Petition gegen Ausstrahlung von Sendung sinnvoll?

Aktuell werden die Folgen der Dokusoap von Zoo Zajac ausgestrahlt. Vielen sind gegen diese großen Zoohandel und die Haltung und den Verkauf der exotischen Tiere, die dort angeboten werden. Tierschützer kritisieren den Zoohandel schon seit Jahren und sind dagegen, dass dort manche Arten verkauft werden.

Nun habe ich gesehen, dass es online eine Petition gibt, die man eben unterschreiben kann, wenn man gegen die Ausstrahlung der Sendungen ist. So wollen wohl Tierschützer verhindern, dass noch mehr Menschen durch die Dokusoap in den Zoohandel gelockt werden und sich die exotischen Tiere ansehen und vielleicht auch kaufen wollen. Hier kann man unter der Suche Zoo Zajac die Petition lesen.

Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten und was es vor allem bringen soll, wenn die Sendung vielleicht nicht mehr ausgestrahlt wird. Wenn ich die Sendung schaue, dann geht es den Tieren auch nicht besser oder schlechter. Ich denke, dass man da eher etwas erreichen würde, wenn eben niemand mehr in den Zoo Zajac gehen würde. Aber das wird ja nicht so einfach passieren.

Was haltet ihr von solchen Petitionen gegen das Ausstrahlen einer Fernsehsendung? Meint ihr, dass man damit wirklich etwas sinnvolles bewirken kann? Würdet ihr so etwas unterschreiben?

Es lässt sich doch nicht leugnen, dass eine Sendung zum Bekanntheitsgrad einer Sache ganz erheblich beiträgt. Und dass viele Menschen, die eine solche Zoohandlung im Fernsehen sehen, dann auf den Geschmack kommen und auch mal hinwollen. Und wenn sie schon da sind, kaufen bestimmt auch einige ein Tier.

Das sind doch ganz normale Mechanismen. Das Ansehen der Sendung bringt noch nicht wirklich viel, aber immerhin wird dann darüber geredet. Diesen Schritt bist du schon gegangen. So erfahren wieder mehr Leute davon, die auch wieder davon reden können.

Ob eine Petition wirklich dazu beiträgt, dass eine solche Sendung abgesetzt wird, weiß ich nicht. Aber immerhin reden dann die Leute auch mal über die Schattenseiten von Zoofachgeschäften. Somit erhöht die Petition den Bekannheitsgrad der Gegenargumente. Und das könnte wiederum einige zum Nachdenken anregen und einige davon abhalten, eine Zoohandlung durch ihren Besuch zu bestätigen.

Tiere werden in dem Laden wenig verkauft. Deshalb greift die Argumentation, dass je mehr Besucher kommen, desto mehr Tiere wechseln den Besitzer, zu kurz. Denn Tiere machen bei dem Laden nur etwa zehn Prozent des Umsatzes aus. Wenn man jetzt noch die Kosten für die Versorgung einbezieht, dann ist der Gewinn minimal. Zumal ein großer Teil der Tiere nahezu unverkäuflich ist.

Der Laden lebt vom Rummel. Die größte Zoohandlung möchte jeder mal gesehen haben, es kostet schließlich nichts. Tatsächlich kaufen die meisten Besucher dann aber doch etwas. Das Sortiment ist entsprechend aufgebaut. Und solche Sendungen sorgen für Nachschub und damit für Umsatz. Und natürlich müssen immer mehr und immer exotischere oder umstrittenere Tiere her, damit das Konzept funktioniert. Eine Petition ist daher nicht dumm gedacht.

cooper75 hat geschrieben:Tiere werden in dem Laden wenig verkauft. Deshalb greift die Argumentation, dass je mehr Besucher kommen, desto mehr Tiere wechseln den Besitzer, zu kurz.

Die Branche ist doch weithin bekannt. Im Prinzip weiß jeder, wo er einen Baumarkt mit lebender Ware, eine Filiale mit Tieren der allseits bekannten Ketten oder ein alteingesessenes Zoogeschäft oder einen "modernen" Reptilienhandel findet. Kleine Heimtiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Fische, Ziervögel und gängige Exoten werden meist so verkauft. Das funktioniert ganz ohne Sendung.

Wenn Quelle im Katalog wieder Dackel, Boxer, Pudel, Collie und Foxterrier verkaufen würde, würde das genau wie vor 40 Jahren bestellt. Nur die Auswahl der Rassen müsste an den aktuellen Modegeschmack angepasst werden. Das Konzept des Ladens funktioniert über Erlebnisshopping. Deshalb besucht man kein anderes Geschäft. Aber so ein Konzept sollte nicht noch als erfolgreich vermarktet werden, sonst hat der nächste Laden demnächst Schwertwale im Angebot.