Mauerbau positiv für die USA?
Präsident Trump hat entschieden, dass zwischen den USA und Mexiko eine Mauer gebaut wird. Mexiko soll dafür zahlen, wird es aber wahrscheinlich nicht. Der mexikanische Präsident hat dies nochmals klar gestellt. Eine andere Frage sind auch rechtliche Probleme. Viele Grundstücke entlang der Grenze befinden sich in Privatbesitz und an Gewässern darf nicht gebaut werden.
Trotzdem finde ich, dass die Mauer eine positive Sache für die USA ist und illegale Einwanderung und Drogenschmuggel so eingedämmt werden könnten. Der Mauerbau hat deshalb in den USA viele Unterstützer. Würdet ihr eine solche Mauer auch befürworten?
Was soll daran so positiv sein? Die meisten Drogen kommen ganz normal über die Straße und die Häfen in die USA. Das wird mit Mauer nicht weniger werden, weil die eben keine nennenswert genutzte Route versperrt. Und illegale Einwanderer? Es kommen doch schon seit Jahrzehnten immer weniger. Die Netto-Einwanderung ist seit Jahren negativ.
Dazu zahlen die Einwanderer mehr Steuern, als sie Leistungen in Anspruch nehmen. In einigen Staaten machen sie 10 Prozent der Arbeitskräfte aus. Sie sind, um bloß nicht aufzufallen, weniger kriminell als weiße Amerikaner. Da ist so eine Mauer einfach nur unsinnig teuer. Das wichtige Drittel der Grenze ist gesichert, der Rest verschlingt unnötig Geld.
Zudem kommen die meisten Mexikaner vollkommen legal mit einem Visum in die USA und tauchen dann unter. Sie setzen sich also gemütlich ins Flugzeug und fliegen über die Mauer hinweg. Um das zu verhindern, müsste man ein komplettes Visaverbot für Mexikaner aussprechen.
Dann fliegen sie wahrscheinlich nach Kanada und wandern von Norden ein. Somit muss da auch noch eine Mauer gebaut werden, an der weltweit längsten Grenze zwischen zwei Ländern mit noch unwirtlicheren Bedingungen als im Süden.
Ich halte das ganze Vorhaben also auch für totalen Quatsch. Das ist vergleichbar mit einem Arzt, der bei jedem Patienten mit Bauchschmerzen sofort einen OP-Termin zur Blinddarmentfernung festsetzt. Die eigentlichen Probleme werden damit nicht bekämpft.
Trump hat die Mauer in eigentlichem Sinne gar nicht aufgebaut sondern baut diese nur zu Ende. Denn Obama hat damit bereits begonnen und diese nur bis zur Hälfte gezogen, dann abgebrochen, da die Mexikaner dagegen Protest eingelegt haben. Dazu fehlte soweit ich weiß auch das Geld. Dabei wurde die Mauer eigentlich nicht wegen dem Drogen gebaut, sondern wegen der hohen Kriminalität in Mexiko. Zudem müssen die Mexikaner aktuell die Mauer nicht bezahlen, sondern das macht die USA selber. Da wurde auch vonseiten der Mexikaner schon Protest eingelegt.
Dabei bringt diese Mauer prinzipiell rein gar nichts, da wie einige hier bereits schrieben, die ganzen Leute über andere Länder wieder in die USA rein kommen. Dies sieht man auch schon an den anderen Ländern die ebenfalls eine Sperre für die Flüchtlinge gebaut haben. Die machen genau das, was die Mexikaner auch machen und suchen sich einen anderen Weg, um ins Land zu gelangen. Dann geht der ganze Spaß wieder von vorne los.
Eigentlich frage ich mich schon lange, was da noch gebaut werden soll. Über sehr weite Strecken gibt es eine Mauer und einen Eisengitterzaun. Den habe ich schon selber gesehen und in einer Dokumentation vor 15 Jahren. Vielleicht geht es darum, die teils niedrigere Mauer höher zu bauen. So wie dies alles immer gesagt wird, klingt es so, als gäbe es noch keine Mauer zwischen USA und Mexiko.
Ich darf auch mal wieder daran erinnern, dass Bulgarien mit Hilfe der EU seine Grenzanlagen zur Türkei weiter ausgebaut hat. Auch Ungarn errichtet wieder einen Grenzzaun. Spanien hat Grenzzäune in seinen afrikanischen Enklaven. So ungewöhnlich sind solche Bauten also auch in der EU nicht. Israel hat zum Beispiel auch eine Mauer entlang der Palästinensergebiete errichtet.
Es wurde auch schon darauf verwiesen, dass es sowieso schon Teile der Grenze zu Mexiko gibt, die mit Grenzzäunen und Mauern gesichert sind. Schon die Römer hatten mit dem Limes und dem Hadrianswall ihre Grenzen gegen Barbaren gesichert. Außerdem habe ich es so verstanden, dass dieser Bau in den USA auf eine breite Zustimmung stößt.
Juri1877 hat geschrieben:Bulgarien-Türkei.. Ungarn ... Spanien in seinen afrikanischen Enklaven... Israel hat zum Beispiel auch eine Mauer entlang der Palästinensergebiete errichtet.
Du solltest all diese Grenzbauten nicht in einen Topf schmeißen. Die Mauer im Westjordanland beispielsweise wird völkerrechtlich stark verurteilt. Nur weil es dort und da gemacht wird, heißt das nicht, dass es eine gute Idee wäre. Und "breite Zustimmung" ist auch so eine Sache. Gewählt wurde Trump von pi mal Daumen der Hälfte der Bevölkerung. Also kann man auch sagen, dass es eine breite Ablehnung gibt.
Juri1877 hat geschrieben:Außerdem habe ich es so verstanden, dass dieser Bau in den USA auf eine breite Zustimmung stößt.
Wo soll die breite Zustimmung denn herkommen? 25,5 Prozent der Wahlberechtigten haben Trump gewählt. 25,6 Prozent waren für Clinton, zwei Prozent wollten andere Kandidaten und 46,9 Prozent haben gar nicht gewählt. Nach der Abstimmung der Bürger lag Clinton vorn, aber entscheidend sind in den USA eben die Wahlmänner.
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