Als Tierbesitzer mit Einschläferung rechnen müssen?

vom 30.01.2017, 18:49 Uhr

Ich habe vor kurzem gehört, dass die meisten Haustiere irgendwann wohl erlöst werden müssen und die wenigstens eines natürlichen Todes sterben, in dem sie einfach irgendwann friedlich einschlafen.

Ich muss auch sagen, dass unser erster Hund eingeschläfert werden musste, da er Krebs hatte. Auch die beiden Katzen meiner Schwiegereltern mussten irgendwann euthanasiert werden, als sie zu alt und krank wurden. Bisher habe ich nur einen Hund gekannt, der wirklich zu Hause von alleine gestorben ist. Allerdings hatte dieser einen unschönen Anfall vorher, der dann mit dem Tot endete.

Natürlich bin ich froh, dass man bei Tieren die Möglichkeit hat, diese eben zu erlösen, wenn das denn nötig ist und sie sich quälen würden. Aber es ist schon kein schöner Gedanke, dass einem vor allem Hund und Katze wahrscheinlich irgendwann bevor steht, diese eben einschläfern lassen zu müssen. Bei meinen Meerschweinchen hatte ich leider nur wenige, die eben wirklich irgendwann so gestorben sind. Auch da musste ich die meisten erlösen lassen.

Ist es wirklich meistens so, dass man als Tierbesitzer damit rechnen muss, dass man sein Tier irgendwann einschläfern lassen muss? Wieso werden die meisten Tiere irgendwann eingeschläfert? Ist es da überwiegend so, dass sie im Alter irgendwann unheilbar erkranken?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Was ist denn das bitte für eine Frage, warum Tiere irgendwann eingeschläfert werden? Glaubst du, das ist normalerweise der Fall, weil Besitzer keine Lust mehr auf das alte Vieh haben und ein junges, schöneres Modell wollen? Natürlich werden Tiere in der Regel eingeschläfert, weil sie krank sind und leiden oder bald leiden werden.

Dabei muss die Erkrankung nicht unbedingt tödlich sein. Besitzer haben unterschiedliche Motive, das Leiden eines Tieres zu beenden. Denn beim Tier gibt es eben auch so etwas wie einen wirtschaftlichen Totalschaden. Oder es gibt Erkrankungen, die die Lebensqualität des Tieres enorm einschränken und nicht unbedingt gut zu behandeln sind. Und natürlich gibt es tödliche Erkrankungen, die kein leichtes Sterben ermöglichen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich glaube, sie meinte einfach, ob es eher die Regel ist, dass Tiere vom Tierarzt erlöst werden müssen anstatt dass sie zuhause friedlich einschlafen können aufgrund von Altersschwäche oder einem gnädigen Krankheitsverlauf. So habe ich es zumindest verstanden.

Um zur Frage zu kommen: Ohne Statistiken zur Hand zu haben, habe ich subjektiv auch dieses Gefühl. Das war mir früher noch gar nicht so bewusst. Irgendwie lebte ich in der naiven Vorstellung, dass die Tiere ganz alt werden und irgendwann friedlich einschlafen und nicht mehr aufwachen. Das war bei keiner meiner Katzen der Fall.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke auch, dass man Tiere erlöst, wenn sie Leiden haben und gefühlt dürfen sie würdevoller gehen als mancher Mensch, was natürlich nicht heißt, dass das eine Lösung ist, wenn man keinen Bock mehr auf sein Tier hat, aber gefühlt hört man ständig, dass alte Tiere so erlöst wurden und nicht "natürlich" verstorben sind. Es ist auch schöner, wenn sich ein Tier nicht ewig lange quälen muss, wozu auch?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Subjektiv empfunden würde ich behaupten, dass kleinere Tiere und Vögel eher dazu neigen, irgendwann tot im Käfig zu liegen als Hunde oder Katzen. Jedenfalls höre ich öfter von plötzlich toten Hamstern oder Wellensittichen als von Kleintierhaltern, die mit dem Tier zur Euthanasie fahren müssen.

