostitution um sich herum haben wollen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke schon dass Prostituierte schon ein bisschen Kriminelle anziehen. Natürlich gibt es gut geführte Bordelle und auch Gegenden, in denen das super läuft, aber es gibt sicherlich auch die Prostituierte, die für ihre Arbeit Drogen brauchen oder es nur machen um an Drogen zu kommen und das zieht schon mal Dealer an. Zudem läuft es eben auch nicht überall immer freiwillig, also auch über Gewalt. Statistiken dazu kenne ich aber auch keine.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ja, weil Prostitution verteufelt wird, waren es historisch gesehen immer die zwielichtigen Typen, die in diesem Milieu herumliefen. Man weiß doch sicher, dass Prostitution gefährlich ist. Die Freier können brutal sein. Und um die Prostituierten zu schützen, gibt es die Zuhälter. Und die sind oftmals selber brutal und kriminell.

Wer weiß wie es wäre, wenn Prostitution ein anerkannter Beruf wäre mit einer eigenen Genossenschaft. Vielleicht gäbe es dann weniger Kriminelle in dem ganzen Umfeld.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Da sich mit Frauen viel Geld verdienen lässt und vielen Freiern ziemlich egal ist, wie es den Damen geht, wird es immer kriminelle Prostitution geben. Dann ist man eben billiger oder bietet mehr als das legale und kontrollierte Gewerbe. Wer einer Dienstleisterin nur fünf Euro bezahlt, den interessiert nichts und niemand als er selbst.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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