Steuern auch für andere Tiere einführen oder für gar keine?

vom 24.01.2017, 10:07 Uhr

Vorhin erzählte mir eine Freundin ganz empört, dass sie in der Zeitung gelesen hätte, dass überlegt würde, ob man für Katzen nicht auch eine Steuer erheben sollte. Für Hunde werden ja schon seit Jahren die Hundesteuern bezahlt.

Ich habe auch schon mehrfach gehört, dass seit einigen Jahren über eine Pferdesteuer gesprochen wird. Bisher wurde ja noch nichts davon durchgesetzt, außer dass eben ein Hundehalter zahlen darf. Es wird ja auch immer betont, dass dies nicht etwa dafür ist, dass die Hinterlassenschaften des Vierbeines entsorgt werden müssen, wenn Herrchen oder Frauchen dies eben nicht machen.

Meine Freundin meinte, dass es doch auf einer Art nur gerecht wäre, wenn eben auch andere Haustierbesitzer eine Steuer für Tier entrichten müssten. Sie meint, dass doch entweder alle Tierbesitzer eine Steuer zahlen sollten oder eben keiner und damit dann auch die Hundebesitzer eingeschlossen wären.

Wie seht ihr das? Fände ihr es gerecht, wenn man auch andere Tierbesitzer vielleicht von Katze und Pferd ein Steuer zahlen müssten? Meint ihr, dass da nicht nur Hundehalter zur Kasse gebeten werden sollten? Oder vielleicht dann auch die Hundesteuer ganz abgeschafft werden sollte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hm, erst ist deine Freundin empört und dann ist es doch gerecht, wenn man für alle Tiere Steuern zahlen muss? Sicher wäre es gerecht, wenn man für die Tiere Steuern zahlt, die auch draußen herum laufen, wenn man überhaupt für Tiere Steuern zahlen muss. Leider ist es ja nun mal so, dass eine Hundesteuer erhoben wird, was ich noch nie verstehen konnte. Aber auch eine Pferdesteuer gibt es in einigen Kommunen und Gemeinden schon.

Bei Katzen ist es so eine Sache, wie will man die Katzen den Besitzern zuordnen, die draußen herum laufen. Wenn ich eine Freigängerkatze zum Beispiel fütter, ist sie nicht meine Katze, aber sie kommt dennoch oft zu mir, wie soll man den Besitzer finden und sagen, dass ist deine Katze und dafür zahlst du Steuern, wenn sie nicht gechipt und registriert ist.

Wenn man schon Steuern verlangt, dann sollte es für alle Tiere gelten die draußen herum laufen. Aber da es nicht nachzuvollziehen ist, wird es das nicht geben. Bei Hunden kann man den Besitzer dann eher ausmachen und bei Pferden sowieso. Aber das ist eben keine Bundessache und somit gibt es das nur in einigen Gemeinden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Empört war sicherlich nicht das richtige Wort. Sie war recht aufgebracht und hat sich anscheinend Gedanken gemacht, als ich eben sagte, dass Hundebesitzer ja auch Steuern zahlen müssen und wieso es dann schlimmer sein soll, wenn das Katzenbesitzer in Zukunft auch sollen. Empört war da sicherlich eher ein schlecht gewählter Ausdruck.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Dass es die Pferdesteuer teilweise auch schon gibt, war mir in der Tat auch ein Begriff. Diamante war nur offensichtlich schneller, das in ihrem Beitrag zu erwähnen. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass man entweder für alle Tiere eine Steuer erheben sollte oder für gar keins.

Ich kann es gar nicht leiden, dass man da eine Regel schafft (z. B. Hundesteuer) und dann zig Ausnahmen macht (Tierheime, Hütehunde etc.). Das halte ich für ziemlich sinnfrei und unübersichtlich. Aber so wie ich Vater Staat kenne, wird natürlich auf keine zusätzliche Einnahmequelle verzichtet werden. Schließlich haben wir den Soli ja auch immer noch und es ist kein Ende in Sicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke schon, dass es Sinn macht. Die Hundesteuer ist auf das Mittelalter als Luxusabgabe zu verstehen und wurde als diese eingeführt. Hunde waren damals ein Luxus und nicht als Arbeitstier gesehen, wer sich einen Hund leisten konnte hatte also noch genug übrig um etwas seinem Herren abzugeben. Das wurde einfach beibehalten und ins moderne übertragen. Gerechtfertigt wird es heute damit, dass die Straßen vom Kot von den Hunden gesäubert werden müssen aber die Halter müssen das ebenfalls selbst aufsammeln. Somit, wenn es denn klappen würde, ist das damit schon kein Rechtfertigungsgrund mehr.

