Praktikanten als Kollegen bezeichnen?

vom 25.08.2016, 09:46 Uhr

Wir haben ab und an Praktikanten bei uns, wobei diese dann auch zu Außendiensten mitgenommen werden. Vor Ort hat man im Regelfall dann auch mit anderen Berufsgruppen zu tun, wobei die Praktikanten bei uns dann immer als "Kollegen" vorgestellt werden und eben nicht als Praktikanten. Gerade wenn es sich dabei nicht gerade um Minderjährige handelt, sehe ich das durchaus als gerechtfertigt an.

Ein Praktikant erwähnt das vor kurzem, dass ihm das eben aufgefallen sei, vor anderen immer als "Kollege" bezeichnet zu werden, wobei das für ihn wohl ein wenig ungewohnt war. Würde es euch denn stören, wenn man euch als Kollege bezeichnen würden, obwohl ihr nur Praktikant seid? Oder ist euch das egal?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass man dann gerade bei solchen Außendienstterminen vielleicht anders behandelt wird, wenn man eben von anderen als Kollege vorstellt wird. Wenn gesagt wird, dass es sich bei der Begleitperson um einen Praktikanten handelt, dann wird dieser vielleicht gar nicht so ernst genommen oder eben doch anders und eher nebensächlich behandelt.Als Kollege dagegen wird man sicherlich mit einbezogen und kann vielleicht noch mehr Eindrücke sammeln und bessere Informationen bekommen.

Mich würde es nicht stören, wenn ich als Praktikant bei anderen als Kollege vorgestellt werden würde. Es sei denn, dass dies dann auch mit mehr Verantwortung behaftet ist und ich vielleicht für etwas eingeteilt werde, von dem ich noch gar keine Ahnung habe oder was ich noch nicht wissen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bei uns auf Arbeit werden Praktikanten auch als Praktikanten vorgestellt. Damit sich keiner wundern muss, wer die "Neuen" sind, dürfen sie sich immer vorstellen mit einem Aushang. Dort wird kurz beschrieben, welche Art von Praktikant es ist (Studium, Ausbildung, schulisches Praktikum) und dann gibt es ein Bild dazu und wer Fragen hat, kann das Personal oder denjenigen fragen.

Kollegen sind es einfach in dem Sinne nicht. Sie gehören nur temporär zum Team und verlassen uns in der Regel auch nach den paar Wochen wieder. Eigentlich muss man sich die Namen nicht einmal merken. Bei einigen ist das anders. Die machen dann alle Praktika bei uns und dann kann man sich überlegen, ob man diejenigen als Kollegen bezeichnen will. Vielleicht entscheidet auch ein bisschen die Sympathie, ob man Praktikanten als Kollegen bezeichnet.

Wir haben eine Auszubildende, die würde ich zum Beispiel als Kollegin bezeichnen. Die ist aber nicht nur ein paar Wochen da, sondern Jahre und wird dann vielleicht übernommen. Da kann man sie schon als Kollegin bezeichnen.

Für Außendiensteinsätze finde ich es aber auch gut, wenn man die Praktikanten als Kollegen bezeichnet. Man nimmt diese Praktikanten dann sicherlich ernster und in einigen Berufsgruppen ist das wichtig. Sicherlich dürfen sie ihre Kompetenzen trotzdem nicht überschreiten, aber manchmal wird ihnen sonst die Möglichkeit genommen, sich auszuprobieren.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Als Praktikant würde ich mich in so einer Firma wohlfühlen, weil das irgendwie auch zeigt, dass man Teil des Teams ist und genauso wertvoll und wertgeschätzt wird wie die anderen Mitarbeiter. Deswegen würde mich das überhaupt nicht stören, sondern eher mit Stolz erfüllen. Erlebt habe ich das so aber auch eher selten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es kommt sicher darauf an, worum es geht, aber wenn ich vor Kunden über einen Praktikanten rede, dann bezeichne ich diesen der Einfachheit halber meistens auch als Kollegen. Ich habe bislang ehrlich gesagt noch gar nicht recht darüber nachgedacht, aber ich denke eigentlich nicht, dass es einem Praktikanten etwas ausmacht. Eigentlich ist es doch schön, wenn er in dem Moment als Kollege gesehen wird. Ich würde das jedenfalls sehr nett finden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde es ist schon sehr stark davon abhängig in welchem Bereich man unterwegs ist. Vor einem Firmenkunden macht es sich nicht sonderlich toll, wenn man dann Praktikanten mitschleppt und diese auch so betitelt. Dann wird es einfach damit es ein besseres Bild macht der Kollege. Denn wer kann auch schon wirklich sagen ob derjenige nicht auch fest angestellt ist oder eben nur temporär zum Team mit gehört?

Ich habe meine Praktikanten auch immer als Kollegen bezeichnet. Denn für die Patienten macht es einfach ein besseres Bild und ein besseres Gefühl, wenn sie denken jemand ausgebildetes übernimmt die Arbeiten an ihnen, als wenn ich ihnen mitteile, dass das nur der Praktikant ist. Dort ist dann doch schon wieder die negative Sorge vorhanden, dass der das überhaupt nicht kann was er dort machen soll. Daher auch die Kollegen, andere haben es durchaus als Praktikant bezeichnet und sich dann gewundert, warum die Patienten nicht einmal den Blutdruck von ihnen gemessen haben wollten. Bei mir gab es das in dieser Form nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich habe Praktikanten immer auch als Kollegen gesehen. Das sind sie doch schließlich auch. Wer einmal damit anfängt Hierarchien im Betrieb einzubauen, die auf Titel beruhen, der leidet sowieso unter einer Profilneurose. In einem Betrieb sitzen doch alle in einem Boot. Ob Auszubildender, Doktor oder Praktikant, letztendlich sind doch alle angestellt und haben einen gemeinsamen Chef.

Und genau das will der Chef ja: Man soll sich selbst als etwas Besonderes sehen, und solche Menschen wie Praktikanten als etwas Anderes betrachten. Das nimmt dem Chef doch einiges an Arbeit ab, welches die Disziplinierung betrifft. Ich habe mich immer dagegen verwehrt. Ich will keinen Stress auf der Arbeit, keine unnatürlichen Strukturen. Wir sind alle Kollegen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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