Ob das tatsächlich so ist, weiß ich nicht. Für mich wäre es allerdings auch logisch, denn eine Katze oder ein Hund hält ja doch wesentlich mehr aus als ein kleines Tier, so dass der Prozess zwischen Schwäche und Tod um einiges länger ist. Dadurch hat man dann die Möglichkeit, das Tier vor dem natürlichen Ableben zu erlösen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Verbena hat geschrieben:Ich glaube, sie meinte einfach, ob es eher die Regel ist, dass Tiere vom Tierarzt erlöst werden müssen anstatt dass sie zuhause friedlich einschlafen können aufgrund von Altersschwäche oder einem gnädigen Krankheitsverlauf. So habe ich es zumindest verstanden.

Das ist ja schön und gut. Nur in welcher rosaroten Wolke lebt man denn bitte schön, wenn man keine Vorstellung von der Realität hat? Menschen sterben eher qualvoll und unschön. Warum sollte das bei Tieren anders sein? Zumal Heimtiere nicht natürlich sterben. Kranke oder alte Pflanzenfresser verhungern oder fallen Beutegreifern zum Opfer, kranke oder alte Beutegreifer verhungern. Heimtiere werden versorgt und leiden länger.

Wo ein harter Winter oder der Ausschluss aus der Gruppe ein Wildtier schon längst dahingerafft hätten, leben Heimtiere noch Jahre weiter. Wo in der freien Natur eine Krankheit einen vergleichsweise schnellen Tod bedeuten, verlängert menschliche Fürsorge den Prozess. Sterben ist selten schön und kaum ein Besitzer möchte das sich selbst und seinem Tier antun. Was natürlich richtig ist. Das sollte aber eigentlich jedem klar sein.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Kommt bei mir ganz stark auf die Tierart drauf an. Ratten, Hamster Hunde und Mäuse musste ich bislang tatsächlich überwiegend einschläfern lassen. Kaninchen, Katzen und Meerschweinchen starben hingegen fast immer eines natürlichen Todes. Also je nach Tierart würde ich mich schon auf eine Euthanasie einstellen. Meine Tiere habe ich bislang entweder wegen Krankheit erlöst oder auch wegen Altersschwäche.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass Haustiere hierzulande ein ähnliches Problem haben wie wir Menschen auch: Sie werden immer älter und entwickeln alle möglichen Krankheiten und Leiden, die ihre Verwandten in der freien Wildbahn gar nicht bekommen können, weil sie vorher von Wildtieren gefressen werden bzw. den Winter nicht überleben werden. Die Natur ist nicht gnädig - sobald die Sehkraft nachlässt, oder die Reflexe schwinden, oder ein Zahn vereitert, ist Licht aus, und der große Kreislauf beginnt von Neuem.

Natürlich habe ich Verständnis dafür, dass Haustiere nicht diesem frühen und gnadenlosen Tod ausgesetzt werden, sondern auch in höherem Alter noch behandelt werden und ihre Besitzer sie so lange leben lassen, wie sie noch Lebensqualität zu haben scheinen. Aber das bedeutet eben auch ein längeres Leben als altes, kränkelndes Tier. Und da bei Haustieren anders als beim Menschen eine relativ simple und praktikable Lösung existiert, um weiteres Leiden zu verhindern, blüht eben vielen Haustieren die Einschläferung. Darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man auch nur daran denkt, sich (oder schlimmer noch, kleinen Kindern) ein Haustier anzuschaffen.

Ich selber finde es sogar relativ beruhigend, dass ein potenzielles Haustier von mir, sollte der Fall eintreten, nicht wochen- oder monatelang unter Schmerzen und würdelos dem Ende entgegen siechen muss. Für Tiere ist eine Einschläferung in meinen Augen noch die gnädigste Lösung, wenn sie vom Leben nichts mehr haben. Wieso sollte ich sie aus Feigheit oder falsch verstandener Sentimentalität elendiglich unter Angst und Schmerzen verrecken lassen?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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