Bei Katzen ist es nicht anders. Diese reißen die Singvögel und sorgen auch dafür, dass dort schon einige Arten vom Aussterben bedroht sind. Dazu verrichten diese auch draußen ihr Geschäft und wer macht es da weg? Da kommt nicht das Herrchen mit dem Beutel und schaufelt das ganze weg, es bleibt munter im Sandkasten liegen, bis die nächsten Kinder damit spielen beim buddeln. Wirklich widerlich. Mit einer Steuer könnte man damit auch die Freigänger begrenzen, wer keine Steuermarke am Tier hat, dieses Tier wird dann einkassiert bis es abgeholt und angemeldet wird.

Wohnungskatzen sind etwas anderes, gleiches auch wie Kleintiere die gar nicht auf öffentlichen Grund gelangen sondern nur in der Wohnung und auf dem eigenen Rasen gehalten werden. Aber auch da kann man Argumentieren, selbst wenn ein Hund niemals die Wohnung verlassen darf und nur in den Garten darf für sein Geschäft, muss darauf eine Steuer gezahlt werden. Warum dann nicht auch für andere Tiere? Damit würde es sich der eine oder andere auch mehrmals überlegen, ob er sich ein solches Tier anschafft oder auch die Menge der Tiere. Dann gehören vielleicht auch Haushalte mit 10 Katzen und mehr bald mal der Vergangenheit an, denn diese nerven und belästigen andere Mitbewohner im Haus ebenfalls wenn sie nur in der Wohnung gehalten werden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Aber wie will man das mit den Katzen durchsetzen? Wenn man alle Katzen besteuern würde, würde man schwerlich alle finden. Wie auch? Soll etwa das Ordnungsamt oder die Steuerfahndung bei jedem Bürger klingeln und die Wohnung nach Katzen absuchen? Und selbst wenn nur frei laufende Katzen besteuert man eine Katze beim herumlaufen entdeckt, die nicht für die Steuer registriert ist, wird doch jeder Halter sofort reflexhaft behaupten, dass die Katze sonst nie die Wohnung verlässt und leider diesmal ausgerissen ist. Und wie will dann die Behörde nachweisen, dass das nicht so ist, außer die betreffende Katze zu überwachen? Die Kosten dafür sind vermutlich dann höher als die eventuell einnehmbaren Steuern.

Bei Pferden ist das sicherlich leichter durchführbar, denn außer Pipi Langstrumpf hält sich wohl kaum jemand ein Pferd im heimischen Wohnzimmer. Von daher ist es relativ leicht zu kontrollieren, wem welches Pferd gehört.

Aber wie will man das mit anderen Tieren machen? Wie ist das zum Beispiel mit Meerschweinchen, Fischen, Kaninchen und anderen kleinen Tieren, die man zum einen problemlos selbst vermehren und unauffällig halten kann? Wie will man das kontrollieren? Und selbst, wenn man den Verkauf solcher Tiere in einem Zooladen mit einer besonderen Steuer belegt, greift das ja auch nicht bei allen Verkäufen. Schließlich werden solche Tiere gerne mal von Privatleuten zu Privatleuten weiter gegeben. Beispielsweise weil sich ungeplant doch mehr Nachwuchs eingestellt hat, den man irgendwie abgeben will.Oder sogar, weil man das gezielt betreibt.

Oder bei welchem Haltungstyp will man Steuern berechnen? Wirklich bei allen Tieren? Dann können sich Landwirte warm anziehen, die mit ihrer Arbeit sowieso schon kaum noch Gewinn erwirtschaften. Oder würde man dann bei der Haltung als Nutztier keine Steuern erheben? Was ist dann zum Beispiel mit Kaninchen, bei denen der Halter X angibt, er halte sie, um sie letztlich zu schlachten und zu braten? Wer will das überwachen? Oder wenn jemand ein großes Grundstück hat und behauptet, er halte seine Katzen nur, weil er neulich einen Mäusebefall im Keller gehabt habe und nun die Katzen dies verhindern sollen? Kann man das gerecht regeln?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich sehe es generell so, dass man nur dann eine Steuer einführen soll, wenn diese zweckgebunden ist. Bei der Hundesteuer ist das nicht so, daher sehe ich keinen Sinn In der Hundesteuer. Dass die Pferdesteuer dafür verwendet wird um Pferdeäpfel einzusammeln glaube ich auch nicht. Zudem ist das Sache eines jeden Pferdebesitzers. Wenn also 20% zu faul sind die Hinterlassenschaften wegzuräumen kann man nicht die anderen 80% der Pferdehalter mit bestrafen.

Bei der Katzensteuer verstehe ich auch nicht wie dadurch die Straßenkatzen und das Jagen von Singvögeln eingeschränkt werden sollen. Selbst wenn das Geld den Straßenkatzen zugute käme wäre es immer noch unfair, dass derjenige der das Elend verursacht indem er seine Katze aussetzt keine Steuer zahlen muss, derjenige aber, der seine Katze anständig hält schon. Hier wäre es zudem wesentlich effektiver und einfacher, wenn man einfach freilaufende Katzen verbieten würde. Hohe Bußgelder oder ein Abschuss der Katzen würde die Singvögel viel schneller retten als eine Katzensteuer.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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